Unter diesem Motto stand das Bargespräch Vol. 74, eine Aussage, die man gern Astrid Lindgrens Figur Pippi Langstrumpf zuschreibt, was aber nicht eindeutig belegt ist. Ist auch egal, die Aussage jedenfalls ist ebenso wunderbar und, wie das 74. Bargespräch, das im ZKO-Haus in Zürichs Tiefenbrunnen-Quartier stattfand, bewiesen hat, absolut passend für unsere #businesssisterhood Community. 250 Gäste liessen sich von drei energiegeladenen Gästen mitreissen, die jede und jeder für sich rebellische Wesen sind.
Bevor die drei Gäste aber auf dem kuscheligen Sofa von Roche Bobois Paris auf der Bühne des ZKO-Hauses Platz nahmen, gönnte Ladies Drive-Gründerin, Veranstalterin des Abends, Chefredakteurin des Ladies Drive-Magazins und bestätigte Queen of Networking Sandra-Stella Triebl sich einen kurzen Rückblick. 2009 fand das allererste Bargespräch in der Bar 0815 in Zürich statt. Unerwartet viele Frauen drängten sich in den kleinen Raum, sodass Vol. 2 bereits im Dolder mit 180 Gästen platziert wurde. Die Kunde dieses neuen faszinierenden Networking-Formats verbreitet sich rasant, bei Vol. 3 mit 420 Gästen zogen Sandra-Stella und ihr Mann Sebastian die Notbremse: Zu viele auf einmal. Ab dann wurde die Anzahl der Gäste auf 250 beschränkt. Kurze Mathematik: Summa summarum haben über 18’000 Frauen (und immer mehr Männer) die Bargespräche besucht, haben sich kennengelernt, teils immer noch anhaltende Verbindungen geknüpft, haben sich gegenseitig inspiriert und vor allem – auch summa summarum – rund 300 aussergewöhnlichen Gesprächspartnerinnen und -partnern zugehört, die bei Sandra-Stella auf Sofas, Barhockern, Sesseln und Stühlen Rede und Antwort standen. Und jedes Mal war es anders, jedes Gespräch einzigartig.
So auch an der Ausgabe Vol. 74. Die Kernfrage war, ob uns neue Wege wirklich immer weiterbringen. Sandra-Stella Triebl richtete sie an Dennis Lück, fünf Jahre in Folge Werber des Jahres und Gründer der Agentur Brinkertlück. An Giada Ilardo, Unternehmerin, die Tattoos und Piercings gesellschaftsfähig macht. Und Autorin und Astrologin mit dem Sternzeichen Einhorn, Alexandra Kruse. Alle drei haben das Bargespräch an diesem Abend mit ihren wilden Stories aus ihren unkonventionellen Lebensläufen bereichert. Und uns einmal mehr bewiesen, dass es gerade die ungeraden CVs sind, die einen persönlich als Mensch und auch als Unternehmerin und Unternehmer weiterbringen.
Dennis Lück war eigentlich eine Vier-Mann-Bude, als er den Auftrag erhielt, die Marke SPD in Deutschland für einen Wahlkampf wieder populär zu machen. Am Ende siegte die Partei, stellte den Kanzler und Dennis bewies, dass man weit kommt, wenn man Normen hinterfragt und Dinge einfach mal wild anders macht. Sein Selbstbewusstsein habe er sich erarbeitet über die Arbeit, sagt der Prof. h. c. Dr. h. c., der die Anwesenden mit seiner Story, wie er an diese Titel gekommen ist (die er brauchte, um einen Lehrauftrag an einer Hochschule zu bekommen), bestens amüsierte. Sein Auftritt und seine Einstellung haben eine Bottom Line: Kreative Lösungen schaffen Storytelling. So ganz nebenbei kreierte Dennis an diesem Abend auch eine Kampagne, um Frauen sichtbarer zu machen. Danke für den Input, Dennis, wenn wir sie umsetzen (sollten wir!), bekommst du den Ideengroschen!
Giada Ilardo war immer Visionärin. Sie hat heute Erfolg mit einem Business, das ihr als 15-Jährige unmöglich erschien, erinnerte sie sich auf dem Podium. Mit Piercings schaffte Giada es buchstäblich vom Kinderzimmer, wo sie ihr erstes Piercing bei einer Kollegin stach, bis an die Bahnhofstrasse, wo sie heute eine Location für Tattoos und Piercings führt und sogar noch einen Teil der Räumlichkeiten an Breitling untervermietet. Ihr Lebenscredo war, dass sie, wenn sie etwas macht, die Beste sein will. Dazu brauchte sie Mut, den sie immer hatte, wie sie sagt, wie zum Beispiel nach einer Expansion an diverse Standorte alle wieder zu schliessen, um sich auf die Bahnhofstrasse zu fokussieren. Immer wieder neu, immer wieder disrupten – das ist Giadas Rezept, um weiterzukommen. Von ihr, die die Freiheit im Herzen als Lebenselixier braucht, haben wir eine wichtige Strategie mitgenommen: sich ab und zu die Frage stellen, wie kann ich loslassen, um alles zu bekommen? – Es wird spannend zu beobachten sein, wie die auf der Bühne angesprochene Internationalisierung der Marke Giada Ilardo voranschreitet. So wie wir Giada kennengelernt haben, würden wir meinen: mit Siebenmeilenstiefeln.
Alexandra Kruse, Mothership of Miracles, wie sie sich auch nennt, profitiert davon, dass sie immer den Menschen sieht, egal, wie schillernd die Fassade. Als Stylistin war sie drei Tage mit Tina Turner zusammen, eine Frau, die sie inspiriert hat. Tina sei ihr Spirit-Animal, sagt Alexandra. Mit viel Witz, Charme und einer gehörigen Portion Tiefgang hat Alexandra an diesem Abend erklärt, dass jeder Mensch die Landkarte wieder lesen lernen sollte, die sie/er/es bei der Geburt mitbekommen hat. Man müsse sich nur erinnern, der Weg steht da drauf, es ist eigentlich ganz einfach und kommt sowieso, wie es muss. Alexandra ist für ganz viele ihrer Leserinnen, Leser, Followers und Kunden unverzichtbar geworden. Sie selbst sieht mit Erstaunen darauf, dass sie so eine Berühmtheit erlangt hat, und findet, man muss ein bisschen lustig sein im Leben, sonst würde man das alles, was um uns herum passiert, gar nicht aushalten können. Die Herzaussage aber, die wir alle mitnehmen können, auch ohne in die Sterne zu schauen: Verbeuge dich vor dem Leben, sei demütig für das, was dir einfach so geschenkt wurde: Life itself.
Danke an alle, die diesen wilden, weisen, wunderbaren Abend möglich gemacht haben.