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Unser Thema hatte nicht zuletzt aufgrund der beiden Manager-Suizide der vergangenen Monate an tragischer Brisanz gewonnen. Wer oder was regiert uns? Sind wir wirklich Agiteure oder längst reiche Sklaven unseres Selbsts, unseres Egos, das sich doch so sehr mit Geld und Gold identifiziert. Können wir alle uns überhaupt auf ein Wertesystem jenseits von Wachstum oder Negativwachstum einlassen? Es fällt nämlich schwer, sich zu bewegen, einen Wandel herbeizuführen, wenn man allzu satt ist. Doch ein Wandel muss her, da waren wir uns nach diesem Bargespräch vor über 300 Gästen im wunderschönen Folium der Sihlcity einig.
Wir Europäer definieren uns primär über Status und damit über unsere Arbeit, die uns – wie wir spätestens seit Bekanntwerden der SECO Stressstudie wissen – ja ganz offensichtlich nicht glücklich macht. Vielleicht gäbe es andere Werte, die wir gemeinsam kreieren können, über die wir uns nicht mehr definieren müssen, weil wir uns selbst genug sind. Ein Wunsch, mit dem wir uns in die Bargespräche-Winterpause verabschieden, bevor wir uns nächstes Frühjahr mit einer Schweiz-Tour zurückmelden. Denn die Ladies Drive-Bargespräche werden 2014 nicht nur dreimal im Jahr in Zürich stattfinden, sondern wegen der anhaltend grossen Nachfrage auch in Basel, Bern, Luzern sowie St. Gallen. Tragen Sie sich auf unserem Blog www.ladiesdrive.tv in den Newsletter ein – und Sie werden die ersten sein, die Daten und Themen erfahren.
UND HIER BEWEGENDSTEN ZITATE UNSERER GÄSTE
Christoph Kunz, Behindertensportler des Jahres 2010, u. a. Abfahrts-Olympiasieger Vancouver 2010, Key Account Schweiz. Paraplegiker Vereinigung
- „Ich war ein Draufgänger, schon immer, im Sport. Immer besser, immer schneller. Ich war voller Ziele und Träume für mein Leben, und in einem Moment wurde alles zerstört. Der Unfall stellte alles auf den Kopf. Geld und Sport waren plötzlich unwichtig. Meine Freunde waren wichtig, die für mich da waren. Und Hoffnung, dass es wieder anders kommt.“
- „Geld ist wichtig für jeden von uns. Aber irgendwo im Herzen spüren wir, dass es viel mehr gibt, wie zum Beispiel die Liebe. Doch irgendwo kommen trotzdem wieder der Kopf und das Geld, die das Ganze dominieren.“
- „Geld bedeutet Macht, und wer Macht hat, kann regieren. Uns werden Wertvorstellungen vermittelt, die viel mit Geld zu tun haben und die wir auch erreichen wollen. Eine Werteveränderung beginnt bei jedem Einzelnen. Wenn sich einige dann ändern, entwickelt sich vielleicht eine Gruppendynamik. Ich finde es wichtig, dass jeder seine Ziele hat und diese auch entsprechend hinterfragt und seinen Werten anpasst.“
- Dirk Kemmer, Managing Director Maserati DACH
- „Die Marke Maserati passt gut in das heutige Spiegelbild der Gesellschaft. Es immer reizvoll, sich mit etwas zu schmücken. Sei es eine Uhr, Schmuck, ein Auto oder eine schöne Frau.“
- „90 % der Käufer von Maserati sind Männer. Doch Maserati steht für Ästhetik und Leidenschaft, und wer soll das besser verkörpern als die Damenwelt? Die Damen lieben die tolle Verarbeitung, die schönen Nähte, und riechen am Leder. Das machen die Herren nicht.“
- „Ich bin froh, wenn ich einmal nichts höre. Wir sagen, ständige Erreichbarkeit wäre gut, aber ich verteufle sie. Ich bin froh, bei allem, was ich zu tun habe, abends auf der Coach zu liegen und zu entspannen.“
Anita Fetz, SP Ständerätin/BS
- „Ich mach mir wenig aus Statussymbolen. Ich glaube, wir in der Politik haben anderes zu tun, als uns gegenseitig die Schuhe zu kontrollieren. Ich bin viel in der Öffentlichkeit, aber zum Glück nicht mehr in dem Alter, wo man als Frau durchgecheckt wird. Das Älterwerden ist in dieser Beziehung extrem angenehm und entspannend.“
- „Wir haben eine Finanzindustrie, die heute diktatorisch dominant ist. 80 % der Gelder gehen nicht in Realfirmen, sondern in virtuelle Produkte, die null Mehrwert haben, ausser unglaublichen Druck auf sämtliche Unternehmen, ihre Quartalsrenditen zu pushen.“
- „Ich könnte mir vorstellen, ein Jahr nur in einer alten Bibliothek zu lesen. Herauszufinden, was die Welt global wirklich zusammenhält. Einmal Zeit haben nachzudenken. Veränderung beginnt dann, wenn Menschen face-to-face über solche Themen zu reden beginnen. Nicht, wenn es in den Medien steht. Ich wünsche mir, dass meine Enkel nicht nur auf Effizienz und rabiates Wettbewerbsdenken getrimmt werden. Denn Kooperation ist der Konfrontation überlegen.“
Dr. Stefan Sigrist, Leiter des Thinktanks W.I.R.E.
- „Natürlich spielt Geld eine Rolle, man muss im Alltag Dinge kaufen, aber regieren tut es mich nicht. Die Wirtschaft hat einen wesentlichen Beitrag dazu geleistet, dass es uns heute so gut geht. Die Wirtschaft besteht aus Menschen, die das ohne Kreativität, Ideen und Fleiss nicht möglich gemacht hätten.“
- „Ein Risiko ist, dass wir in einer stark fragmentierten Arbeitswelt leben. Wir interessieren uns mehr für Dinge, die in unserem direkten Umfeld sind, und was ausserhalb ist, nehmen wir immer weniger wahr. Dies setzt unnachhaltige Prozesse in Gang, weil es keine Rückkopplungseffekte mehr gibt. Wir sollten stärker das grosse Ganze verstehen.“
- „Glück und Geld korreliert nur bis zu einem gewissen Grad. Natürlich sind es Freundschaften und zwischenmenschliche Dinge, die einen zufrieden machen und am Ende des Tages relevant sind. Sie regieren in Wahrheit die Welt. Geld ist nur Mittel zum Zweck.“
LADIES DRIVE DANKT DEN HAUPTSPONSOREN
UGG, SwissCom, DataQuest, Apple, Maserati, SihlCity, Sensai
UND EIN MERCI AUCH UNSEREN CO-SPONSOREN :
Fine Acqua, Natuzzi, 25hours Hotel.