Genau diese Fragen haben wir neun Frauen gestellt:
der Sängerin Stefanie Heinzmann, der Komponistin und Sängerin Ruth Dürrenmatt, der CEO und Mitinhaberin des Luxusmöbelherstellers de Sede Monika Walser, der CFO des Medienkonzerns Ringier AG Annabella Bassler, dann haben wir die gebürtige US-Amerikanerin Maggie Tapert, eine der angesehensten Expertinnen für weibliche Sexualität, gebeten, ihre Ansichten zur Unfreiheit des Seins mit uns zu teilen, ebenso wie die ETH-Professorin für Physik Lavinia Heisenberg oder die persische Künstlerin Roshanak Khalilian, Tanja Grandits, eine der renommiertesten Spitzenköchinnen Europas, sowie die Sommelière des Jahres, Amanda Wassmer-Bulgin. Alle haben sie von uns dieselben Fragen erhalten – doch die Antworten könnten unterschiedlicher nicht sein. Ein Kaleidoskop über die (Un)Freiheit des Seins.
Tanja Grandits


Die gebürtige Deutsche Tanja Grandits ist seit 2008 Chefin des Restaurants Stucki in Basel, welches von Guide Michelin mit zwei Sternen ausgezeichnet wurde. Die 51-Jährige wurde von Gault-Millau schon mehrfach als „Köchin des Jahres“ ausgezeichnet, letztmalig 2019.
Einfach nur Zen
Generell habe ich mich nie unfrei gefühlt. Meine Freiheit ist in mir, und die ist nicht gebunden an die Möglichkeit zu reisen oder auszugehen.
Diese Innenschau hat mich noch näher zu mir selbst gebracht.
Ich habe mich noch besser kennengelernt. Und bemerkt, wie gerne und gut ich auch mal mit mir ganz allein sein kann.
Um ehrlich zu sein: Ich war in den letzten 20 Jahren nie so erholt wie jetzt gerade. Ich habe unendlich viel Zeit mit meiner Tochter und in der Natur verbracht. Und ich hab meine Wohnung zu einem Ort der puren Freude werden lassen.
In dieser Zeit habe ich darüber hinaus entdecken dürfen, dass ich eigentlich gar nicht viel brauche, um glücklich zu sein.
Denn Konsum hat nichts mit meiner Lebensqualität zu tun.
So bin ich extrem dankbar für alles, was ich in meinem Leben habe – all die wundervollen Menschen in meinem Leben sind das grösste Glück überhaupt, allen voran meine Tochter Emma.
An anderen habe ich übrigens ganz Ähnliches wie an mir selbst entdeckt können.
Interessant für mich als Köchin ist derweil, wie wichtig gutes, frisches und selbst gekochtes Essen für so viele Menschen geworden ist. Zumal, dies ist eine sehr schöne Entwicklung!
Wie bereits erwähnte – mein Gefühl von Freiheit hat nichts mit äusseren Begebenheiten zu tun:
Ich fühle mich trotz all der widrigen Umstände extrem frei. Und privilegiert, mein Leben so zu gestalten, wie ich es möchte.
Ich konnte meinen Betrieb mit einem Corona-konformen Angebot wie Take-away am Laufen halten. Mein Restaurant musste ich zwar für einige Zeit schliessen, aber ich als Mensch, als Tanja, bin genau gleich frei geblieben.
Es mag daran liegen, dass ich die letzten 25 Jahre nonstop auf dieser Welt unterwegs war – aber dieser Full Stop fiel mir nicht wirklich schwer. Ich hab schon so viel in meinem Leben sehen dürfen – deshalb kam nicht während einer Sekunde das Gefühl auf, nun etwas zu verpassen. Vielleicht ist das aber auch einfach ein schöner Nebeneffekt des Älterseins.
Was ich mir wünsche? Dass die positiven Aspekte dieser Zeit – wie sich mehr Zeit für sich und seine Lieben zu gönnen, dankbar und zufrieden mit weniger sein zu können – anhalten werden.
Ruth Dürrenmatt


Ruth Dürrenmatt trägt einen grossen Namen. Den ihres berühmten Vaters, des Schriftstellers Friedrich Dürrenmatt.
Ruth studierte Gesang und bildende Kunst. Sie komponiert, zeichnet und schreibt.
Zeiten der Aufruhr
Zuerst war ich entsetzt, die Angst griff nach mir wie ein hungriges wildes Tier, danach fing ich an zu zweifeln. Denn die von der Politik ergriffenen Massnahmen, finde ich, seien nicht angemessen. Das ist meine Meinung. Auch sind diese aufgezwungenen Einschränkungen, die jetzt immer noch nicht aufgehoben wurden, für mich fast nicht tragbar.
Nicht alle Menschen sind gleich, und es wurde viel über die Solidarität gesprochen.
Doch alles, was dieses Wort für mich bedeutet, ist, dass man sich jetzt beugen muss und seine eigene Meinung nicht äussern sollte.
Vor allem bemerkte ich aber, dass man die anders denkenden Bürger*innen sofort als Verschwörungstheoretiker und Rechtsextreme bezeichnete.
Diese Haltung lehne ich ab, denn wenn man so etwas tut, stimmt einfach etwas nicht. Was mich am meisten erstaunte, war, wie leichtgläubig viele Menschen waren, insbesondere den Medien gegenüber.
2019 war für mich die Freiheit ein Begriff, der in uns selbst stattfinden musste.
Für mich gibt es äusserliche Freiheiten, die durch Gesetze begrenzt sind. Auf der anderen Seite gab es die freie Meinungsäusserung. Jeder hatte das Recht, seine Meinung zu haben.
Ab 2020 änderte sich alles für mich. Die Freiheit ist nicht nur ein Traum, sie ist mehr als nur ein Wort, denn durch sie können wir uns verwirklichen.
Es ist viel mehr als nur eine Möglichkeit, unsere Bedürfnisse zu befriedigen. Sie gibt uns die wahre Verantwortung über unser eigenes Leben.
Wenn man sie uns nimmt, werden wir degradiert zu unverantwortlichen Tieren. Es wird uns gesagt, dass man jetzt auf gewisse Rechte zu verzichten hat. Zugunsten anderer, die schwächer sind als die Gesunden, also die Älteren. Dagegen habe ich eigentlich nichts, aber ich wehre mich gegen ein aufgezwungenes Opfer. Für mich ist das Diebstahl aus moralischen Gründen.
Ich bin ein Mensch, der allein lebt, ich habe Freunde, die mir sehr lieb sind, und natürlich habe ich auch eine Familie, in die ich geboren wurde. Ich bin ein sehr beschäftigter Mensch, obwohl ich 70 Jahre alt bin, und arbeite noch immer als Künstlerin, Malerin und Musikerin.
Den Freitagabend geniesse ich gewöhnlich, indem ich ausgehe. In gute Restaurants mit Freunden, mit denen ich über Gott und die Welt nachdenken kann. Das fehlt mir sehr.
Mit anderen zu telefonieren ist sehr schön, aber niemals dasselbe, wie wenn man sich in die Augen sehen kann.
Es fehlt diese gewisse Energie, die man spürt, wenn man gemeinsam in einem Restaurant sitzt. Restaurants sind für mich ein wichtiger Teil unserer Kultur. Und das vermisse ich sehr.
Diese Zeit, sie verändert alles! Gerade ältere Menschen sollten doch nicht immer allein sein. Die jungen Menschen können uns Seniorinnen und Senioren so viel zeigen und beibringen, ach, wie sehr bewundere ich die Energie der Jungen. Aber die Enkelkinder dürfen ihre Grosseltern nicht mehr besuchen, weil Letztere geschützt werden müssen. Wir verzichten aus Liebe und Fürsorge. Umarmungen sind jetzt plötzlich „unhygienisch“, der Atem „unrein“, sogar die Kinder dürfen nicht mehr frei atmen. Ja, wir leben nun in einer sterilen, sauber gehaltenen Welt, in der wir den Kindern verbieten, auf den Spielplatz zu gehen. Wir testen und testen – und wer dagegen spricht, ist ein Covid-Idiot. Was für eine feine Gesellschaft.
Ich habe ein Bild in meinem Kopfe und auch einen Satz, den ich gelesen habe. Der Schriftsteller Jean-Jacques Rousseau sagte sinngemäss: „Ich lebe lieber ohne Sicherheit, aber frei.“ Er spricht mir aus meiner Seele! Ich habe ein Bild in meinem Kopfe, wie ich die Unfreiheit sehe: Ein Mensch sitzt in einem Käfig, der aussieht wie ein Hundekäfig. Der Mensch glaubte einst, er sei kein Tier. Doch nun? Ist das Virus frei und knechtet uns. Und die einzige Hoffnung ist der … Tod?
Danke, du gute Gesellschaft, dass du mir diese ach so tolle Perspektive gegeben hast.
Maggie Tapert


The internationally renowned sexologist Maggie Tapert has been leading her own brand of unique seminars and workshops for more than twenty years. Her pioneering work in the field of female sexuality is based on a profound focus on feminine pleasure and desire. Maggie Tapert was born in the USA and has spent most of her adult life in Switzerland. She is a mother, grandmother and has a private practice for coaching and mentoring in Zurich. Her autobiography, PLEASURE, was first published in 2012.
Intensification of Life
Introspection during our enforced shutdown was an intensification of what is my normal process. My life’s work with female empowerment is a result of many years of examining my own inner themes. And my most profound inner theme remains a never-ending quest for more freedom! I felt that actually having “permission” this past year to spend more time in the quiet of my own inner sanctum was a rare gift.
I am a self-employed coach and author so my work routine was only slightly altered. Professionally, I discovered that coaching women online instead of in my practice room, I could open up my work to a much larger international clientele. I discovered that women everywhere want to grow and expand their sexual and emotional potential.
I don’t identify with an external idea of freedom. I know that many people felt “unfree” but that’s just a concept and it doesn’t suit me. It is true that in 2019 I could stop any time for a coffee in my favorite café. In 2020 I could not. All things change. This too has changed and I embrace the return of a more open public space.
I have travelled professionally and privately all my life. Now I’m happy to stay home. The thought of waiting for hours at the airport only to then be jammed into a too small seat in a stuffy airplane with hundreds of other folks. No thanks. I adore sitting comfortably in the peace of my garden with a good book. No more spontaneous trips for me.
I hope that this past year will have a profound effect on our society. Hopefully we will realise that, no matter the circumstances, we are always free to embrace and celebrate the life we are given. This is a profound freedom – the freedom to choose happiness. We passed through a challenging year of change. Let’s focus on what is new and wanting to be born.
Monika Walser


Monika Walser begann ihre Karriere als Damenschneiderin. Mediale Aufmerksamkeit erhielt sie erstmals in ihrer Kommunikationsfunktion bei Swissgrid, dem Schweizer Übertragungsnetzbetreiber.
2010 wurde sie CEO des Taschenherstellers Freitag, bevor sie 2014 die traditionsreiche Möbelmanufaktur de Sede übernahm. Heute ist sie nicht nur Geschäftsführerin des Unternehmens, sondern auch Teilinhaberin.
Soft-Rebellion
Ich lasse mir selten und nur ungern etwas aufzwingen! Während der Zeit, als de Sede im Lockdown war, nutzten wir die Zeit, um die Manufaktur aufzuräumen und vor allem, um in Ruhe über neue Ideen nachzudenken und diese dann auf den Weg zu bringen. Wir haben „Carry on“-Hocker und passende Tischchen entwickelt und noch 2020 auf den Markt gebracht. Damit das Ganze nicht allzu trocken ausfiel, haben wir zusammen mit den Draft Brothers sogar einen de-Sede-Gin kreiert. Den Gin mit einem Ledergeschmack zu versehen schien uns anfänglich eine gute Idee zu sein – doch auch nach längerem Tasting fiel dieser zuerst etwas sonderlich aus. Mittlerweile haben wir einen sehr beliebten Geschmack ohne Leder gefunden und den Gin auch gelauncht. Und wenn ich so zurückblicke auf all dies, hat der Lockdown unser Team zusammengeschweisst, obwohl wir uns kaum sehen konnten. Seit letztem Mai haben wir alle Mitarbeitenden wieder voll im Arbeitsprozess drin und sind nach einer Anpassungsphase kaum mehr durch die Restriktionen eingeschränkt.
In mir habe ich sehr oft den hinterfragenden Rebellen gespürt.
Ich habe begonnen, alles noch mehr zu durchleuchten und zu hinterfragen, wollte die Logik hinter Entscheidungen von Behörden für mich und alle anderen verstehen. Auch bin ich mir selbst und meinen eigenen Bedürfnissen gegenüber noch einmal eine Stufe bewusster geworden und lebe meine Grundsätze intensiver aus. Dafür bin ich dankbar.
Freiheit ist für mich immer noch das wichtigste Gut im Leben, und zwar die geistige Freiheit, und dies mit allen Konsequenzen. Daran hat sich nichts geändert. Ich hab das 2019 so gesehen und sehe das noch heute im Jahr 2021 so.
Dass ich mich indes nicht mehr ungezwungen, ungeplant und ungefragt irgendwo hin bewegen kann – das mag ich so gar nicht. Da wir allerdings glücklicherweise sehr viel Arbeit haben, spüre ich, ausser den fehlenden Restaurantbesuchen, keinen wirklich grossen Unterschied. So gesehen ist es für mich eher so, dass ich dankbar bin für das „mehr“ an Zeit für mich selbst, um mich wieder auf mich konzentrieren zu können und darauf, was mir wirklich wichtig erscheint.
Was diese Zeit mit uns allen machen wird? Ich hege eine Hoffnung. Dass es das Bewusstsein der Menschen stärkt. Zumal ist hier der Wunsch Vater des Gedanken.
Roshanak Khalilian


Roshanak Khalilian (Roshi) is an Iranian artist living in Switzerland. She studied for her BA in Art & Literature, Art and its Histories with the Open University, UK, and is continuing to learn History and History of Art with the University of Oxford.
Different cultures and people and their interpretations of happiness and life in general has been Roshi’s main inspiration to pursue art as a means of demonstrating emotions.
She believes that colours can tell stories.
Act of Kindness
I have begun to admire humans as the most magnificent existence, even more than I had before. How diverse and resilient we can be, when the time calls for it. How powerful we can be if needed. How kindness and compassion can be fulfilling, both in terms of giving them and receiving them. Furthermore, I have come to appreciate the ability and willingness to focus on matters, dedicate attention to details and have an absolute full-minded and present-minded of matters of the time.
Once more, I have discovered that how learning and education is so important alongside sharing knowledge with the like-minded people.
I believe that we are/will:
learn more and more about less and less
until we know everything about nothing.
How strong we can be – together.
How we can turn the impossible into the possible when we stand together.
On the pick of independencies how much we need each other
Freedom is an inner sensation – I think, one needs to feel free within.
I look at the topic above from a different perspective – I would like to believe that, we were/are free, but we chose to set borders for ourselves because it was/is the right thing to do. We were/are conscious and considerate of others as we care about other people and wish to improve the situation. It was a choice we made to follow the rules which, due to the circumstances, put restrictions on our, let’s say, “normal lives”. It is kind of rewarding in a way, to be selfless.
To be honest it wasn’t difficult for me not to travel. However, I must admit I consider myself lucky for not facing any emergency situations where I would have needed to travel and couldn’t. The world can be at one’s fingertip if can travel within her/his through’s – I suppose.
Maybe I am right, maybe I am wrong, but not being able to travel didn’t bother me at all. Only the fact that lives were lost because of a virus in the 21st century with all the advancements in science was bothering me.
We humans are much stronger we assume we are most of the time. We are natural survivors – we become the best of ourselves in desperate situations.
How it will change society? Hope for the better, to more for more conscious awareness …
How will it change our children? Hopefully, they will come to learn that they always need to be unified, to believe in themselves. To believe that they have the power to turn the impossible into possible. However, ageing populations are a different story, I can just imagine how hard must have been for them to get through these times and deal more with loneliness and being by themselves and less mobility. They have my empathy and I just can pray and wish for the best for them and else I will do if I can.
I have a different definition about not being free in my mind. For me when one considers and obeys certain rules for the good and well-being of the others, it is even more liberating, it is very uplifting.
It is liberating because it is about selflessness and being considerate. It is about true kindness and compassion. It brings the taste of enlightenment into life. However in the past, it has only succeeded as an ideology for many.
Lavinia Heisenberg


Prof. Dr. Lavinia Heisenberg ist Kosmologin und erforscht im Schwerpunkt die Gravitation.
Für ihre bahnbrechende Forschung zu ihrer systematischen und detaillierten Analyse der Schwerkraft wurde sie 2020 mit dem prestigeträchtigen Latsis-Preis der ETH Zürich ausgezeichnet.
Abwesenheit von Illusion
Die Corona-Zeit verlangt von uns viel: Ausdauer, Geduld, Kraft, Einsatzbereitschaft, Solidarität und Durchhaltevermögen. Abgesehen von den Einschränkungen der Bewegungs- und der Versammlungsfreiheit ebenso wie des Konsums, die uns aufgezwungen wurden, mussten manche von uns auch noch durch schmerzhafte Trennungen, Ängste und Einsamkeit durchgehen und sich neu definieren in diesem Sturm. Dadurch haben wir jedoch auch viel Resilienz gewonnen. Wir vermissen den unbeschwerten Kontakt zu anderen Menschen, Besuche in Konzerten und Museen, Spaziergänge in Parks und gelegentliche Stunden in Cafés und Restaurants.
Doch, wir haben die Tendenz dazu, viele Dinge als selbstverständlich zu betrachten. Dieses Jahr hat uns gezeigt, wie sich alles radikal von heute auf morgen ändern kann: Kontakte nach aussen streng verboten, keine kulturellen Aktivitäten oder Austausch mehr, keine Sportveranstaltungen, keine Cafés, Restaurants und Bars. Plötzlich waren wir gezwungen, unsere eigene Glückseligkeit in uns selbst zu finden, vor dem wir immer so wegliefen und uns ablenkten. Konnten wir dadurch vielleicht auch zur Ruhe kommen? Ich habe aktiv Dankbarkeits- und Meditationsübungen in meine Morgenroutine eingebaut. Das kann neue Perspektiven schaffen. Im Grossen und Ganzen ging unser Leben jedoch weitgehend unbeschwert weiter, wofür wir dankbar sein sollten und weshalb wir uns sehr privilegiert fühlen sollten. Es hat Annehmlichkeiten und Höhepunkte verloren, die wiederkommen werden.
Auch wenn die Massnahmen zur Pandemieeindämmung hart waren, so hatten wir hier in der Schweiz nie eine strenge Ausgangssperre wie in manchen anderen Ländern. Wir durften weiterhin ein sehr privilegiertes Leben führen. Unsere Freiheit ist uns natürlich wichtig – ebenso wichtig sollte aber auch die Solidarität sein. Freiheit wird in einer Gemeinschaft durch Regeln und Einsicht eingeschränkt. Freiheit entsteht vor allem von innen. Die äusseren Einschränkungen, die durch Corona verursacht wurden, sind vorübergehend und schränken nur kleine Teile unserer erlebten Freiheit ein, denn deren wesentliche Aspekte bleiben eigentlich unberührt.
Ich glaube, dass es kein Geheimnis ist, dass die Corona-Krise auf die Psyche enorme Auswirkungen hat: Es können Depressionen, Angst- und Zwangsstörungen durch die beschwerlichen Einschränkungen im Alltag entstehen. Da bin ich keine Ausnahme. Um das zu kompensieren, habe ich Sport gemacht und war viel in der Natur. Meditationsübungen waren auch sehr hilfreich. Die Isolation hat mir schon sehr zu schaffen gemacht, und natürlich war es auch sehr schwierig, neue Leute kennenzulernen. Ich habe es bedauert, mich nicht unbeschwert an alle Orte meiner Wahl begeben zu können.
Abstandhalten und die Maskenpflicht haben sich in uns fest verankert, sodass es sogar mittlerweile in unseren Träumen als etwas Natürliches wahrgenommen wird. Die Konsequenzen dieser Massnahmen sind jedoch enorm. Die sozialen Unterschiede werden grösser, und bestimmte Gruppen werden mehr benachteiligt als zuvor. Die Zahl der Arbeitslosen stieg an, und viele Länder leiden unter schwersten Rezessionen. Die Situation verschärft auch die Probleme der häuslichen Gewalt. Die Bildung leidet sehr stark darunter, und Benachteiligte kriegen nicht dieselben Bildungschancen. Kinder und Jugendliche leiden ganz besonders unter den Einschränkungen des öffentlichen Lebens. Die Arbeitswelt wird immer stärker digitalisiert, und es wird sogar diskutiert, ob das Recht auf Homeoffice gesetzlich verankert werden könnte. Die Folgen werden uns noch für eine lange Zeit beschäftigen müssen, sowohl finanziell als auch gesellschaftlich und psychologisch.
Pandemien schlimmster Sorte hat es immer gegeben, und uns ist es gelungen, innerhalb von weniger als einem Jahr hochwirksame Impfstoffe gegen Corona zu entwickeln, zu testen und in grossem Umfang zu verabreichen. Betonen wir das Erreichte und wie es erreicht werden konnte, oder kritisieren wir, was noch besser hätte ablaufen können? Es gab beeindruckend solidarisches Verhalten; es wurde aber auch sichtbar, welche Teile der Gesellschaft wenig berücksichtigt und beachtet werden: Familien, Kinder, menschliche Dienstleistungen; kurz gesagt alle diejenigen, die wir in unserem üblichen, praktizierten Wertesystem als schwach oder ineffizient ansehen. Die Einschränkungen und wie sie beschlossen und durchgesetzt wurden haben grell beleuchtet, was wir als besonders wichtig ansehen, nämlich den Konsum und alles, was damit zusammenhängt, und was wir vernachlässigen, nämlich die Schwachen, Hilfsbedürftigen und den intrinsischen Wert von menschlicher Entwicklung, Bildung und zwischenmenschlicher Solidarität.
Innere Freiheit entsteht aus der Abwesenheit von Illusionen; äussere Freiheit aus der Möglichkeit, sich ungehindert zu entwickeln.
Wo sind diese echten Formen der Freiheit wirklich in Gefahr? In ihren Entwicklungsmöglichkeiten behindert und gefährdet sind vor allem diejenigen, die Begegnungen zu ihrer Entwicklung brauchen, das sind die Kinder, die Jugendlichen, viele ältere Menschen, aber auch Berufsgruppen wie Künstler*innen und die vielen Menschen, denen der Verlust von Einkommen und langfristige Gesundheitsschäden viele Entwicklungschancen nehmen.
Diesen Menschen sollte unsere Solidarität gelten.
Annabella Bassler


Dr. Annabella Bassler ist seit 2012 Chief Financial Officer des Medienkonzerns Ringier AG.
Die 44-jährige gebürtige Deutsche initiierte 2019 die Ringier-Initiative EqualVoice, deren Ziel es ist, Frauen in der Berichterstattung sichtbarer zu machen und ihnen die gleiche Stimme zu geben.
Chance auf Dankbarkeit
Die Pandemie hat uns alle unerwartet und teilweise auch unvorbereitet getroffen. Und kaum jemand von uns hätte wohl im März 2020 gedacht, dass wir uns auch über ein Jahr später noch in dieser unsicheren Situation befinden. Doch neben all den negativen Folgen – gesundheitlich, sozial, wirtschaftlich und kulturell – durfte ich während Covid-19 auch positive Seiten erleben. Neben mehr Zeit mit meiner Familie durfte ich auch eins meiner Herzensprojekte voranbringen: unsere Ringier-Initiative EqualVoice.
EqualVoice wurde 2019 lanciert und hat zum Ziel, Frauen in den Medien sichtbarer zu machen. Wir wollen Frauen und Männern die gleiche Stimme geben. Studien haben gezeigt, dass weltweit acht von zehn Medientexten von Männern handeln. Auch in der Schweiz ist dieses Bild nahezu nicht anders. In der Schweiz handelt nur einer von vier Artikeln von Frauen. Genau dort setzt EqualVoice an: Mithilfe von künstlicher Intelligenz misst Ringier in den Artikeln aller Publikationen, wie oft Frauen zu Wort kommen. Trotz Homeoffice und Social Distancing konnte EqualVoice im vergangen Jahr an Fahrt aufnehmen, und wir können bereits jetzt eine erste positive Bilanz ziehen: So konnte die „Handelszeitung“ beispielsweise ihren EqualVoice-Factor von 17 auf 24 Prozent steigern.
EqualVoice ist ein wunderbares Beispiel für die Solidarität und Menschlichkeit, welche sich während dieser Pandemie immer wieder zeigt. Nur gemeinsam als Team können wir Grosses erreichen und unsere Gesellschaft voranbringen.
Auffallend war auch das Bedürfnis nach Leadership in dieser Zeit. Einmal mehr war es wichtig, nicht nur besonnen zu agieren, klar zu kommunizieren und alle auf die Reise mitzunehmen, sondern vor allem auch zuzuhören und sich in alle hineinzuversetzen – sich selbst nicht ausgenommen. Die Rolle des/der Leaderin war nicht nur als Strategin oder Visionärin oder Macherin zu verstehen, sondern vor allem auch als Coach. Es wurde einmal mehr deutlich: Nur wer bereit ist, seinen Teams die Steigbügel zu halten, damit alle auf die Pferde konnten, und klar das Ziel nannte, der hat den Ritt gewonnen. Denn allein bringt keine/keiner die Pferde ins Ziel. Und diese Art von Leadership basiert in erster Linie auf Vertrauen, Kollaboration und gegenseitiger Wertschätzung. Leadership nach Covid-19 bedeutet für mich nicht nur Führungskräfte und Managerinnen. Leaderin der Zukunft ist jede und jeder von uns – jede und jeder in ihrer/seiner Rolle – unabhängig von der beruflichen Stellung.
Trotz der positiven Seiten von Covid-19 vermisse ich natürlich auch den persönlichen Austausch. Sowohl im Privatleben mit meinen Freunden oder der Grossfamilie als auch im Berufsalltag mit meinem Team oder meinen Kollegen und Kolleginnen. Ich vermisse es, spontan Freunde einzuladen oder unbeschwert einen Ausflug mit meinem Sohn zu unternehmen.
Doch trotz allem: Ich bin in erster Linie dankbar. Dankbar dafür, dass meine Familie gesund ist und zusammenhält. Dankbar, eine Aufgabe zu haben, bei der ich so viel mit meinem hervorragenden Team bewegen kann. Menschen bei Ringier, mit denen wir jedes Hindernis sicher und gut meistern. Dankbar für meine Freunde, die trotz Distanz immer nah waren. Und auch dankbar für die Herausforderungen, die wieder einmal zeigen, dass man an ihnen trotz gewisser Tiefschläge auch wachsen kann.
Freiheit bedeutet für mich nicht mehr nur die freie Bewegung und Entscheidung, wohin ich gehen will. Es geht darum, die Möglichkeit zu haben, seine Träume zu verfolgen und gemeinsam als Team Grosses zu erreichen. Nur gemeinsam können wir die Welt verändern. Ich erhoffe mir, dass wir diese Pandemie auch als Chance sehen können. Eine Chance, um bestehende Ungerechtigkeiten aufzuheben, Diskriminierung zu eliminieren und gemeinsam in eine diversere Zukunft zu starten. Eine Chance, Solidarität zu leben und Dankbarkeit zu zeigen. Eine Chance für unsere Kinder, in einer gerechteren Welt mit mehr Menschlichkeit aufzuwachsen und der Möglichkeit, stets ihren Träumen folgen zu dürfen.
Amanda Wassmer-Bulgin


Amanda Wassmer-Bulgin was born in Salisbury (GB). She is Wine Director at the Grand Resort Bad Ragaz where she runs the two-Michelin star restaurant Memories together with her husband Sven Wassmer. She is incredibly smart you can believe that she is a woman who can think about six impossible things all before breakfast. Falstaff choose her to be Sommelière of the year 2021.
Taken for Granted
What happened to me during this introspection that has been forced upon us? – A lot! A rollercoaster of a journey. The first lockdown made me question everything. I have been working towards a goal for about a good 10 years now, and to have the goal post moved was, at the time, tragic. The adrenaline that had kept me going ran out. I had a lot of guilt, too. Guilt for being okay during lockdown. Guilt for being in Switzerland for having a nice garden and house. And a result of this made me question a lot. But after the first forced break, I was able to clear my thoughts and became even more focused. And now I am just grateful.
I discovered that I too can be scared and that I suffer a lot from the so-called imposter syndrome; the unknown really made this apparent. This was probably the most eye-opening thing. I also discovered that no matter what, it will take a lot for me to give up my dream of becoming a Master of Wine! Unfortunately, I also noticed what happens to others when fear hits in. We have been living in a culture of fear for a while now. Fearmongering even featuring high up on the policy list of many politicians. The result has led to a form of survival instinct hitting in, at a time when empathy couldn’t be more important.
I think it is important not to confuse mental freedom and a physical freedom. At first, I also felt like I was locked in. Itchy to travel. For the first time being told that if I want to go home (to the UK) that I couldn’t. This was of course awful and I still miss my family dearly, but I have taught myself to differentiate. And yes, I cannot physically leave as I wish but I am free to think, be creative and have an opinion and this is priceless! And now we also know how so many other people feel. Those who have never known what it has meant to move freely.
As mentioned above, it was tough not being free. I have always done as I wish when I wish. I left home to study at a young age and have always told myself not to worry as no matter what I could always fly home! Well not anymore. I suppose I am same rebel as I was at 16, tell me that I can’t do something, I want it even more. But now I have reached a point of acceptance. I just tell myself that it is just a moment in time, and that I have travelled more than most and for this I must be grateful. I do miss my mum dearly as she grows older. She is missing a lot of my son’s life. Between the age of 2 and 3 children change so much and she has missed this.
I would like to think that we are all in a state of constant learning and that we have all been forced to confront the real us and appreciate our privilege. And that when we finally receive our “freedom” we will stop taking it for granted. Our children are a generation of “want for nothing” and being socially active all the time, I do worry about the impact of so many young adults living in this permanent virtual reality due to the restrictions.
I have been thinking about this a lot. I firmly believe that the majority of our society do not understand what it meant to be free. How many people feel stuck? Stuck in a job or stuck somewhere they don’t want to be. But if we are honest the privileged were/are never stuck and it is so important to remember this. I hope we learn to make choices, take risks, celebrate being free.
Apply for the dream job, take that course. Be free and enjoy it while it lasts!
Stefanie Heinzmann


Stefanie Heinzmanns Karriere begann 2008 dank Stefan Raab. 2021 ist die gebürtige Walliserin stärker und seelenvoller denn je. Die Schweizer Soulqueen ist authentisch und nahbar geblieben. Freiheit bedeutet für sie auch, sich die Haare raspelkurz abzuschneiden.
Ihr aktuelles Album „Labyrinth“ erschien im Mai diesen Jahres.
Schubladendenken
Diese Innenschau war für mich tatsächlich sehr wichtig – natürlich erzwungen, und das ist auch das, was vielen Leuten schwerfiel, weil es eben nicht freiwillig war. Aber ich persönlich finde dieses Nach-innen-Schauen sehr spannend, und ich nehme mir die Zeit dafür auch. Ich bin aber zu Beginn auch erst mal in ein Loch gefallen – insbesondere haben mir meine Leute gefehlt, die sonst um mich rum sind, aber ich bin auch sehr zur Ruhe gekommen und habe Themen entdeckt, auch einige Altlasten, die ich mit meiner Therapeutin gemeinsam sehr intensiv angeguckt hab. Ich kann von mir sagen, dass ich in den letzten zwei Jahren persönlich einen sehr grossen Schritt in die richtige Richtung gemacht hab, also konnte ich so gesehen diese Innenschau für mich als Weiterentwicklung und Selbstentwicklung sehr nutzen.
Ich glaube, dass die letzten Monate auf jeden Fall eine Entschleunigung waren, eine Entschleunigung, die längst überfällig war. Bis dahin ging alles einfach immer „weiter und weiter und weiter“. Ich hab das an mir selbst beobachten können: Ich hab viele in meinem Umfeld, die gefühlt rund um die Uhr gearbeitet haben, und da gehöre ich auch mit dazu, man kam einfach nie auf die Idee, sich selbst mal anzuhalten. Was ich wahnsinnig spannend fand und finde, ist, dass Menschen auch mal gezwungen wurden, sich mit sich selbst auseinanderzusetzen. Wir leben in einer Gesellschaft der Verführungen und Ablenkungen. Es gibt kaum mehr eine Sekunde, die vergeht, in der wir nicht irgendetwas tun. Wir sind Doings geworden, statt Beings zu sein. Auch wenn wir im Zug sitzen, auf den Bus oder aufs Essen warten … sämtliche Wartezeiten sind Smartphone-Zeiten geworden. Wir sind immer irgendwo – auch mit unseren Gedanken. Durch die „zusätzliche Zeit“, die wir im Lockdown bekommen haben, hat man seine eigene Screen Time womöglich begonnen zu hinterfragen: Will ich jetzt wirklich jeden Tag, acht Stunden lang, auf dieses Smartphone starren? Dann kommen diese Gedanken der Selbstreflexion, die so wichtig sind. Menschen tun gut daran, sich auch mit sich selbst beschäftigen zu können. Der Grund, der uns dazu gezwungen hat, ist ein sehr schwieriger. Diese Pandemie bringt unfassbar viele Schwierigkeiten mit sich. Diese Entschleunigung indessen war für viele sehr wichtig.
Doch wie kann man mit dieser Unfreiheit umgehen? Ich habe da zwei Herzen in der Brust. Einerseits bin ich natürlich ausnahmslos privilegiert, ich darf trotz allem arbeiten und reisen – aufgrund meines Berufs. Mir persönlich fiel der Umgang mit der fehlenden Bewegungsfreiheit allerdings nicht so schwer, weil ich glaube, dass ich es geschafft habe, immer sehr gut im Moment zu bleiben. Ich hab wundervolle Menschen um mich herum in meinem direkten Umfeld, mit denen ich den Kontakt pflege. Wenn ich mich sehr einsam fühle, dann rufe ich Menschen an, die mir wichtig sind, und mache mir bewusst, wie gut es uns nach wie vor geht. Ich versuche mir manchmal vorzustellen, wie man so eine Pandemie in einem ohnehin schon gebeutelten und armen Land durchstehen muss! Ich traue mich daher nicht, mich zu beschweren, weil ich finde, uns geht es so unfassbar gut! Ich hab noch immer zu essen, zu trinken, ein Dach über dem Kopf, einen Job, den ich ausführen darf … ich bin gesund! Da nehme ich gerne diese Unfreiheit in Kauf, und zeige mich solidarisch. Aber natürlich nehme ich diese Unfreiheiten in Kauf, immer im Hinblick auf die Hoffnung, dass wir einen Weg zurück in eine gewisse Normalität finden können. Dieser Gedanke ist es, der mir diese Unbeschwertheit ermöglicht. Wenn ich mir vorstelle, dass alles so bleiben würde, dann … dann würde auch ich in ein Loch fallen, denn mir fehlt es, unter Menschen zu sein, frei zu sein, mir fehlt es vor allem auch, andere Menschen frei zu sehen.
Wie verändert das alles unsere Gesellschaft? Das wage ich kaum zu beantworten. Unsere Kinder, die junge Generation ist viel bewusster mit all den Dingen, die auf dieser Welt geschehen, als wir, als ich es war. Wenn ich mir vorstelle, dass sich Kids in so jungem Alter mit Umweltthemen beschäftigen, mit Nachhaltigkeit, Rassismus, Sexismus, Gleichberechtigung – das sind alles Themen, die mir wahnsinnig fremd waren als Kind, an die ich gar nicht gedacht hab und über die sich niemand mit mir unterhalten hat. Unsere Kinder heute leben bewusster. Aber es tut mir sehr leid für Kinder und Teenager – denn sie kriegen diese Zeit im Lockdown nicht mehr zurück. Sie dürfen nicht feiern, über die Stränge schlagen, sich ausprobieren, wie ich es tun konnte. Sie können ihre Grenzen nicht ausloten, und das tut mir leid zu sehen. Und für die alternde Bevölkerung ist es sicher sehr schwer, weil die sich isolieren muss – gerade Menschen in Alters- und Pflegeheimen, die keinen Besuch empfangen und auf ihre vier Wände starren müssen. Ich glaube, das ist sehr schwer. Die Angst vor dieser unsichtbaren Gefahr Covid-19, ach … das zerreisst mir fast das Herz. Wie es eine Gesellschaft verändert, vermag ich nicht zu sagen – ich hoffe zum Guten! Ich hoffe, dass diese Freiheit uns allen vollends bewusst wird und dass Freiheit ein Gut ist, für das wir sehr dankbar sein dürfen.
Unfreiheit findet aber auch im Kopf statt. Ich hatte in den vergangenen Monaten mit vielen Menschen Kontakt, die sehr unfrei waren. Aber eine Unfreiheit, die durch sie selbst entstanden schien. Die Thematiken wie innere Ängste und Depressionen, viele Themen zur mentalen Gesundheit, kommen durch diese Pandemie noch stärker zum Vorschein, und ich hoffe so sehr, dass unsere Gesellschaft lernt zu sprechen, dass wir lernen, dass der Mensch nicht da ist, um allein zu sein. Wir brauchen einander! Wir haben unsere Stärken und Schwächen nicht umsonst, wir haben die Stärken, um andere zu unterstützen, und unsere Schwächen, um unterstützt zu werden. Ich wünsche mir nichts sehnlicher, als dass Menschen lernen, über ihr Inneres zu sprechen, über Stärken und Schwächen, über all diese gesellschaftlichen Schubladen, die wir über die letzten Jahrhunderte aufgebaut haben, dass wir die endlich mal sprengen und uns selbst frei machen können, weil ich weiss, dass wir das können – das steckt in Menschen drin.
Stefanies neues Album „Labyrinth“ erschien am 14.05.21 – eine Tour ist 2022 wieder in Planung.
„So vertrackt unser Leben mitunter auch erscheinen mag, wir müssen nun einmal selbst hindurchgehen. Wir müssen uns ausprobieren, abbiegen, Kurven nehmen. Mitunter drehen wir uns auch im Kreis oder landen in einer Sackgasse“, sagt Stefanie Heinzmann über ihr neues Album.