Im November 2022 lanciert, erfuhr der Audi SQ8 e-tron im März 2023 seine Schweizer Markteinführung. Die e-tron-Reihe an sich ist 2018 angefahren und hat, wie geplant und gehofft, die SUV-Oberklasse dominiert. Der Audi SQ8 e-tron, so wie wir ihn fahren durften, hat schon ein paar kleiner Designüberarbeitungen hinter sich und ständig wird an den Faktoren Ladeoptimierung und Reichweite geschraubt. Wir haben diesen Testwagen nicht auf einer Langstrecke getestet. Als wir ihn übernahmen, gab das Display einen Durchschnittsverbrauch von 33,2 kWh pro 100 km an, das ist nicht gerade sparsam, lässt aber auch darauf schliessen, dass die Vortester-Kolleginnen und -Kollegen dem SUV ordentlich die Sporen gegeben haben. Das ist nicht im Sinne des Erfinders, will man doch mit einem Elektroauto auch Nachhaltigkeit üben und Energie effizientes Fahren kultivieren. Als ich das Auto wieder abgebe, ist der Durchschnitt immerhin auf 29,2 kWh pro 100 km gesunken, das entspricht ungefähr der Werksangabe, die bei 29–26,2 kWh liegt.
Besser rechnen
Das sind keine Angaben zum Angeben. Es geht um die Reichweite. Audi gibt werksseitig für die S-Modelle eine Reichweite von bis zu 458 km an. Mein Testwagen zeigte bei Übernahme bei 100 Prozent Vollladung eine Reichweite von nur 337 km an. Errechnet aus der Fahrweise der Lenker vor mir. Der Audi SQ8 e-tron ist aber auch eine Granate. In jeder Hinsicht. Er ist riesig (4.915 m lang) und schwer, das Auto wiegt satte 2650 Kilo. Die wollen bewegt werden, was ein 370 kW/503 PS Motor erledigen muss. Weil er eben eigentlich über eine grosse Reichweite verfügt, hat er auch eine grosse Batterie, die brutto mit 114 kwh angegeben wird. Wenn man mit dem Auto gleichmässig nie schneller als 80–100 km/h fahren würde, käme man auf die optimale Reichweite. Der Audi SQ8 e-tron ist aber ein waschechter quattro, ein Geschoss, dass zwar ab 210 km/h gedrosselt ist, aber trotz seiner Masse herrlich beschleunigt, zuverlässig bremst und sportliche Fahrweise mitmacht. Schwer, sich da zu zügeln. Dann kann man aber zusehen, wie die Energieanzeige kurzfristig auf 90 oder mehr Prozent springt, also lässt man es tunlichst bleiben. Das aber wirft die Frage auf, warum man dann überhaupt so ein grosses schweres sportliches SUV baut? Weil die Nachfrage da ist, siehe oben.
Wie nach Hause kommen
Wir haben schon viele Audis gefahren und dieser ist keine Ausnahme im Gefühl von Sicherheit, gut aufgehoben sein, angenehmes Sitzen, perfekter Überblick, eine luxuriöse Wohltat. Er hat nur einen kleinen Makel: Das Fehlen von Kardantunnel etc. für das Getriebe hat dermassen viel Platz generiert für Ablagen, dass es die berühmten schwarzen Löcher gibt. Ich habe noch nie so oft meine Schlüssel/Handy/Lippenstifte gesucht wie in diesem Auto! Mein Fazit: Der Audi SQ8 e-tron wäre ein ideales Langstreckenauto. Wenn es überall schon Audi Charging Hubs geben würde, deutlich ein Benchmark, wie angenehm man das Laden machen kann: Überdacht, es gibt einen Kaffeeautomaten, das Andocken ist leicht, das Laden geht schnell. Mit Plug & Charge fällt auch das lästige Bezahlen mit Kreditkarte weg. Aber es gibt zurzeit nur einen solchen Schnellladestandort , mit dem man mit bis zu 320 kW Leistung laden kann (je nachdem, wie viele von den Cubes besetzt sind, verändert sich die einzelne Ladeleistung), und zwar auf dem Gelände der Messe Zürich.
Das volle Programm
Und dann wäre da noch der Preis. Das Auto kostet in der Basisausführung 106’100 Franken. Das Testmodell ist bis unter die Dachkante mit Extras ausgestattet, am Ende stehen 142’093 Franken auf der Rechnung. Dabei schlagen Designextras wie besondere Aluräder, Optikpakete mit zugegeben sehr schicken LED-Anzeigen mit Projektionen und noch sehr viele Gadgets besonders zu Buche. Ich denke, dass in der Preisklasse Geld keine grosse Rolle spielt und man, wenn schon, denn schon, den ganzen Luxus möchte. Spass macht das Auto so oder so auf jeden Fall!
Die Highlights unseres Testwagens:
- Modell: Audi SQ8 e-tron mit quattro Antrieb
- Leistung: 370 kW / 503 PS
- Beschleunigung von 0–100 km/h: 4.5 Sek (Werksangabe)
- C02-Emission kombiniert in g/km: 0 (Werksangabe)