Böse Zungen würden vielleicht behaupten, das sei maliziös zu behaupten, dass wir als Mensch aber auch als Gesellschaft, als Unternehmen, als Organisation durch ein finsteres Tal schreiten müssen, um nachher noch besser zu werden als zuvor. Nun – ist es nicht so, dass wir in schlechten Zeiten ganz schön innovativ werden? Und auch wenn wohl fast niemand Schmerz und dunkle Zeiten per se als positiv bezeichnen würde, sind es doch genau diese Erlebnisse und Umstände, die eine Entwicklung ermöglichen, weil sie uns dazu zwingen, uns zu bewegen.
Katja Rieger
Genau dieses Fazit zog auch Katja Rieger an unserem Bargespräch. Die Unternehmerin war im Laufe ihrer Karriere für unzählige internationale Corporates auf allen Kontinenten dieser Welt unterwegs und berät heute unter anderem in ihrer Firma Ripple Effect wie man sein Unternehmen, seine Kultur und seine Werte in Einklang bringt und eine Organisation erfolgreich transformiert. „Wir lernen durch Misserfolge, Verluste und Fehler. Es liegt an uns, all dies zu umarmen – vielleicht nicht die Erfahrung selbst – aber wir sollten umarmen was dies mit uns macht und zu wem es uns macht“.
Jan-Egbert Sturm
Gewohnt kompetent-analytisch argumentierte einer der wohl renommiertesten Ökonomen unseres Landes, der bekannte Konjunkturforscher und ETH-Professor Jan-Egbert Sturm, Leiter der Konjunkturforschungsstelle der Schweiz (KOF). Kann es der Schweizer Wirtschaft gelingen nach einer Krise noch erfolgreicher zu werden als zuvor? Und was sollten wir als Wirtschaftstreibende tun, um „antifragil“ zu werden? – Keine leichten Fragen, die die TV-Journalistin Kiki Mäder dem Konjunkturforscher da stellte. Sein Fazit war klar: Bisher kam die Schweiz gut durch die Pandemie-Krise. Doch eines sei entscheidend: „Dass wir alle weiterhin konsumieren müssen, um die Wirtschaft in Gang zu halten“. So ein Statement freut natürlich auch unsere Bargespräche-Sponsoren.
Ditti Brook
Für den emotionalsten Moment des Abends sorgte Ditti Brook – seines Zeichens einer der erfolgreichsten Filmemacher des Landes. Mit „Schellenursli“ oder „Als Hitler das rosa Kaninchen stahl“ produzierte er Kinofilme, die uns noch sehr lange erhalten bleiben dürften. Als er über das Zustandekommen und die turbulenten, schmerzhaften und fordernden Zeiten im Vorfeld des Schellenursli-Films berichtete, konnte er die Tränen nicht mehr zurück halten – und unser Publikum genauso wenig. Doch aus diesem Schmerz entstand einer der fünf erfolgreichsten Filme der Schweizer Kinogeschichte. Obwohl sein Leben so viele Wendungen nahm – vom Handwerker-Dasein über sein Medizinstudium, welches ihn zuerst nach Afrika zu Karlheinz Böhm und später zu DJ Bobo und Michael Jackson führte – und obwohl er so oft für seine Träume kämpfen musste (er verlor gleich mehrere Male die Rechte an Schellenursli) stand eines für ihn immer ausser Frage: aufzugeben. Aufgeben gibts nicht bei Ditti Brook. Und als ich Ditti so zuhörte wurde mir einmal mehr bewusst, dass das Leben wohl immer genau die Lektion für uns bereit hält, die es uns erlaubt einen Schritt zu tun. Manchmal ist uns nicht immer bewusst, in welche Richtung diese Schritte uns führen mögen, aber sie bewegen uns. Und genau das geschieht auch grad in der Wirtschaft – die Umstände zwingen uns weiterzudenken, umzudenken oder was Neues zu versuchen. Wohin die Reise gehen möge, steht allerdings noch in den Sternen.
Noch mehr Bargespräche und Videos dazu gibt es unter ladiesdrive.world/bargespraeche/ sowie fortlaufend unter www.youtube.com/ladiesdrive.
Für alle Interessierten am Thema „Antifragile“ und „Post Traumatic Growth“ empfehlen wir www.leagueofleadingladies.com (15. & 16.6.2023 Bad Ragaz).
Wir danken unseren Partnern für die wunderbare Freundschaft:
AUDI
PALLAS KLINIK JELMOLI
JELMOLI
LONGINES
PAUL MITCHELL
MY BLEND
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