Unsere vier Talk-Gäste im KKL sorgten dafür, dass uns die 140 Besucher an den Lippen hingen. Birgit Pestalozzi, Andy Andresen, Patrizia Luise und Gabriele Euchner haben allesamt die Karriereleiter erklommen. Für Birgit Pestalozzi, die bei Ernst & Young AG in einer globalen Marketingposition tätig ist, steht fest, dass sie die Corporate World ebenso mag wie das Aussteigerleben – dass man dies aber auch vereinen kann. Andy Andresen erlebte eine grosse Karriere – und den Fall, als er seine Firma unter unglücklichen Umständen verlor und somit wieder von Neuem beginnen musste. Patrizia Luise und Gabriele Euchner hatten beide ebenfalls eine Corporate Karriere – und entschieden sich spät für den Gang in die Selbstständigkeit. Sie geniessen heute den hohen Grad an Selbstbestimmung, der damit in ihr Leben getreten ist.
Die Wort-Essenz der Bargespräche, für Sie zusammengefasst von Sandra-Stella Triebl:
Birgit Pestalozzi – Senior Manager Ernst & Young AG
„Ich wollte mit meinem Sabbatical auch mal aus den Konventionen der Corporate World ausbrechen. Ohne Highheels und dunklem Anzug. Ich wollte einfach mal wissen, wer ich eigentlich bin.“
„Ich liebe das einfache Leben. Ich lebe in einer WG und wohne extrem unprätentiös. Nicht, weil ich es mir nicht leisten könnte, sondern weil ich leicht und unbeschwert leben mag.“
Patrizia Luise – Coach
„Ich habe irgendwann mal die Geschichte des angeketteten Elephanten gehört und mich plötzlich gefragt: Wieso definierst du dich eigentlich über Karriere und Job, wenn hinter dem Ganzen doch noch ein ganz anderer Mensch steckt.“
Gabriele Euchner – Ex-Topmanagerin, Autorin und Consultant
„Ich hab zu spät bemerkt, dass ich nicht mehr kann. Denn das Adrenalin ist ja das Gefährliche. Du bist wie auf Droge und spürst nichts mehr. Die Ignoranz der eigenen Bedürfnisse ist das Fatale.“
Andy Andresen – Unternehmer und (Brand) Designer
„Ich war ganz oben auf der Karriereleiter – und gerade da, als ich mir selber auf die Schulter klopfen wollte, hat mir jemand die Leiter weggeschossen. Das war mir eine Lehre, die Topkarriere und was man da erlebt nicht zu positiv zu bewerten.“
„Ganz wichtig ist, dass auch die Männer Zeit mit ihren Kindern verbringen, wenn die noch klein sind, und nicht erst, wenn es darum geht, den Führerschein zu machen. Egal ob Tochter oder Sohn, es tut Kindern gut, von klein auf auch das Männliche erlebt und um sich gehabt zu haben.“
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„Der angekettete Elefant” ist übrigens eine Erzählung von Jorge Bucay und absolut lesenswert für jeden und jede, die sich genau diese Frage stellt: Wie viel Karriere und wie viel Lebensqualität darf es sein.