Woran Scheitert die Frauenförderung?

Text: Christian Ott

GENAU 20 JAHRE SIND SEIT DEM SO GENANNTEN „BRUNNER-EFFEKT“ VERGANGEN. SEITHER IST DER FRAUENANTEIL IN DER SCHWEIZER POLITIK UM CA. 25 PROZENT ANGESTIEGEN. IN DER FOLGE VERSUCHTE AUCH DIE WIRTSCHAFT, MEHR FRAUEN IN TOP-POSITIONEN ZU BEFÖRDERN. DOCH WO STEHEN WIR HEUTE?

Wie sieht die Bilanz dieses female-shift heute aus?
Tatsächlich finden sich heute immer mehr Frauen in einflussreichen Funktionen.

Das gilt nicht nur in der Schweiz, sondern weltweit. Noch bescheidener als in der Politik sind die Ergebnisse in der Wirtschaft. Es werden zwar immer wieder einzelne Frauen in Top-CEO-Positionen als Ikonen eines female-shift gefeiert, real bewegt sich aber weltweit der Anteil der weiblichen CEOs zwischen fünf und zehn Prozent.

 

Was verhindert diesen female-shift?
Frauenförderung, das heisst heute Reglementierung, Protektion und Förderung.

Die Reglementierung soll Nischen in die organisationen schlagen, in welche Frauen eingepasst werden können. Durch Protektion und Mäzenatentum sollen diese Nischen geschützt werden. Die Förderung bietet dazu Programme wie „mastering male codes“ oder „how to play the game“. Hier wird das Handwerk gelehrt, um sich in dieser Nische zu behaupten und sich, wenn möglich, mit diesem Geheimwissen ganz nach oben durch die Glasdecke durchzuschlagen.

Sind das nicht alles nur Versuche, um Frauen in männlichen Systemen überlebensfähig zu machen?

 

Wo liegt das Problem?
Auch heute bauen fast alle Unternehmen noch auf das institutionelle, hierarchische Prinzip.

Diesen organisationen liegt der männliche Systemarchetyp zugrunde. Damit sind in ihrer DNA männliche Prinzipien, wie das Konzept von „win & lose“ und „command & conquer“, fest verankert. Die Systemtheorie bestimmt, dass diese organisationen alles können, mit einer Ausnahme: die Veränderung dieser oben genannten, inneren Prinzipien.

Diese Organisationen bieten nachweislich keinen geeigneten Lebensraum für Frauen. Zudem können sie sich aufgrund systemischer Prinzipien auch nie in einen solchen transformieren.

 

Wie sieht die neue Organisationsform aus?

Die neuen organisationsformen schaffen Lebensräume für männliche und weibliche Ressourcen. Solche organisationen gibt es schon heute. Sie sind jedoch klein und damit abseits medialer Aufmerksamkeit.

Diese neuen zukunftsorientierten Unternehmen sind das Produkt der aktuellen Wirtschaftsrealität. Sie spiegeln den weiblichen Systemarchetyp, d. h. sie sind in ihrer DNA vernetzt, heterarchisch, beziehungsorientiert und kollaborativ.

» Sie gestalten sich dynamisch und komplex.
» Sie werden aus dem Bedürfnis und der Nachfrage gegründet.

 

Was sind das für Personen, die solche unternehmen gründen oder suchen?

» Sie verfügen über einen offenen Geist und die Bereitschaft zu Kommunikation und Beziehungsmanagement.
» Sie sind dynamisch, flexibel, lokal und nah am Leben.
» Sie schätzen unterschiedliche Wissensformen und suchen dazu möglichst viele unterschiedliche Kontakte.
» Sie haben das Talent zu Intuition und zu nicht linearem Denken.
» Sie nehmen ein breitgefächertes Spektrum und viel Signale der Umgebung auf und vermögen diese auf unerwartete Weise miteinander zu kombinieren ( … was viele Männer in den Wahnsinn treibt!)

Führen Sie noch oder unternehmen Sie schon?
Ich fordere Sie auf, bauen Sie sich Ihre eigene Welt.

 

 

*Christian ott ist Unternehmer und Inhaber der Altervision GmbH und seit 2008 spezialisiert auf die Analyse von Unternehmenskulturen. Als Ingenieur und ausgebildeter organisationsberater ist er Sparringpartner von Führungskräften bei komplexen Changevorhaben. Seit 2013 ist Christian Ott unser neuer Gastkolumnist.

 

Veröffentlicht am Juli 10, 2013

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