Ladies Drive Magazine - Dechen Shak-Dagsay

Self-healing – Dechen Shak-Dagsay

Idee & Realisation: Sandra-Stella Triebl
Foto: Tomek Gola / www.gola.pro
Make-up: Schminkbar Zürich, Melani Cetrangolo
Ein Danke an das Team vom Hotel Alex Lake Thalwil, Zürich, fürs Zur-Verfügung-Stellen der Location

Self-healing – Dechen Shak-Dagsay

Idee & Realisation: Sandra-Stella Triebl
Foto: Tomek Gola / www.gola.pro
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Dechen Shak-Dagsay portraitiert und interviewt zum Thema "Self-healing" in der Ausgabe No 55 (Herbst 2021).

Dechen Shak-Dagsay

Ladies Drive Magazine - Dechen Shak-Dagsay
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Sängerin/ Buchautorin/ Tai-Chi-Lehrerin
www.dechen-shak.com

Dechen Shak-Dagsay ist eine schweizerisch-tibetische Sängerin und Buchautorin, die seit ihrer Kindheit in der Schweiz lebt. Obwohl die Schweiz ihre neue Heimat wurde, blieb sie mit ihren tibetischen Wurzeln stets eng verbunden. Sie ist die älteste Tochter des ehrw. Dagsay Rinpoche, eines tibetischen Lama, der ihr die Übertragungen der kostbaren tibetischen Mantras gab, die sie auf der ganzen Welt singt. Dechens Musik steht für innere Ruhe, Liebe, Mitgefühl, Versöhnung und Frieden. Ihre Musik wird nicht nur von ihrem Publikum geschätzt, sondern auch von Künstlern aus aller Welt, mit denen sie schon das Privileg zur Zusammenarbeit hatte. Die Alben „Jewel“ und „Day Tomorrow“ brachten Dechen und ihr Ensemble in die Carnegie Hall N.Y. Dank dem Erfolg ihrer Musik war es ihr möglich, den Verein Dewa Che zu gründen, um zahlreiche soziale Projekte in Tibet zu unterstützen.
Info und Vorbestellung auf office@dechen-shak.com

SELFCOMPASSION

Self-healing beginnt bei uns selbst mit einer gesunden Geisteshaltung. Der erste Schritt ist, dass wir mitfühlender mit uns selbst werden und versuchen zu erkennen, was uns wirklich krank macht.

Corona hat die ganze Welt in eine Zwangspause, teilweise auch in eine Schockstarre versetzt und ist immer noch eine grosse Herausforderung für uns alle. Als im März 2020 der Bund aufgrund von Corona sämtliche Veranstaltungen verbot, traf es mich und meine Musiker inmitten einer Konzerttournee. Schon beim letzten Konzert, das noch stattfinden konnte, wurde mir bewusst, wie unterschiedlich die Pandemie von den Menschen wahrgenommen wurde. Viele Reihen im Konzertsaal blieben leer, weil ein Teil des Publikums sich aus Angst vor einer Ansteckung kurzfristig abgemeldet hatte. Diese noch nie dagewesene Situation führte uns ganz unmittelbar und eindrücklich die damalige grosse allgemeine Verunsicherung vor Augen.
Haben mich diese Brüche überrascht? – Ja, ich hätte nie gedacht, dass ein so unscheinbares, für uns unsichtbares Virus die Durchschlagskraft haben könnte, das ganze öffentliche Leben und die Wirtschaft in der Schweiz, ja der ganzen Welt weitgehend zum Erliegen zu bringen. Unsere schönen Städte wurden für Monate zu Geisterstädten mit menschenleeren Strassen. Wir befanden uns in einem kriegsähnlichen Zustand im Kampf gegen einen unsichtbaren Feind. Dabei ist meines Erachtens der grösste Schaden, den dieses Virus angerichtet hat, der, dass es die Gesellschaft in zwei Lager spaltet.
Es ist für mich sehr traurig zu sehen, dass viele Freundschaften, Familien und Beziehungen aufgrund der unterschiedlichen Meinungen über dieses Virus auseinanderbrechen.
Egal ob man Skeptikerin oder Massnahmenbefürworterin ist, wir alle haben eine schwierige Zeit erlebt. Ich habe während der Isolation versucht, den telefonischen Kontakt mit meinem Umfeld aufrechtzuerhalten, um so wenigstens mit guten Gesprächen in Verbindung zu bleiben. Besonders mit Menschen, von denen ich wusste, dass sie sonst vereinsamen würden. Beispielsweise die Gespräche mit meiner inzwischen fast 90-jährigen Ferienmutter taten immer sehr gut. Sie erzählte dann von ihrer Kindheit während des Zweiten Weltkrieges, als in der Schweiz die Grundnahrungsmittel rationiert werden mussten. Sie empfand die Isolation zwar auch nicht toll, aber meinte bescheiden, es ginge uns ja allen immer noch gut.
Trotzdem kann ich die grossen Ängste und Unsicherheiten der Menschen gut verstehen. Die Ungewissheit, ob man sich selbst oder seine Liebsten vor diesem Virus genügend schützen kann, ist eine zentrale Sorge und wirft uns auf uns zurück. Dazu kommen teilweise grosse Existenzängste, die manche vor dieser Pandemie nicht gekannt haben und welche eine enorme seelische Belastung darstellen.
Für mich als Künstlerin und insbesondere als Sängerin der uralten Mantras aus der buddhistischen Weisheitslehre war es wichtig, all diese Emotionen wie Ängste, Panik und Schmerzen der Menschen in mein neues Album aufzunehmen und in eine heilvolle Musik zu transformieren. So entstand die Musik für „emaho – the Story of Arya Tara“. Es sind die Mantras der wunderbaren Schutzgöttin Tara, welche die Wesen von allen Ängsten befreit, vor den acht inneren und äusseren Gefahren beschützt und alle Wünsche gewährt. Es ist mein Beitrag an die Menschen, all die negativen Gefühle dieser Zeit loszulassen und sich auf neue positive Energie für eine gemeinsame Zukunft einzulassen.
Es ist wichtig, dass wir uns darauf zurückbesinnen, dass wir doch alle dasselbe Ziel haben. Jeder Mensch möchte wahrgenommen werden, jeder Mensch möchte Gesundheit, Glück und Zufriedenheit. Als Menschen haben wir, im Gegensatz zu anderen Lebewesen, die grosse Fähigkeit, Fehler einzugestehen und um Verzeihung zu bitten. Wir haben auch die grosse Gabe, zu vergeben und dadurch innere Freiheit zu erlangen. Aus buddhistischer Sicht sind genau solche schwierigen Lebenssituationen Kostbarkeiten, die uns helfen, auf dem inneren Herzensweg grosse Fortschritte zu machen. Vielleicht ist Corona deshalb auch eine Chance? Während die Menschheit in Isolation ging, hat sich die Natur auf wundersame Weise erholt.
Die Bereitschaft, einzugestehen, dass man vermutlich nicht immer die richtigen Entscheidungen getroffen hat, und aus diesen Fehlern zu lernen, wird die grosse Aufgabe sein, um diese Brüche zu reparieren, die Schmerzen zu lindern und neues Vertrauen aufzubauen. Wir dürfen uns nicht länger auseinanderreissen lassen, sondern sollten Räume schaffen, in denen wieder Dialog möglich wird. Das ist im Moment die grösste Aufgabe und der erste Schritt zur Versöhnung. Die Aufgabe der Leader*innen sollte es sein, eine auf Ethik basierende Führungsrolle einzunehmen, die verschiedene Meinungen zulässt und keinen Menschen ausgrenzt.


Weitere Artikel in der Foto-Serie „Self-healing“:

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Seit Beginn der Pandemie haben wir alle wohl den einen oder anderen Bruch erlebt oder beobachtet, sei es in der Gesellschaft, in der Wirtschaft, Politik, Kultur – oder in unseren Beziehungen. Renommierte Zukunftsforscher*innen haben uns das bereits früh im Jahr 2020 prophezeit.
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Silvia Jauch portraitiert und interviewt zum Thema "Self-healing" in der Ausgabe No 55 (Herbst 2021).
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Katrin Sorgenfrey portraitiert und interviewt zum Thema "Self-healing" in der Ausgabe No 55 (Herbst 2021).
Veröffentlicht am März 02, 2023

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