Ladies Drive Magazine - Silvia Jauch

Self-healing – Silvia Jauch

Idee & Realisation: Sandra-Stella Triebl
Foto: Tomek Gola / www.gola.pro
Make-up: Schminkbar Zürich, Melani Cetrangolo
Ein Danke an das Team vom Hotel Alex Lake Thalwil, Zürich, fürs Zur-Verfügung-Stellen der Location

Self-healing – Silvia Jauch

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Foto: Tomek Gola / www.gola.pro
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Silvia Jauch portraitiert und interviewt zum Thema "Self-healing" in der Ausgabe No 55 (Herbst 2021).

Silvia Jauch

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Botschafterin Rheumaliga Schweiz, Influencerin,
Social-Media-Managerin
www.silviameierjauch.ch
Insta: @silvia.jauch

KONTROLL VERLUST

Self-healing ist dasselbe Gefühl wie ein perfekter Tauchgang im Meer –
endlos blau und klar.

Ich habe mir zu Beginn der Pandemie eigentlich vor allem Sorgen gemacht um unsere körperliche Gesundheit, aber die Risse, die sich in uns und der gesamten Gesellschaft abzeichneten, verharren nicht bloss auf einem einzigen Aspekt, sondern sie ziehen sich durch unser ganzes Leben. Die psychischen Folgen von Corona hatte ich völlig unterschätzt. 
Die Gesellschaft hat sich auf eine Art gespalten, die wir genauso wenig haben kommen sehen wie das Virus selbst. Diese Eigendynamik, die durch viel Unsicherheit an massiver Kraft gewonnen hat, wirkt sich nun teilweise stark aus, insbesondere bezüglich der Betrachtungsweise, einen Ausweg aus dieser Pandemie zu finden. Ich habe erlebt, dass langjährige Freundschaften daran zerbrochen sind und ganze Gruppierungen sich gegenseitig an den Pranger stellen.
Das Thema Krankheit löst in fast jedem Menschen irrationale Gefühle aus. Noch komplexer wird es, wenn man sich unverschuldet mit einer Krankheit anstecken könnte, dazu gibt es traurige Beispiele aus den 1980er- und 1990er-Jahren, als neben HIV auch die Aids-Hysterie um sich griff und bis heute noch ihre Spuren hinterlässt. 
Die Spitze dieser Ängste mündet wohl in den Begriffen „Ansteckung“, „Virus“ und „Pandemie“. Es ist das Szenario, vor dem sich fast alle Menschen fürchten, denn es bedeutet, dass man die Kontrolle verloren hat, und Kontrollverlust und Krankheit gehen Hand in Hand, und daneben verblasst rationales Denken oft. Dazu kommt der Fakt, dass ein schnell um sich greifendes Virus oft mit einem sorglosen Lifestyle zu erklären ist, ebenso wie die helfenden Massnahmen sich definitiv einschränkend auf uns alle auswirken. Und ohne das wir es wollen, erinnert diese Dynamik an eine Art Strafe für unsere gelebten Freiheiten, die wir uns dann auf einmal aus dem Kopf schlagen müssen. Aus all diesen Gründen steht eine Pandemie für so viel mehr als nur eine rasant verbreitete Krankheit – sondern sie greift unsere existenziell wichtigen Werte wie Freiheit und Gesundheit an. Und gerade wir sind es so sehr gewohnt, dass diese Werte in unserer Gesellschaft sehr gut geschützt, gehegt und gepflegt wurden – bis zu dem Moment, als wir in unseren Freiheiten eingeschränkt und Spitalbetten durchgezählt wurden. Damit nicht genug, denn jetzt kommt noch eine Impfung obendrauf, die wieder exakt die gleichen Werte von jedem von uns infrage stellt.  
Deswegen entstehen meiner Meinung nach auch in rasantem Tempo Risse in unserer Gesellschaft, seit Corona uns unser Leben diktiert. Wenn man die Kontrolle über sein selbstbestimmtes Leben abgeben muss, wird nicht selten versucht, sich irgendwo festzuhalten – die Frage ist dann bloss, an WAS wir uns dann klammern. Niemand lebt gern in einem Strudel voller Unsicherheiten, fehlender Antworten und verlorener Gewohnheiten, und genau das lösen drohende Krankheiten und massive Einschränkungen in unserem Leben aus: Haltlosigkeit. Und das wiederum führt zu Spaltungen in der Gesellschaft, denn nicht alle halten in Krisenzeiten an den gleichen Werten fest. Werte sind jedoch existenziell, und wenn diese in einer Gesellschaft nicht auf einen gemeinsamen Nenner gebracht werden können, dann führt es logischerweise zu Spaltungen. 
Die unterschiedlichen möglichen Strategien, um uns vor dieser Pandemie zu schützen, wirken sich leider auch nicht beruhigend auf das Miteinander aus. Während das Thema Massnahmen schon unglaubliche Gräben aufgetan hat, so werden es die weiteren Diskussionen rund um das Thema Impfen es uns sicher noch nicht so bald leichter machen. 
Daher denke ich, dass es fast unmöglich ist, dass Menschen in einer solchen Art der Krise ausnahmslos zusammenfinden können, um an einem Strang zu ziehen. Denn wie bereits angedeutet, Angst vor Krankheiten und Existenzverlust sowie vor Einschränkungen unserer Freiheiten hat jede und jeder von uns, einfach unterschiedlich gewichtet. Daher gehe ich persönlich davon aus, dass es viel Zeit brauchen wird, um die entstandenen Risse in unserer Gesellschaft heilen zu können. Und solange uns eine solche existenzbedrohende Krise umgibt, wird es fast unmöglich sein, unsere Kluften zu schliessen, denn es ist schwierig, von Menschen zu verlangen, dass sie ihre eigenen Wertvorstellungen ablegen, um dafür andere zu verinnerlichen, die aber nicht mehr nur den eigenen Wertvorstellungen entsprechen.


Weitere Artikel in der Foto-Serie „Self-healing“:

Self-healing – Wie die Gesellschaft wieder zusammenwachsen kann

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Seit Beginn der Pandemie haben wir alle wohl den einen oder anderen Bruch erlebt oder beobachtet, sei es in der Gesellschaft, in der Wirtschaft, Politik, Kultur – oder in unseren Beziehungen. Renommierte Zukunftsforscher*innen haben uns das bereits früh im Jahr 2020 prophezeit.
Self-healing – Dr. med. Cynthia Wolfensberger

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Cynthia Wolfensberger portraitiert und interviewt zum Thema "Self-healing" in der Ausgabe No 55 (Herbst 2021).
Self-healing – Dechen Shak-Dagsay

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Dechen Shak-Dagsay portraitiert und interviewt zum Thema "Self-healing" in der Ausgabe No 55 (Herbst 2021).
Self-healing – Magali Deloof

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Magali Deloof portraitiert und interviewt zum Thema "Self-healing" in der Ausgabe No 55 (Herbst 2021).
Self-healing – Patricia Kastner

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Patricia Kastner portraitiert und interviewt zum Thema "Self-healing" in der Ausgabe No 55 (Herbst 2021).
Self-healing – Katrin Sorgenfrey

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Katrin Sorgenfrey portraitiert und interviewt zum Thema "Self-healing" in der Ausgabe No 55 (Herbst 2021).

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