Sara Aduse
Gründerin und Geschäftsführerin Sara Aduse Foundation
saraadusefoundation.org
Unter „Kindness Economy“ verstehe ich ein Wirtschaftssystem, das auf Mitgefühl, Grosszügigkeit und sozialer Verantwortung basiert. In dieser Wirtschaft wird Erfolg nicht nur an finanziellen Kennzahlen gemessen, sondern auch daran, wie Menschen miteinander umgehen und sich gegenseitig unterstützen. Es geht darum, Werte wie Empathie, Fürsorge und Gemeinschaft in wirtschaftliche Entscheidungen und Handlungen zu integrieren. Dies kann in Form von fairer Bezahlung, nachhaltigen Geschäftspraktiken, sozialem Engagement und dem Streben nach dem Wohl aller Beteiligten zum Ausdruck kommen. Kurz gesagt steht die „Kindness Economy“ für ein Wirtschaftssystem, das das Wohlergehen der Menschen und der Umwelt in den Mittelpunkt stellt und nicht ausschliesslich die Gewinnmaximierung.
Ob ich Kindness Economy schon lebe? – Oh, ja! Denn jeder Mensch verdient einen fürsorglichen und respektvollen Umgang.
Weshalb ist die Kindness Economy so wichtig – gerade in der heutigen Zeit?
Die „Kindness Economy“ ist keine Utopie, sondern gewinnt bereits an Bedeutung. Unternehmen und Expert:innen betonen, dass Freundlichkeit und soziale Verantwortung die Grundlage für eine nachhaltige und erfolgreiche Wirtschaft bilden. Trotz aktueller gesellschaftlicher Herausforderungen wie dem Erstarken rechtspopulistischer Parteien, sozialer Spaltung und wirtschaftlicher Unsicherheit gibt es bereits Beispiele von Unternehmen und Initiativen, die die Prinzipien der „Kindness Economy“ umsetzen. Diese Entwicklung zeigt, dass die „Kindness Economy“ realistisch ist und bereits in verschiedenen Bereichen Einzug hält. Indem sich Unternehmen, Führungskräfte und Konsument:innen stärker auf soziale und ökologische Nachhaltigkeit konzentrieren, kann die „Kindness Economy“ weiterhin an Bedeutung gewinnen und einen positiven Einfluss auf die Gesellschaft haben.
Als Gesellschaft können wir den Menschen in den Mittelpunkt stellen und freundlicher miteinander umgehen, indem wir Empathie fördern, Toleranz gegenüber anderen Kulturen und Meinungen zeigen und uns für soziale Gerechtigkeit einsetzen. Wir können eine freundliche Gesellschaft schaffen, indem wir in unseren Schulen Programme zur Förderung sozialer Kompetenzen einführen und uns aktiv für Inklusion und Vielfalt einsetzen. Darüber hinaus ist es wichtig, im Alltag Respekt und Höflichkeit zu zeigen und sich für das Wohlergehen anderer zu interessieren. Kleine Taten der Freundlichkeit können einen grossen Unterschied machen. Schliesslich ist es wichtig, dass Regierungen, Unternehmen und Gemeinschaften Massnahmen ergreifen, um eine Kultur der Fürsorge und des Respekts zu fördern.
Laut einer Studie der Harvard University kann Dankbarkeit die allgemeine Zufriedenheit und das Wohlbefinden steigern. Darüber hinaus zeigt eine Studie der University of Wisconsin-Madison, dass Mitgefühlstraining zu mehr Freundlichkeit und Hilfsbereitschaft führen kann.
Ich habe die Erfahrung gemacht, dass Freundlichkeit oft als Schwäche oder Naivität angesehen wird. Für mich sind Freundlichkeit und Mitgefühl jedoch Zeichen von Stärke. Wer freundlich bleibt, zeigt Grösse und Selbstvertrauen. Es ist dabei jedoch ebenso wichtig, klare Grenzen zu setzen und sich vor Ausnutzung zu schützen. Anderen in diesem Kontext Rat zu geben, bedeutet, die Bedeutung von Einfühlungsvermögen und Freundlichkeit zu betonen, aber auch die Wichtigkeit von Selbstbehauptung und Grenzziehung zu unterstreichen. Letztendlich geht es um die Balance zwischen Freundlichkeit und Selbstschutz. Die Erfahrungen und Erkenntnisse in Bezug auf die Wahrnehmung von Freundlichkeit als Schwäche können je nach individueller Situation variieren. Es ist entscheidend, sich selbst treu zu bleiben und zugleich zu lernen, mit unterschiedlichen Reaktionen auf Freundlichkeit umzugehen.
Saras Soundtrack zur Kindness Economy:
„Dreams“ von Nuages