-Auch Männer können Wissen mit-teilen.
-Erfolg kann man rappen, aber so was von!
-Bei uns gibt es nur Gewinnerinnen.
-Die Zukunft wird be-greifbar.
Wir wollen gar nicht erst versuchen, Ihnen hier jedes Highlight der zehn Stunden Female Innovation Forum (FIF) 2019 aufzulisten. Es gibt Dinge, die sollte man live erleben, die zweite Ausgabe unseres jüngsten Businesssisterhood-Anlasses gehört dazu. Aber wir können Essenzen herausarbeiten, was sich von Türöffnung um mittags 13:30 Uhr bis kurz vor Mitternacht ereignete, als die letzte Glückliche der über 200 Anwesenden das BMW Group Experience Center Dielsdorf, die unsere lokalen Gastgeber waren, wieder verliess und den Heimweg antrat.
Drei Persönlichkeiten begrüssten die Teilnehmer am FIF 2019: Die Gründerin des Female Innovation Forum und Inhaberin und CEO der Swiss Ladies Drive GmbH, Sandra-Stella Triebl, der CEO BMW Schweiz, Paul de Courtois und Regierungsrätin und Vorsteherin der Volkswirtschaftsdirektion des Kanton Zürich, Carmen Walker Späh. Paul de Courtois versicherte, man würde auch bei BMW Wissen teilen wollen und Materie, wie doch der Konzern mit Car Sharing Konzepten wie DriveNow, das sie bereits 2011 lanciert hatten, bewiese. Carmen Walker Späh erinnerte daran, dass es in allen Jahrzehnten und Jahrhunderten bemerkenswerte Errungenschaften vor allem oder nur Dank Frauen gegeben habe. Frauen würden anstossen, also bildlich gesprochen, gäben neue Impulse und wüssten, was Herausforderungen sind. Frauen prägen die Zukunft, ist das Credo der Politikerin.
Anschliessend gab es fünf inspirierende Keynotes. So inspirierend, dass es nicht verwunderlich wäre, wenn noch in der selben Nacht die ein oder andere Anwesende sich berufen gefühlt hat, bei den Speakerinnen in persona oder virtuell anzuknüpfen. Mylène Thébaud, Food-Trendforscherin und ETH Lebensmittelingenieurin machte uns klar, was der «Food-Print» bedeutet. Sie zeigte auf, wie wichtig es für die Zukunft unserer Lebensform ist, dass wir unsere Essgewohnheiten ändern und brachte Insekten und Algen zum Probieren mit. Wer es weniger drastisch will, sei animiert, schlaue Apps zu nutzen, die sich vor allem mit der dringenden Frage der Verringerung von Foodwaste beschäftigen (Snaq, Eaternity oder toogoodtogo zum Beispiel). Monika Walser, CEO von de Sede Switzerland beteuerte, dass auch sie aktiv am Thema Foodwaste schaffen würden, schliesslich werde keine einzige Kuh nur für die Sessel und Sofas getötet, die de Sede herstellt. Monika Walser machte Mut, das «unthinkable» zu denken, so habe sie den Turnaround bei de Sede erfolgreich einleiten können. Der Lohn dafür sind nicht nur erhaltene Arbeitsplätze und neue Märkte, Monika Walser wurde am selben Abend auch an einer Parallelveranstaltung für den Veuve Clicquot Business Award 2019 ausgezeichnet. Glückwunsch von uns an dieser Stelle! Es gäbe zu wenig Frauen in der Sparte Möbelmanufaktur, sagte Monika Walser und ermunterte die Anwesenden im Saal, sich bei ihr zu bewerben.
Kamales Lardi von Lardi & Partner sprach als Dritte und erklärte anschaulich, wie Blockchain funktioniert. Diese neue Art der Vertrauen bildenden Datenübermittlung sei insbesondere für die 1,7 Milliarden Menschen ein Segen, die bis jetzt keine Identität haben, weil sie keine Papiere besitzen, keinen Pass. Wer eine Identität hat, kann auch Geschäfte tätigen, Blockchain in Form einer digitalen Brieftasche wäre in diesem Punkt Entwicklungshelfer No1. Im digitalen Bereich bewegt sich auch Petra Ehmann, Global Lead Business Development Augmented Reality bei Google und davon überzeugt, dass künstliche Intelligenz uns Menschen intelligenter machen wird. Information müsse intuitiver zugänglich werden, ist ihre Massgabe und fokussiert momentan sehr auf den Sehsinn, der von unseren fünf Sinnen der ist, der am meisten aufnehmen können soll. Eher physisch sieht Christina Taylor die Zukunft. Als Managing Partner von Creaholic ist sie es gewohnt, innovative Ideen voran zu treiben. Touchpoints sieht sie beispielsweise als mögliche zukunftsweisende Sparte, der Mensch wolle Erlebnisse, egal wo, ob beim Shoppen oder beim Arbeiten. Sie empfiehlt Hacks, um nicht stehen zu bleiben, sich immer wieder zu motivieren über den Sinn, zu wissen, warum man das tut, was man tut. Ihr helfe dabei ein Visisonboard, an dem haptisch Dinge landen, die ihr gefallen, Objekte, die ihre Welt visualisieren. Darauf zu schauen, wenn es mal harzig ist, ist ihre Eigenmotivation.
Jede Menge Eigenmotivation hat auch die sechs Female Founders angetrieben, mit ihren Start ups dort zu stehen, wo sie sich jetzt befinden. Jede hatte on stage drei Minuten, ihr Start up kurz zu präsentieren und die zwei Top Challenges heraus zu stellen, mit denen sie sich gerade konfrontiert sieht. Im Anschluss daran waren die Gäste gefragt, sich eine Gründerin auszusuchen, die sie mit ihrem Wissen in einem einstündigen Workshop aktiv unterstützen wollen. Auf allen sechs Workspaces wurde innert kürzester Zeit konzentriert gearbeitet, es wurden Boards erstellt und jede Gründerin konnte mit wertvollen Tipps und teilweise sogar mit enthusiastischen neuen Fans oder Investorinnen den Nachmittag abschliessen. Dem Motto des Tages «Make ideas bigger better faster together» wurde in dem Sinne vollumfänglich Rechnung getragen. Wer sich noch im Nachgang die sechs Gründerinnen anschauen möchte: Luiza Dobre und ihre Spitalkommunikationsplattform komed-health.com, Anju Rupal, die mit der kommerziellen Idee abathisuisse.com einen schönen Weg gefunden hat, zigtausende Mädchen in die Schule zu schicken, Sonia Eterno, die Familienagenda-Probleme mit der App shubidu.com lösen will, Xiao Jean Chen, die das Venture Investing mit ventureflow.ch zu demokratisieren sucht, sowie Léa Miggiano von carvolution.com, ein all inclusive Auto-Abo als next step der Mobilitätsentwicklung. Die sechste Frau, Paola Mego, kam aus Lima, wo sie den Award der dort veranstalteten Women Entrepreneurs Week gewonnen hatte und damit auch eine Teilnahme am Female Innovation Forum 2019 in Zürich. Sie ist Co-Founderin von Qimiapp.com, eine Software, die die Wartung und das Management der Maschinen von Hauswartungsfirmen in Lateinamerika effizienter macht.
Die Highlights am Schluss: Der Erfolgsrap, Keynote No6, das Dinner und die Award Night. Regelmässige Gäste unsere Anlässe wissen, es gibt meistens noch ein Extra, das so nicht im Programm stand. An diesem Abend überraschte Christine Walker von plu.de mit einem von ihr geschriebenen Rap, der ihre erfolgreiche Idee der Top Assistant for rent erklärte. Hinreissend! In einer unfassbar ehrlichen Keynote legte Naemi Benz, Vice President Operations bei Ava Women, dem Ovulation Tracking Device, unumwunden drei der grössten Fehler, die das noch junge Unternehmen gemacht hat, schonungslos offen. Damit machte sie allen Mut, die meinen, Fehler seien Rückschläge. Zum Schluss liess es sich die Group Marketing Director BMW Schweiz, Stéphanie Borge, nicht nehmen, alle nochmals herzlich zu begrüssen.
Nach dem Hauptgang dann der endgültige Höhepunkt: Unter dem Präsidium von Sandra-Stella Triebl und Dr. Carole Ackermann, CEO von Diamond Scull, fand die Verleihung des «Female Innovation Recognition Award 2019» und die Prämierung der «Female Innovator of the year 2019» statt. Die fast vollzählig am Event anwesende Jury überreichte Bettina Hirsig von Powercoders.org den «Female Recognition Award 2019» für ihr Engagement, mit ihrer Programmierschule für Geflüchtete Integration par excellence im In- und Ausland zu betreiben. Als «Female Innovator of the Year 2019» wurde Daniela Marino ausgezeichnet. Ihr Start up cutiss.swiss hat ein Verfahren entwickelt, mit dem personalisierte Haut gezüchtet werden kann. Ein Lichtblick für Menschen mit grossflächigen Hautverletzungen, wie sie zum Beispiel bei schweren Verbrennungen entstehen.
Fazit: Das machen wir wieder. Die unglaubliche Energie, die an diesem Tag im BMW Group Experience Center Dielsdorf Dank über 200 inspirierender Menschen herrschte, macht süchtig und wir wollen weiter an dem Arbeiten was wir am besten können: Unser Wissen mit anderen teilen.
Wir danken BMW Schweiz als Presenting Sponsor, den Hauptsponsoren Innosuisse – Schweizerische Agentur für Innovationsförderung, der Fachstelle für Gleichstellung des Kanton Zürich, der swisscom, digitalswitzerland und dem Amt für Wirtschaft und Arbeit in der Volkswirtschaftsdirektion des Kanton Zürich. Wir danken ebenfalls den Co-Sponsoren USM, Labo Spa, Calida und Favre-Leuba, sowie den Networkingpartnern Advance, Impact Hub Zürich, Business Innovation Week, Sictic, Business Angels Switzerland und Angels for Ladies. Ein grosses Dankeschön geht auch an unseren Medienpartner des diesjährigen Anlasses, den Blick.
Den Termin für das Female Innovation Forum geben wir demnächst auf der Homepage femaleinnovationforum.ch bekannt.