Retrospektive Ladies Drive – Bargespräch Vol. 76

Text: Dörte Welti
Fotos: Diana Kottmann

Retrospektive Ladies Drive – Bargespräch Vol. 76. Sandra-Stella Triebl & Dechen Shak-Dagsay

Effizient faul: Wie bleiben wir produktiv und kreativ zugleich?

Das Thema hat viele, sehr viele aus unserem Universum angesprochen, im ZKO-Haus in Zürich Tiefenbrunnen war es am Bargespräch Vol. 76 «pumpevoll». Jetzt aber Füsse hoch und los, es folgt ein kleiner Einblick in das, was uns unsere drei wunderentspannten Gäste auf dem Podium zu erzählen hatten.

Kennt ihr die Dudendefinition von «faul»? Das Spektrum reicht von «in Verwesung geraten» über «bedenklich» oder «zweifelhaft», bis hin zu «träge», «nicht gern tätig». Natürlich sind unsere Bargespräche alles andere als das. Sie sprühen vor Energien, sind anregend, spannend, die Luft vibriert Dank so vieler Menschen, die sich austauschen. Dennoch macht es Sinn, einmal darüber nachzudenken, ob man nicht auch effizient sein kann, indem man Pausen macht. Diese Theorie zumindest vertritt der erste Gast des Abends, Prof. Dr. Uwe Seebach.

Er hat ein ganzes Buch mit dem Titel «Effizient faul» (Verlag edition a) verfasst. Im Dialog mit Ladies Drive-Gründerin, zum 76. Mal Veranstalterin dieses wunderbaren Abends, Chefredakteurin des Ladies Drive-Magazins und bestätigte Queen of Networking Sandra-Stella Triebl, nannte Uwe Seebach als einen Hauptgrund für das Schreiben dieses Buches, dass er «etwas gegen Schwurbler» habe. Man müsse die Tüchtigen vor sich selbst schützen, damit sie nicht verbrennen. Uwe Seebach hat selbst erlebt, wie toxisch Produktivität sein kann und lud uns alle ein, auf eine Reise zu uns selbst zu gehen und effizient faul zu werden. Ein ausführliches Interview könnte ihr übrigens im LADIES DRIVE No. 70 lesen, unsere Sommerausgabe 2025. 

Mach mal Pause

Ebenfalls für Pausen plädiert Rini Pegka, nächster Gast auf dem Podium. Sie ist Künstlerin, Autorin, Yogalehrerin, Dipl. Biologin, aber vor allem interessiert sie, was in der digitalen Welt passiert.

Rini hat sich mit der Frage beschäftigt, was uns die digitalen Medien antun, wieso wir digitalen Stress haben und erkor «Langsamkeit» zum Wort des Jahres. Mit ihren Fragestellungen sprach sie gut 99 Prozent der 300 Anwesenden an diesem Abend aus dem Herzen: Wie gelange ich zu digitaler Achtsamkeit? Was lehrt uns die Natur? Eine Schnellbleiche dazu gibt es nicht, zu sehr seien wir damit beschäftigt, to-do-Listen zu erstellen und – nie ganz – abzuhaken. Rini unterstrich, dass es ihr bei ihren Lehren nicht darum geht, das Internet oder die sozialen Medien zu verteufeln. Auch will sie nicht digital Detox als neue Romantik erscheinen lassen. Wir müssen uns einfach bewusst machen, was und wieviel uns guttut, und ob wir die psychologischen Tricks entlarven können, mit denen wir online gehalten werden. Rini selbst richtet ihr Leben nach dem Rhythmus der Natur aus, begibt sich im Winter zum Beispiel in den Rückzug (eine sehr schöne Vorstellung, Hibernation für alle…), weil man eben nicht jeden Tag gleich performen kann. Ihre Worte waren Balsam auf unsere Seelen!

Om mani peme hum

Und dann kam Dechen.

Dechen Shak-Dagsay ist seit Langem eine Freundin von Ladies Drive, in der Herbstausgabe 2021 LADIES DRIVE No. 55 gab es ein langes Interview mit ihr und sie war bereits Gast an einem früheren Bargesprächen (Vol. 10, Digital Vol.16). Als westlich orientierte Menschen verknüpfen wir die Buddhisten gerne mit dem Bild von Buddha, der selig lächelnd in Lotuspose für immer und ewig in sich ruht. Kann – oder besser: darf man fragen, ob Buddha etwas anfangen kann mit dem Begriff «effizient faul»? Dechen Shak-Dagsay ist selbst Buddhistin, tibetisch-schweizerische Sängerin, Tochter des ehrw. Lama Dagsay Rinpoche und eröffnet uns allen immer wieder einen völlig entspannten Zugang zu ihrem Glauben, Buddhas Lebensweisheiten. Die Frage hat sie zum Lachen gebracht. Sie erzählte uns eine Sage von Shantideva, einem Königssohn, der im siebten Jahrhundert in Indien geboren wurde. Statt König zu werden, wurde er Mönch. Seine Mitstudenten bezichtigten ihn der Faulheit, er aber bewies durch einen Akt, den wir heute als «Stunt» bezeichnen würden – er flog scheinbar mühelos auf einen hohen Turm –, dass er alles andere als faul war und zu Erkenntnis gelangt war. Wir werden wohl nie fliegen lernen, aber wir können unser tägliches «Om mani peme hum» rezitieren, das wichtigste Mantra der buddhistischen Lehren, und so ein wenig zum allgemeinen positiven Karma beitragen. Wie das klingen kann, durfte das gesamte Auditorium von Dechen Shak-Dagsay live hören, sie füllte den Probesaal des Zürcher Kammerorchester mit ihrer einmaligen Stimme und gab auch noch das «Om Tare» zum Besten, ein Mantra, dass der Göttin Tara gewidmet ist, eine starke emanzipierte Frau. 

Raum für Begegnungen

Sandra-Stella Triebl wünschte sich und uns, mehr «Dechen» sein zu können und zu lernen, so in sich ruhen zu können, wie die Künstlerin, die in eine Familie geboren wurde, in der grosse Weisheit herrscht. Wer mehr über Dechen Shak-Dagsays Geschichte wissen möchte, dem sei hier wärmstens der Film «Daheim in zwei Welten» empfohlen. Insgesamt ein Abend, wie er schöner nicht hätte sein können und der zeigte, dass die «Bargespräche» immer wieder Räume schaffen, die uns inspirieren. Ein grosses Dankeschön für die Ermöglichung solcher Begegnungen geht an Astara. Sie sind neu Partner der Bargespräche und waren an ihrem ersten Anlass mit uns auch persönlich mit einem Team vor Ort. Cinzia Vassallo, People Director von Astara Central Europe hatte sich eingangs vorgestellt, das neue Move-Konzept des Hauses erklärt und betont, wie sehr sich Astara darauf freut, gemeinsam mit dem Universum von LADIES DRIVE zu lernen und zu wachsen. Mitgebracht hatte Astara einen knallroten MG Roadster mit Flügeltüren, den MG Cyberster, der nota bene vor der Tür stand und mit seinem ungewöhnlichen und extrem sportlichen Aussehen ziemlich schnell in viele Herzen flog – sorry: fuhr. 

Weiterer Dank geht an all unsere anderen wundervollen langjährigen und neuen Partner, die uns unterstützen: teo jakob, Paul Mitchell, Lallier Champagner, Madreperla, Max Chocolatier und cellcosmet


Creator
Dörte Welti
Journalistin

Veröffentlicht online am 26 Juni, 2025

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