INUIKII

In diesen Tagen eröffnet Inuikii seinen ersten Flagship-Store in Zürich. Cinzia Maag hat sich vor rund zwölf Jahren gefragt, wieso es keine Alternative zu den UGGs gibt.
Die gebürtige Italienerin – erst erfolgreiche Bankmanagerin, dann erfolgreiche Modeagenturbesitzerin, sie etablierte Hunter-Boots in Deutschland, Österreich und in der Schweiz – wollte einen Schuh aus Lammfell machen, aber anders als der in die Jahre gekommene Trendsetter aus Australien. Wie genau, wusste sie nicht, aber der Ehrgeiz hatte sie gepackt. Cinzia konnte ihre beiden Söhne für das Business begeistern, der Brand Inuikii wurde gegründet.
Drei Jahre lang probierte, ent- und verwarf die Familie. Alles sollte passen – nicht nur der Schuh, sondern auch die Details. Alle verwendeten Materialien, inklusive Shearling und Leder, sollten nachhaltig sein. Auch Mode gehört inzwischen dazu: wunderschöne, beidseitig tragbare Jacken und Mäntel, dazu Pullis und Sweatshirts.

LAMAREL

Basics, designt in der Schweiz, fabriziert in Portugal – das ist der Claim von Sandra Rodrigues Pinto. Sie und ihr Mann sind eigentlich Influencer (@entre_dois), leben ein Leben, das Hunderttausende bewundern.
Vor sechs Jahren entschloss sich Sandra, ein eigenes Label für cool kids mit Basicmode in sehr guter Qualität aufzubauen – Mode, die nie aus der Mode kommt und bei der sich immer wieder alles mit allem kombinieren lässt.
Das Label wächst, hat Partnerschaften mit Porsche und St. Moritz. Jüngster Zuwachs – neben einem Baby (Gratulation!) – ist der eigene Store in Zürich. Sandra selbst lebt in Basel, wo es bereits einen Lamarel-Store gibt.
Neu hinzugekommen in diesem Jahr: Bademode aus recycelten Materialien.

SCHMINKBAR

Bea Petri ist schon sehr lange Teil unserer Business Sisterhood – ob als Unternehmerin, Buchautorin und Kolumnistin oder Maskenbildnerin. Bea hat seit 2003 die Schminkbar aufgebaut – einen Safe Spot für die Schönheit, fürs Wohlbefinden, fürs Sichverwöhnenlassen.
Von Anfang an hat sich die Schminkbar mit ihrer Gastfreundlichkeit, mit dem Ansatz, Nachwuchs auszubilden und zu schulen, mit der Art und Weise, lässiges Zusammensein während der Treatments zu zelebrieren, abgehoben. Längst haben Beas Töchter und Familie das Business übernehmen dürfen, während die Mutter sich im Hintergrund um ihren Förderverein und das Projekt Nas Mode in Burkina Faso kümmert. Kürzlich konnten Lia und Kim ihre allerneueste Filiale in Basel eröffnen – die sechste insgesamt. Dort bieten sie übrigens unter anderem die Produkte von Team Dr Joseph an – einem Brand, den wir in der letzten Ausgabe vorgestellt haben.

MYNE

Textilingenieurin Linda Durisch und ihr Mann Mathias, Industriedesigner, nutzen KI, um BHs mit individueller Passform produzieren zu können. Man stellt Handy oder Laptop auf den Tischrand, schaltet die Kamera ein und dreht sich einmal um die eigene Achse.
Nein, nicht nackt – mit BH und anliegender Kleidung wie Leggings. In dieser Pose werden vom Scanner über 100 verschiedene Körpermasse ermittelt. Dazu liefert man Angaben wie Grösse, Gewicht, Körperform und ungefähre Körbchengrösse.
Dann kann die BH-Produktion beginnen. Möglich macht das ein Deep-Learning-Modell, das auf eine Datenbank aus Tausenden hochauflösenden Körperscans zurückgreift. Dank dieser KI-Scan-Technologie sowie der CNC-gesteuerten, digitalisierten Produktion kann Myne massgefertigte BHs mit individueller Passform innerhalb von zwei Wochen versenden.

LAFLOR

Laura Schälchli weiss, wie man Menschen süchtig macht. Ich kann nicht genau sagen, wann ich die erste handgemachte Tafel Schokolade von ihr in der Post hatte. Ganz dezent, minimalistisch verpackt. 2017 gegründet, ist Lauras Schokoladenmanufaktur Laflor inzwischen über die Grenzen der Schweiz hinaus berühmt.
Aber erst jetzt, in diesem Jahr, gönnte sie sich und ihrem Team den ersten eigenen Shop – wo auch die Manufaktur beheimatet ist, inklusive Hot Chocolate Take-out. Eine Traumlocation im alten SBB-Areal in Zürich, wo derzeit eine hippe Marke nach der anderen einzieht. Jüngst fand ich wieder eine ihrer Tafeln in der Post: die Einladung zum Opening der neuen Location. 80 % Cacao Dark Chocolate. Aus Kakao von Kleinstbauern – nachhaltig, fair, korrekt und lecker.

BISQUERIE

Wieder so eine, die aus Mangel eine geniale Idee umsetzt. Jeannie Bär aus Küsnacht (ZH) hat nach dem International Baccalaureate begonnen, Schauspiel in New York und Paris zu studieren. Aber es war Covid – keine gute Voraussetzung, um Bühnenerfahrung zu sammeln. Ihr Hobby: Töpfern.
Sie entdeckte für sich die Wirkung dieses Handwerks – wie es sie entspannt, wie sie sich auf die Handarbeit fokussiert. Sie wollte mehr machen, aber die Ateliers, in denen sie arbeiten wollte, waren oft ausgebucht. Jeannie beschloss, ein eigenes zu eröffnen – mit Mehrwert.
„Ich habe bemerkt, dass die Menschen, die sich an so einem Arbeitstisch zusammenfinden, auf einmal eine Community bilden“, beschreibt Jeannie die Entwicklung ihrer Businessidee. Das kennen wir. Inzwischen ist Jeannies Atelier eine beliebte Location für personalisierte Events in Zürich.

PERFUME ART CREATION

Seit 2017 lebt Goar Sekhian Sanfilippo in Zürich – einer Stadt, die sie tief beeindruckt hat. 2022 rief sie ein Kunstprojekt ins Leben, das ganz dieser Stadt gewidmet ist: Zürcher Heimatduft.
Die Idee war, Zürich nicht nur visuell, sondern auch olfaktorisch erfahrbar zu machen. Der Duft ist eine Gedächtnisspur – eine Komposition, die in der Lage ist, das Wesen der Stadt durch den Geruchssinn einzufangen. Es ist ein Versuch, Emotionen, Geschichte, Alltag und Atmosphäre in einem olfaktorischen Kunstwerk zu verdichten. Bereichert wurde das Projekt durch einen wunderbaren Text von Dr. Benno Furrer, Historiker, der eine poetische und zeitgenössische Lesart von Zürich vorschlägt – einer Stadt der Macht, der Reformen, der Kultur … und der Düfte.


Dieses Projekt ist Teil von Goars umfassenderem künstlerischen Engagement und ihrer Initiative Perfume Art Creation – einem Netzwerk konzeptueller Galerien mit Sitz in Zürich, Paris und Venedig, die alle visuelle Kunst und Duft multisensorisch erlebbar machen. Ergänzend zum Duft gibt es übrigens auch eine Schokolade – eine geschmackliche Verlängerung des Parfums, in Zusammenarbeit mit dem Schweizer Chocolatier Jérémy Ramsauer.
ARINDEKA
Komfort ist kein Luxus – so lautet das Motto dieser Macherin. Safak Yildiz gründete Arindeka Anfang 2024 in Zürich aus purer Frustration.


Im Berufsleben erlebte sie täglich, wie unbequeme Kleidung Meetings zur Geduldsprobe machte. Sie war es leid, dass Frauen sich ständig zwischen Stil und Komfort entscheiden müssen. Arindeka bringt die Lösung: elegante Hosen mit verstellbarem Bund, die sich flexibel dem Körper anpassen – sei es während der Periode, nach einem Dinner, bei langen Autofahrten oder einfach, weil sich der Körper im Laufe des Tages verändert. Das Geheimnis steckt im Detail. Eine diskrete Knopflösung sorgt dafür, dass die Hose immer bequem sitzt und jede Bewegung mitmacht, ohne Stil einzubüssen. Arindeka steht für Slow Fashion, smarte Details und eine stille Revolution gegen unbequeme Business-Outfits. Für Frauen, die Grosses vorhaben und sich dabei frei und wohlfühlen wollen.
NINA HOUSE

Im Holistic Health Podcast #13 mit Ladies Drive-Gründerin Sandra-Stella Triebl hat Sara Aduse über Gewalt und Wut – und darüber, wie wir sie loslassen und uns mit unserem Schmerz versöhnen können – gesprochen. Das alles mit ihrer unfassbar traumatischen Geschichte: Sie wurde als Siebenjährige mit einer Rasierklinge beschnitten.
Sara hat überlebt, eine Stiftung in der Schweiz gegründet und – statt sich nur mit ihrem eigenen Schicksal zu beschäftigen – begonnen, betroffenen Mädchen und Frauen eine Anlaufstelle zu bieten. Weil aber die Wurzel des Übels in der Tradition ihres Heimatlandes Äthiopien liegt – und in vielen anderen Regionen der Welt –, hat Sara beschlossen, zurück in ihr Geburtsland zu gehen und vor Ort Bewusstsein für die Unmenschlichkeit der Genitalverstümmelung zu schaffen. Sie baut auf, wovon sie im Podcast noch geträumt hat: das Nina House, in dem unter anderem der offene Dialog zwischen Frauen und Männern möglich sein soll.
Man kann Sara unterstützen und dem Prozess folgen unter @sara_aduse_foundation und auf
