Tanja La Croix
Tanja Wettach, aka DJ Tanja La Croix
DJ, Content Creator, Musikproduzentin
tanjalacroix.com
I’m Not Superwoman
Wie erarbeite ich aus mir heraus ein besseres Ich? Wie optimiere ich meine persönlichen Eigenschaften und meine ureigenen Fähigkeiten? Das ist selbstverständlich ein kontinuierlicher Prozess! Die Grundlage dazu ist sicher das Erkennen meiner Talente, meiner angeborenen Fähigkeiten, um sie ausbauen zu können. Grundsätzlich bin ich ein neugieriger Mensch, nehme die Umgebung wahr und lerne von ihr. Ich schreibe Dinge auf, lese begeistert psychologische Literatur und meditiere, um in der Ruhe Kraft zu schöpfen, denn jeder Tag bringt neue Herausforderungen, die nicht immer mit Hast bewältigt werden können. Es gehört auch eine gehörige Portion Selbstanalyse und Selbstkritik dazu, um die Dinge, die auf einen zukommen, richtig einschätzen zu können. Ich bin ein sehr selbstkritischer Mensch und setze mich oft selbst unter einen enormen, fast schon zwanghaften Druck. Aber ein Zwang zur Selbstoptimierung ist nicht gesund. Ich weiss, eine bedingungslose Erfolgsorientierung schafft kein besseres Ich. Ich muss lernen, meine Potenziale nicht restlos ausschöpfen zu wollen. Es ist okay, auch einmal Fehler zu machen. I’m not Superwoman.
Wie können wir uns kreativ, konstruktiv „optimieren“? Durch Meditation, die Malerei und Wandern in der freien Natur komme ich zur Ruhe und zu einem klaren Kopf. Ich lerne, den Moment zu geniessen und darin glücklich zu sein. Diese Zeit nur für mich gewährt mir einen Blick nach innen und vorwärts: In diesem Zustand kann ich hören, was mein Herz wirklich will und was für mich wirklich wichtig ist. Ich visualisiere meine Träume und Visionen in aller Klarheit. Ohne Ablenkung von äusseren Einflüssen, ohne Störfaktoren. Der Verstand kann uns sagen, was wir unterlassen sollen, das Herz jedoch, was wir tun müssen.
Ich denke, dass mein individueller Entwicklungsprozess ganz bestimmt von Rollenmodellen in meinem Umfeld geprägt wird. Aber mittlerweile eher bewusst als unbewusst. Als junger Mensch bewundert man Personen im unmittelbaren Umfeld, beispielsweise die Eltern, und idealisiert sie. Heute betrachte ich Menschen weniger als Vorbild, um sie nachzuahmen, sondern als richtungsweisend für meine eigene Entwicklung. Ich respektiere Leader:innen, die sich ihren Erfolg selbst erarbeitet haben, die Willensstärke und Kampfgeist auszeichnet. Das allein macht diese Menschen in meinen Augen aber noch nicht zu wahren Leader:innen: Sie sollen das eigene Können und die möglichen Folgen von Entscheidungen so einzuschätzen wissen, dass ihre Ziele mit grosser Wahrscheinlichkeit erreicht werden, mit dem Bewusstsein, im Falle des Scheiterns auch die Schuld zu tragen. Mein eigenes Rezept dazu ist eine gesunde Balance von Selbstkritik, Ehrgeiz und Selbstliebe. Und noch ein Gedanke dazu: Ist es nicht unser Herz, statt des Verstandes, das uns leiten soll? Dürfen wir Frauen uns nicht auch einmal auf unsere Intuition verlassen, einmal auch Unterstützung annehmen?
Ich habe zwei schwierige und herausfordernde Jahre hinter mir. Ich war oft allein mit meinen Problemen und hätte mich so gern meiner Community mitgeteilt. Es war hart, mich immer von der guten, positiven Seite zu zeigen. Es hat mich fast dazu gebracht, den Account zu schliessen.
Ich wollte stets meiner Vorbildfunktion gerecht bleiben, Stärke vermitteln und mich nicht verletzlich zeigen. Aber ich war oft den Tränen nahe und stand jeweils immer kurz davor, diese Emotionen mit meiner Community zu teilen. Schliesslich habe ich mich für einen Post entschieden, der klarstellen soll, dass es okay ist, Schwäche zuzulassen und auch öffentlich zu zeigen. Sich in diesen Zeiten sensibel zu zeigen IST keine Schwäche, sondern fordert Mut. Wir haben das Recht, zu zeigen, wie wir fühlen und wer wir im Kern wirklich sind! Dieser Post kam sehr gut an, und ich bekam viel Zuspruch. Die erste Idee eines Postings ist immer die Beste! Vertraue deiner Intuition: Sie lenkt dich, und auf diese Art wirst du auch immer authentisch sein.
Das Image einer Person oder Marke wird bestimmt durch Positionierung, Personalisierung und Inszenierung. Ein Image entsteht vor allem auf der affektiven Ebene, der Gefühlsebene, es reflektiert positive wie negative Assoziationen mit einer Marke oder Person. Und genau da will ich einhaken: Ich will mich nicht nur vor „einen Karren spannen lassen“, mich kategorisieren lassen. Deshalb zeige ich mich auch oft ohne Make-up, bei alltäglichen Herausforderungen, wie auch beim Sport, beim Wandern oder beim Malen. Meine Community darf mich so sehen wie meine eigene Familie. Ich will ich sein dürfen!
Finde dich, sei dir selbst treu, lerne, dich zu verstehen, folge deiner Stimme!
So kannst du das Höchste erreichen.
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