Rolls-Royce Cullinan: Besser wird’s nicht

Text: Dörte Welti
Fotos: Dörte Welti, Rolls-Royce

Ladies Drive Magazin. Rolls-Royce Cullinan: Besser wird’s nicht
Wenn ihr jemals die Chance habt, einen Cullinan zu fahren, tut es. Aber Vorsicht: Ihr werdet nie mehr einen anderen super-luxury SUV pilotieren wollen.
Ladies Drive Magazin. Rolls-Royce Cullinan: Besser wird’s nicht

Ein Rolls-Royce ist imposant. Seit der Gründung der Marke vor 121 Jahren baut die britische Manufaktur in Goodwood Limousinen, auch Zweisitzer und Cabriolets, und ganz aktuell sogar ein vollelektrisches Modell, den Spectre, wir haben berichtet (Ladies Drive No. 67, Herbst 2024). 2018 präsentierte Rolls-Royce seinen ersten SUV. Mit allen Offroad-Qualitäten, die so ein Gebrauchsfahrzeug eben haben muss. Die Frage war: Setzt sich so viel Luxus in der eher rustikalen Szene der Geländewagenfahrer durch? Oder ist es eher andersherum, dass diejenigen, die sich eine high-end Luxuslimousine leisten, auch Gefallen an einem super-luxury Offroader finden werden? Vor allem letzteres traf ein. Die noble Gesellschaft nutzt die unendlichen Individualisierungsmöglichkeiten, die bei Rolls-Royce gang und gebe sind und richtet sich den Kofferraum des hochbeinigen Cullinan für ihre Zwecke ein. Zum Beispiel mit zwei bequemen Sitzen, die man aus dem Kofferraum herausdrehen und aufklappen kann, inklusive Tisch dazwischen, so dass man rückwärts an ein Polofeld fahren und vom Auto aus entspannt und stylish ein Spiel geniessen kann, sogar noch regengeschützt Dank der offenen Heckklappe.

Ladies Drive Magazin. Rolls-Royce Cullinan: Besser wird’s nicht

Respekt vor der Grösse

Auch ein so extravagantes Automobil wie ein Rolls-Royce Cullinan will aber auch einfach nur gefahren werden. Da ist zunächst der Respekt vor den Abmessungen. Der Cullinan sieht auf den ersten Blick riesig aus. Tatsächlich ist er 5,35 Meter lang, 2,16 Meter breit und vor allem 1,83 Meter hoch. Wenn unsereins mit einem Körpermass von 1,76 Metern neben dem Auto steht, kommt man sich tatsächlich sehr klein vor. Das Überraschende ist, dass er zwar gross, aber nicht bullig wirkt. Die Linienführung ist äusserst elegant und das leicht abgestufte Heck gibt der Silhouette eine leichte Note. Die Türen öffnen sich, wie bei jedem viertürigen Rolls-Royce, wie Schmetterlingsflügel, also von der Mitte nach aussen jeweils. Das hat extreme Vorteile für die Mitfahrer, die hinten einsteigen wollen (und glaubt mir: das sind viele, wenn man so ein Auto testen darf!). 

Ladies Drive Magazin. Rolls-Royce Cullinan: Besser wird’s nicht

Viel Spielraum

Das Interieur ist eine Luxussuite auf Rädern. Mit einer 1400 Watt-Anlage und 18 Lautsprechern auch ein fahrender Konzertsalon, weil die Türen und Fenster geschlossen fast null Sound von der Aussenwelt ins Auto lassen. Alles ist auf maximalen Komfort ausgerichtet. Plus kitzeln der Emotionen, wenn man die Option Sternenhimmel gewählt hat. Hunderte einzelner LED-Lämpchen sind im Himmel eingelassen, die einem wirklich das Gefühl geben, man schwebe unter einem Sternenzelt dahin. Überhaupt das Schweben. Obwohl der Cullinan mit 2732 Kilo Lebendgewicht ein echtes Statement darstellt, hat man beim Fahren nicht das Gefühl, einen Panzer durch die Strassen zu lenken. Das Fahrwerk ist wie alle Rolls-Royce mit diesem unvergleichlichen Fliegender-Teppich-Effekt ausgestattet, der jede Unebenheit schon vorausahnt und einfach zu verschlucken scheint. Wir haben ihn nicht wirklich ins Gelände gejagt, aber schon auf der ein oder anderen rumpeligen Dorfstrasse bewegt – alles wie in einer Sänfte. Die Vorstellung, man bewege einen riesigen SUV, verschwindet in kürzester Zeit, weil man den perfekten Überblick hat und genau sieht, wo das Auto anfängt und wo es aufhört. Enge Parklücken sind nur ein Problem, weil die Türen sehr gross sind und man sie ziemlich weit öffnen muss, um auszusteigen. Aber hineinbugsieren in Parklücken ist auch in einer ordinären Parkgarage kein Problem. 

Next Generation

Das Modell, das wir testen durften, gehört zu der Rolls-Royce Cullinan Series II Generation, die letztes Jahr im Mai 2024 präsentiert wurde. Man hat einerseits mehr Leichtigkeit in die Optik mit diversen Details gebracht, andererseits technische Neuerungen implementiert, um auf der Höhe der Zeit zu bleiben. Natürlich gibt es alle verfügbare Fahrassistenzsysteme, die neueste digitale Technik und ein Glascockpit, das vorne einmal quer über die gesamte Breite des Dashboards verläuft. Nur unterbrochen von einem kleinen Fenster, eine Nische, in der eine kleine Emily, die «Spirit of Ecstasy»-Kühlerfigur des Hauses unter der Uhr eingelassen ist. Erstmals, man hat sie also doppelt jetzt, vorne drauf und innen drin. Bei Anordnung, Bedienungsfreundlichkeit und auch Stück weit der Gestaltung des Displays und der Schalter, Räder und Knöpfe hat man sich vom Mutterhaus inspirieren lassen, Rolls-Royce gehört seit dem Jahr 2000 zu BMW. Das Design der haptischen Bedienungselemente aber ist sehr RR, edel, schön in der Hand. Fast schon unaufgeregt. Oder besser: understated. 

Edles Nutzfahrzeug

Das Auto hat keine Nachteile. Man kann den hohen Verbrauch monieren, aber zweidreiviertel Tonnen Auto mit einem V12-Benziner fliegen nunmal nicht von selbst über die Strassen. Der Konzern gibt als Verbrauch 16,8 Liter auf 100 Kilometern an, wir konnten mit vernünftiger Fahrweise deutlich drunter bleiben. Obwohl der Cullinan mit seinen 571 PS auch zu Unvernunft reizt. Er ist trotz der Schwere unglaublich ansprechend, beschleunigt schnell, benimmt sich überhaupt nicht schwerfällig bei Überholmanövern, mit einem Radstand von knapp 3,30 Metern erstaunlich agil. Nach ein paar Tagen wurde das Fahren in diesem Wunderwerk handwerklicher Autobaukunst normaler, so normal, dass es auch eine Fahrt zum Wertstoff Sammelhof sein durfte, um einen Kofferraum voll Papier, Karton und Plastik zu entsorgen. Fazit: Es ist verständlich, warum Menschen, die sich erstklassigen Luxus gewohnt sind, auch bei einem SUV auf RR vertrauen. Es gibt sehr viele sehr gute Allradautos, Geländewagen, SUVs auf dem Markt. Aber nirgendwo wird man sich je so aufgehoben und zuhause fühlen wie in einem Rolls-Royce Cullinan. 

Der Basispreis wird exklusive allem mit CHF 450 000 angegeben, unser Testfahrzeug lag bei CHF 530 000. 

rolls-roycemotorcars.com 

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Modell: Rolls.Royce Cullinan Series II
Leistung: 571 PS
Preis: ab CHF 450 000
Das Testauto wurde uns von der Garage schmohl.ch in Zürich Glattbrugg bereitgestellt. Wir danken der starflight.ch für die Möglichkeit, an einem ihrer Events das Auto zu fotografieren.


Creator
Dörte Welti
Journalistin

Veröffentlicht am Juni 05, 2025

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