Die Hohe Kunst der Selbstdarstellung

Text: Tatjana Strobel
Fotos: Sebastian Brüll

Die meisten von uns dürften zum Thema Selbstdarstellung eher negative Assoziationen haben. Selbstdarsteller – sind das nicht die Leute, die einen Riesenwind um sich erzeugen, und wenn man dann genauer hinsieht, ist alles meist nichts weiter als heisse Luft? Wie das geht, machen nicht zuletzt zahlreiche Prominente und solche, die es gern wären, in Fernsehen, Illustrierten und im Internet vor, und das Tag für Tag. Bei so viel geballter Eitelkeit kann einem tatsächlich die Lust auf das Thema vergehen.

Mir geht es um etwas anderes. Selbstdarstellung muss nicht heissen, der eigenen Person einen Anspruch überzustülpen, der ein paar Nummern zu gross ist oder schlicht nicht zum Charakter passt. Selbstdarstellung im guten Sinne setzt auf Authentizität. Gute Selbstdarsteller, wie ich sie verstehe, sind Menschen, die einfach sie selbst sind. Menschen, die ohne gefälschtes, vermeintlich grandioses Image daherkommen, die andererseits aber auch ohne falsche Scham wissen, was sie können, und dies auch zeigen. Ja, schön wär’s, wenn das immer so leicht wäre, mögen Sie jetzt denken. Stimmt – „einfach man selbst sein“ ist gar nicht so einfach. Oft genug haben wir den Eindruck, dass bestimmte Situationen uns dazu zwingen, uns zu verstellen oder dass andere Menschen uns mit ihrem Auftreten einfach erdrücken. Nur langsam. Niemand verlangt von Ihnen, dass Sie im Handumdrehen zum strahlenden Mittelpunkt jeder Unterhaltung werden. Sie können Ihre Selbstdarstellung Schritt für Schritt und ganz gemütlich zu verändern beginnen. Die von mir entwickelte FORMEL-ICH-Methode hilft Ihnen dabei. FORMEL steht für

F – Finden Sie zu Ihrem Potenzial.
O – Orientieren Sie sich an Ihrer einzigartigkeit.
R – Richten Sie sich neu aus.
M – Machen Sie die ersten Schritte.
E – Erfinden Sie sich immer wieder neu.
L – Lieben Sie das, was Sie tun.

 

Was das im Einzelnen bedeutet, möchte ich ab heute und in den nächsten Ausgaben von Ladies Drive gerne mit Ihnen gemeinsam erkunden. Sie werden dabei unter anderem erfahren, was eine gute Selbstdarstellung mit Ihren persönlichen Ressourcen zu tun hat und wie Sie eine selbstsichere Ausstrahlung entwickeln. Sie werden das 1×1 der Körpersprache erlernen und die Landkarte Ihres Lebens entwerfen. Praktische Übungen helfen Ihnen dabei, Ihr neues Wissen gut zu verankern, so dass es Ihnen im Alltag zur Verfügung steht. Den Lohn Ihrer Mühen ernten Sie dabei nicht erst eines fernen Tages, sondern schon während Sie gewissermassen noch „unterwegs“ sind. Nicht nur Sie selbst, sondern auch die anderen werden merken, dass sich bei Ihnen etwas tut … Also: Wollen wir aufbrechen?

 

Finden Sie zu Ihrem Potenzial.
Sich selbst zu lieben, heisst, sich selbst zu achten, den eigenen Wert zu kennen und in allen Situationen liebevoll und verständnisvoll mit sich selbst umzugehen. Das hat erst einmal nichts zu tun mit Narzissmus oder Überheblichkeit. So weit die Theorie … Die Praxis sieht (leider) anders aus … Wir alle hadern mehr oder weniger stark mit unseren Schwächen, orientieren uns immer wieder an anderen Menschen und legen Massstäbe an, die uns nicht wirklich angemessen sind. Würde man unseren inneren Dialog laut übertragen, käme einiges an Grobheiten zum Vorschein. Mit anderen Menschen würden wir uns niemals trauen, so zu reden. Warum dann aber mit uns selbst?

Den meisten von uns fällt es ziemlich schwer, die eigenen Stärken angemessen wahrzunehmen, also das, was wir richtig gut können, was uns auszeichnet und besonders macht. Oder können Sie auf Anhieb zehn bis zwanzig Stärken von sich aufzählen? (Und damit meine ich nicht: „Ich bin freundlich/zuverlässig/ vertrauenswürdig“ usw.) In puncto Schwächen hingegen fällt Ihnen vermutlich auf Anhieb einiges ein. Aber mal ehrlich: Wozu sollen wir unsere Schwächen aufzählen? Die sind jedem einschlägig bekannt und entsprechend langweilig – mal ganz abgesehen davon, dass sie uns nicht weiterbringen! Nehmen Sie doch mal ein Blatt zur Hand und schreiben Sie Ihre einzigartigen Stärken auf. Ergänzen Sie sie im Laufe der nächsten Wochen um weitere 30–40 Stärken, fragen Sie Freunde, Bekannte und Menschen, die Ihnen begegnen.

Im nächsten Heft beschäftigen wir uns mit dem CQ (Charisma Quotienten), sollten Sie nicht so lange warten wollen, so können Sie bereits ab dem 17.03.2014 mit meinem neuen Buch „Die hohe Kunst der Selbstdarstellung… was wir uns von Arschlöchern abschauen können“ an Ihrer optimalen Selbstdarstellung arbeiten.

 

* Tatjana Strobel ist Physiognomik-Expertin, Bestseller- Autorin und Gastautorin von Ladies Drive.

Veröffentlicht am September 16, 2014

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