Während andere Automodelle auf stromlinienförmiges, flüssiges Design setzen und sich dabei herstellerübergreifend immer ähnlicher werden, setzt man bei Mercedes-Benz und seiner G-Klasse auf Bewährtes. Die G-Klasse durfte schon immer eine Art Misfit sein. Grösser. Kantiger. Wuchtiger. Geräumiger. Ein echter Mega-Offroader – oder wie es die „Auto Bild“ so schön ausgedrückt hat: „der Saurier unter den SUV“.
Die G-Klasse wird seit 45 Jahren in unverkennbarem Design gebaut und hat es über die Jahre sogar geschafft, Teil des Lifestyles der City Hipster zu werden, was vergleichbar wäre mit Jimmy Choo, der die ultimativen, absolut perfekten Wanderklamotten designt. Was ich eigentlich sagen will: Die G-Klasse hat Kultstatus. Und es ist nicht weiter erstaunlich, dass die sonst so kritische Autojournaille voll des Lobes für die elektrische Version ist. Damit die elektrische G-Klasse beispielsweise ebenso kompromisslos überragend jenseits der Strasse punkten kann wie bisher als Verbrenner, wird jedes Rad von einem individuell steuerbaren Motor angetrieben. Das ist nur ein kleines Beispiel, mit welcher technologischen Raffinesse man hier gearbeitet hat.

Und so geraten selbst hartgesottene Autotester ins Schwärmen ob dieses Modells. Denn technologisch muss man das erst mal hinkriegen, einen Offroader als Elektrofahrzeug ebenso gut zu machen wie einen Verbrenner (also Benziner oder Diesel). Ein weiteres Highlight ist zum Beispiel, dass man im Gelände als ungeübte Fahrerin oder Fahrer (soll ja auch vorkommen) den sogenannten „Creepmode“ aktivieren kann, mit dem man dann mit Tempomat im Kriechgang über Stock und Stein geführt wird. Damit im Gelände auch wirklich nichts passieren kann, sind die Batterien in der G-Klasse übrigens beim Unterboden durch eine Panzerschicht aus vier Zentimeter dickem Carbon geschützt. Die Ingenieure der elektrischen G-Klasse haben dafür gesorgt, dass sich dieses Modell in allen Elementen wohlfühlt. Eine ganze Serie weiterentwickelter Fahrassistenz-Systeme sorgt zudem dafür, dass es uns auch in puncto Sicherheit an wirklich nichts fehlt.
Und wer gerne etwas spielen möchte mit den Kräften der G-Klasse, der wird an einer ganz speziellen Taste kindlich viel Freude entwickeln: G-Turn (der G-Punkt für Autofans, könnten böse Zungen behaupten). Der Geländewagen dreht sich damit auf der Stelle im Kreis. „Wie eine Primaballerina“, jauchzen gleich mehrere Autojournalisten im Chor. In der Tat ist das durchaus eindrücklich! Doch nicht genug der Wow-Momente: Das Sounderlebnis G-ROAR kreiert einen Fahrsound, eine „Aura“ sowie verschiedene „Event“-Sounds. Dabei brüllt ein Sound unter der Motorhaube, als würde darunter ein V8-Motor blubbern. Man kann die G-Klasse aber auch streichelzart und sänftengleich ganz still durch die Strassen navigieren.
Doch da gibt es noch eine weitere, supermagische Funktion, und die nennt sich „Transparente Motorhaube“ – sie ermöglicht einen virtuellen Blick vorne unter das Fahrzeug. Wozu das gut sein soll? – Die Fahrspur zu sehen, hilft dabei, den optimalen Fahrweg zu wählen, denn man sieht Hindernisse wie Geröll oder Gesteinsbrocken und kann so besser im Gelände agieren. Das ist also weitaus mehr als pure Spielerei.
Letztendlich wagen wir aber auch noch einen Blick ins Interieur, und der verrät: Hier könnte man auch einziehen. Also im wahrsten Sinne des Wortes. Platz wäre genug und das grosszügige Raumgefühl, Look and Feel sind so exzellent, wie man es sich von einem Luxusgefährt dieser Klasse erwartet.


Wie fühlt sich die neue elektrische G-Klasse an? – Man schwebt über den Dingen respektive dem Asphalt. Man fühlt sich jeder Herausforderung, jedem Berg, jedem Hindernis gewachsen und weiss: Egal wo der Weg hinführt, man wird ankommen. Die Kollegen von efahrer.com jubilieren, es fühle sich an „wie ein Panzer aus einem James-Bond-Film“. Doch wir möchten Folgendes bilanzieren: Die elektrische G-Klasse ist ein sattes und krasses sowie legendäres Kraftpaket de luxe mit einer Prise technologischer Magie und zero CO2-Emissionen. Oder wie es eine ältere, süsse Dame ausgedrückt hat, als ich auf einem Parkplatz bei der Coop dem Testwagen entsprungen bin: „Das ist aber ein grosses Chischtli für ein so zartes Fröilein!“
Das „grosse Chischtli“ ist ein durch und durch beeindruckendes, ikonisches Gefährt, mit schier konkurrenzlos zeitlosem Design und kompromisslosen Offroad-Qualitäten. Ultimativ kantig und begehrenswert „edgy“. So wie damals, als wir das erste Mal Grunge-Rock aus Seattle gehört haben. Wir wussten – das wird legendär.
UNSER TESTFAHRZEUG IM SCHNELLEN ÜBERBLICK
Mercedes-Benz G 580 mit EQ-Technologie
Leistung: 587 PS
Elektrische Reichweite (Herstellerangabe): 454 km
Energie-Effizienzkategorie: D
CO2-Emissionen: 0
Ladezeit (am Schnelllader) bis 80 %: ca. 30–35 Minuten
Preis des Testmodells: CHF 214’346.00