Auf das Podium hatte sich Gastgeberin Sandra-Stella Triebl, Initiantin der Eventreihe Bargespräche und Gründerin von Ladies Drive, diesmal vier Männer eingeladen. Vier Persönlichkeiten, die erzählt haben, welche Rolle Frauen in ihrem Leben spielen, gespielt haben. Fünfzehn Minuten waren für die Gentlemen jeweils deutlich zu kurz, um alles auszubreiten, was ihnen Frauen bedeuten und ein viel zu kleines Zeitfenster für die Vielzahl an Frauen, die ihnen Weg und Sinn bereitet haben. Aber es reichte, um einen Eindruck davon zu bekommen, warum Anatole Taubmann auf die Bühne und nicht in den Wald gehört, der Schauspieler, der als Kind Förster werden wollte, zählte wunderbar viele Frauen auf, ohne die er nicht auf den rechten Weg gekommen sei. Der Ex-Teilzeitwalker (nein, mit Escort-Service hat das nichts zu tun, wie Anatole Taubmann treuherzig beschwor, auch nicht mit Nordic Walking by the way…) schwärmte von den bemerkenswerten Frauen, die er in seinem Leben kennenlernen durfte und darf, eine Aussage, die man dem charismatischen Mimen mit der einprägsamen Stimme ohne weiteres abnahm. Für eine zweite Karriere als Walker empfahl sich auch gerne der nächste Gast, Daniel Küng, CEO von Switzerland Global Enterprise. Er weiss wie Frauen zu führen sind, in seinem Unternehmen herrscht Ausgewogenheit, die Hälfte der Mitarbeiter sind weiblich. Zusammenarbeit mit starken Frauen sei inspirierend, lautet das Fazit des bald in Pension gehenden Managers, und er zog symbolisch den Hut vor der in seinen Augen grossen Leistung, die Sandra-Stella Triebl mit dem Aufbau ihres Netzwerkes erbringt.
Keine Angst vor vielen Frauen hatte auch Gast No.3, Gregor Hüni. Eine solche Ballung weiblicher Präsenz wie an diesem Abend im Hotel Einstein in St. Gallen könne zwar recht einschüchternd sein, meinte er, als neuer CEO der Modemarke Beldona jedoch sei er den Anblick gewohnt, der Frauenanteil bei der Badener Traditionsmarke betrage immerhin 97 Prozent. Männer seien nicht ansatzweise in der Lage, das zu leisten, was Frauen können, lautete die Erfahrung des jungen Vaters, der Frau und Baby mit an den Anlass brachte. Wohl weil die Erfahrung noch so frisch war, zollte er aus gegebenem Anlass der Mutter seines Sohnes Respekt für die Leistung, ein Kind zu gebären, und Haushalt und Job miteinander zu vereinbaren. Gewissen Respekt vor Frauen hatte auch der letzte Gast des Abends, Wolfgang Grupp. Leicht lädiert aufgrund einer nur sechs Wochen zurück liegenden Hüftoperation zeigte der preussisch und streng katholisch erzogene renommierte Inhaber und CEO der deutschen Textilfirma Trigema Haltung. Disziplin scheint für den knapp 77-Jährigen der Quell des Erfolges zu sein, mit Banken habe er seit 1975 nicht mehr gesprochen. Starke Frauen stelle er gerne ein, sie können bei ihm eine gute Position holen. Ein wenig schien der für seine rhetorischen Fähigkeiten berühmt-berüchtigte Grupp Zeiten nachzutrauern, in denen unverheiratete Frauen noch Fräuleins waren und deswegen eindeutiger von den bereits vergebenen Geschlechtsgenossinnen zu unterscheiden. Seine eigene hat der smarte Vater zweier Kinder, die bereists als Nachfolger für das Unternehmen aufgegleist sind, bei einer Auerhahnjagd kennengelernt.
Womit sich der Kreis schloss, Männer wollen Jäger werden und bleiben, Frauen sammeln schon nur beim Zuhören Erfahrung um Erfahrung. Man hat gemerkt an diesem Abend: Es ist viel erreicht aber das Feld ist noch weit, freuen wir uns auf die nächsten 50 Bargespräche, die uns step by step in die berufliche und private Ausgewogenheit bringen.
Hier den Podcast hören:
Wir danken unseren Sponsoren für Ihre Unterstützung und das persönliche Engagement: