Schweiz macht kleine Fortschritte bei der Gleichstellung

Die 12. Ausgabe des «Women in Work Index » von PwC
Doch die Lohnungleichheit ist weiterhin gross
  • Im «Women in Work Index» legt die Schweiz zwei Ränge zu und ist neu auf Rang 20
  • Mehr Frauen sind erwerbstätig, doch Teilzeitanteil ist im internationalen Vergleich überdurchschnittlich hoch
  • Lohnlücke zwischen Frauen und Männern bleibt unverändert

Zürich, 06. März 2025 – Die Schweiz verbessert sich im «PwC Women in Work Index 2025» um zwei Plätze und ist neu auf Rang 20. Die Erwerbsquote von Frauen in der Schweiz stieg von 79.2 % im Vorjahr auf 80.4 %. Damit liegt die Schweiz deutlich über dem OECD-Durchschnitt von 72.7 %. Doch bei der Vollzeitquote klafft eine grosse Lücke, denn weniger als zwei Drittel der erwerbstätigen Frauen (60.7 %) arbeiten in Vollzeit – gegenüber neun von zehn Männern. Auch der OECD-Durchschnitt von 78.1 % liegt wesentlich höher als in der Schweiz.

Hinzu kommt die Lohnlücke zwischen Frauen und Männern: Auch hier verbessert sich die Schweiz im diesjährigen Report nicht – der Lohnunterschied bleibt bei 18 %, während der OECD-Durchschnitt mit 13.1 % deutlich tiefer liegt. Seit dem ersten «PwC Women in Work Index» 2011 ist die Lohnlücke hierzulande sogar noch leicht gestiegen von damals 17.6 % – die meisten anderen Ländern haben die Lohnungleichheit reduziert.

Schweiz besser als Nachbarländer, aber nicht in der Spitzengruppe

Im Vergleich zu den Nachbarländern steht die Schweiz gut da: Deutschland liegt mit Rang 21 knapp dahinter, Frankreich folgt auf Rang 22, Österreich erreicht Platz 27, während Italien mit Rang 30 weiter zurückliegt.

Dennoch bleibt die Schweiz hinter den führenden Ländern der Gleichstellung zurück. Island führt das diesjährige Ranking an, gefolgt von Neuseeland (2), Luxemburg (3) und Schweden (4). Diese Länder profitieren von besseren Kinderbetreuungsmöglichkeiten, gezielten Massnahmen für Lohngleichheit und stärkerer Unterstützung für Väter.

Die Schweiz darf nicht ins Stocken geraten

«Die Schweiz macht Fortschritte, doch das Tempo muss schneller werden», sagt Johannes Smits, Partner, People and Organisation bei PwC Schweiz. «In einer Arbeitswelt, die sich durch KI, demografische Veränderungen und wirtschaftliche Unsicherheit rasch wandelt, müssen wir sicherstellen, dass der Fortschritt nicht ins Stocken gerät. Länder wie Island und Schweden zeigen, dass mutige Entscheidungen und eine konsequente Umsetzung echte Veränderungen bewirken. Das bedeutet konkrete Lösungen, die flexiblere Karrierechancen sowohl für Frauen als auch für Männer ermöglichen »

Der aktuelle «Women in Work Index» von PwC zeigt eine kontinuierliche Verbesserung der Gleichstellung zwischen Mann und Frau am Arbeitsplatz in den 33 OECD-Ländern. Der Durchschnittswert des Index-Scores, der sich aus fünf Indikatoren zusammensetzt, stieg von 56.3 im Jahr 2011 auf 69 im Jahr 2023. Dennoch besteht weiterhin eine erhebliche Diskrepanz und bei der derzeitigen Fortschrittsrate würde es über 46 Jahre dauern, bis das Lohngefälle zwischen Mann und Frau vollständig geschlossen ist. Die Studie zeigt auch, dass Gleichstellung der Wirtschaft hilft. Wenn mehr Frauen arbeiten, steigt die Produktivität und das BIP wächst, da es mehr Talente und Vielfalt am Arbeitsplatz gibt.

Über diese Studie

Die 12. Ausgabe des «Women in Work Index » von PwC untersucht die berufliche Situation von Frauen in 33 OECD-Ländern anhand von fünf Indikatoren, die die Beteiligung von Frauen am globalen Arbeitsmarkt und die Gleichstellung am Arbeitsplatz widerspiegeln. Dazu gehören das geschlechtsspezifische Lohngefälle, die Erwerbsquote von Frauen, die Differenz zwischen der Erwerbsquote von Männern und Frauen, die Arbeitslosenquote von Frauen und die Vollzeitbeschäftigungsquote von Frauen.

Zur Studie

Veröffentlicht am März 08, 2025
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