Aber mit Selbstoptimierung ist nicht nur das Visuelle gemeint, sondern auch unser Geist. Wir trainieren „Mindfulness“ und vergessen, dass wir uns in erzwungen-entspanntem Meditieren verrennen. Wir lernen, was das Zeug hält, sammeln Zertifikate und EMBAs und vergessen, weshalb. Wir ernähren uns gesund, als wäre es eine Religion. Wir predigen Offenheit, Toleranz und Weltfrieden und ghosten alle, die nicht unserer Meinung sind. Na, bravo. Haben wir ja irgendwie wieder mal gut hingekriegt. Toleranz und Ignoranz widersprechen sich eben.
Wenn wir über Selbstoptimierung sprechen, wird uns aber auch bewusst, was uns alles fehlt, und wir tendieren leicht zur Selbstnegierung. Wir denken, wir sind nicht genug.
Eine Gesellschaft, die sich ständig selbst optimiert, orientiert sich am Superlativ, sucht verstärkt nach Beifall von anderen, Bestätigung und Befriedigung durch Anerkennung von aussen. Wer will schon nicht das nächste Unicorn sein, das nächste Supermodel, der nächste Superstar oder einfach ganz generell im Rampenlicht stehen? Früher wollten die Kids Ärztin oder Feuerwehrmann werden. Heute: Influencer:in. Aber sich darüber zu mockieren hilft uns bekanntlich auch nicht weiter. Also haben wir fünf Leaderinnen – aus unterschiedlichsten Branchen und unterschiedlichster Herkunft – für ein Fotoshooting zusammengetrommelt und ihnen folgende Fragen gestellt:
Wie können wir uns denn optimieren im Sinne eines gesunden und mit sich wohlwollenden, inneren Wachstums?
Welche Role Models kennen wir in unserem Umfeld, die sich selbst annehmen und dennoch beständig wach, neugierig, offen und lernbereit bleiben, ohne sich bei der ganzen Optimiererei komplett zu verlieren?
Ausserdem wollten wir von unseren Leaderinnen hören, ob das, was sie auf den sozialen Medien teilen oder bei öffentlichen Auftritten repräsentieren, 100 Prozent „real“ ist – oder doch ein bisschen aufgehübscht und optimiert? Wird das LinkedIn-Profil doch ein bisschen gepimpt, um mehr Reichweite zu generieren, oder ist der öffentliche Auftritt eher unstrategisch?
Lest die Antworten von: Peggy Grueninger (Global Head Philanthropy Roche), DJ Tanja La Croix, Unternehmerin Frederike Asael, Dr. Gulnaz Partschefeld (Leiterin HSG Events Office und Dozentin Kulturgeschichte Russlands) sowie Dr. Barbara Studer (Lehrbeauftragte der Universität Bern, Fachstelle für Lernen und Gedächtnis).
Peggy Grueninger
Head Donations and Philanthropy. F. Hoffmann La Roche AG
roche.com
Dr. phil. Barbara Studer
Lehrbeauftragte und leitende Psychologin mit Forschungsschwerpunkt Neuropsychologie, Universität Bern,
Gründerin & Leiterin hirncoach GmbH, Musikerin
studertalk.ch
Frederike Asael
Co-Founder und Managing Partner Impact Hub Bern, freischaffende Fotografin
bern.impacthub.net
asael.ch
Dr. Gulnaz Partschefeld
Leiterin Events Office und Lehrbeauftragte, Universität St.Gallen
www.linkedin.com/in/gulnazpartschefeld
Tanja La Croix
Tanja Wettach, aka DJ Tanja La Croix
DJ, Content Creator, Musikproduzentin
tanjalacroix.com