Sozialnaives Unternehmertum Gefällig?

FOTOSHOOTING: "ICH MACHE MIR DIE WELT, SO WIE SIE MIR GEFÄLLT"
MODELS: ARIANE UND ELENA RAUCH, INHABERINNEN VON ART OF BEAUTY BERN
FOTOGRAF: LUC LAMAR
STYLING: STELLA, SOPHIA ZORBAS UND SABRINA FISCHBACH
PRODUKTIONSLEITUNG: STELLA
REDAKTION: SOPHIA ZORBAS
MAKE-UP: DARIO SCALA@FUSIONMANAGEMENT BIEL
HAIR: SABINE SCHWAB
RETOUCHING: SIBES

Ich sei sozialnaiv, eine typische Frau eben, ein Sensibelchen, feingeistig – sehr wohl – aber eben auch unternehmerisch kindlich naiv. Geschätzte Damen und Herren, ich zitiere hier lediglich Mitmenschen, die mir in den letzten Jahren begegnet sind, mir zwar einerseits attestierten, dass sie sich keine Sorgen um meine berufliche Zukunft machen würden, andererseits schon gewisse Herausforderungen aufgrund meines Typs sehen.

Nun sozialnaiv? Ja. Dazu stehe ich gern. Ich finde, es gibt Schlimmeres. Eine typische Frau? – Oh. Gut beobachtet! Ich stimme zu. Ein Sensibelchen? Ich würde es ja selbst eher einfühlsam nennen, empathisch vielleicht. Nun. Sollte ich mir vielleicht ein paar Haare auf den Zähnen zulegen? Würde das was nutzen? Ach. Ich glaube nicht. Das wäre nicht ich. Ich habe keine Haare auf den Zähnen, wenn ich auch mal, aus reiner Passion, in Rage gerate, wenn mein Herz wieder an einem Projekt hängt, welches andere schon gar nicht angerührt hätten. Oh, wo waren wir? – Feingeistig. Na, endlich mal ein Kompliment! Aber eben: unternehmerisch kindlich naiv … Tja! Nur weil ich meine Firma wie meine Familie behandle? Weil ich möchte, dass meine Mitarbeiter meine Familie sind? Weil ich langjährige Freunde immer wieder in meine Nähe hole? Weil ich versuche, mich nicht allzu ernst zu nehmen, und mir alle Mühe gebe, bloss nicht erwachsen zu werden, sprich: verblendet und verführt? – Ähm, jawohl! Nun, da hinterfrage ich mich immer wieder, ob ich denn wirklich zum Unternehmertum tauge, ob ich mich tatsächlich zu verliebt den Dingen meines Lebens widme. Und da begegnet mir ein Jean- Claude Biver, seines Zeichens CEO von Hublot, den ich im Zuge der Interviews zu unserer Reportage „Innovation in der Krise“ gesprochen habe. Und da fällt es mir wie Schuppen von den Augen. „Die grösste Triebfeder in meinem Leben ist die Liebe“, sagte er zu mir.
Seither weiss ich: Ich brauche keine Haare auf den Zähnen. Das sieht eh unvorteilhaft aus. Ich brauche weder taff noch unnahbar zu sein, um als Mensch wie auch als Unternehmerin ernst genommen zu werden (was einem aber nicht selten nah gelegt wird, will man im Haifischbecken überleben, deshalb ziehe ich es vor, ein hübscher, kleiner, wendiger und schneller Zierfisch zu sein). Ladies Drive ist nun fünf Jahre alt und so gross wie Bolero oder das Stocks Magazin. Und das als unabhängiges Familienunternehmen. Wir haben am Küchentisch zu dritt begonnen – nun sind wir über dreissig. Was lehrt uns das? – Wer klein und wendig ist, kann ganz schön Wind machen, vorausgesetzt, man hat genug Kraft, all die Unkenrufe zu überhören.
Ich sage es mal in Anlehnung an Jean-Claude Biver: Es wäre egoistisch, wenn wir, die wir mit dem Hintern in der warmen Butter schwimmen, die Liebe, die wir erfahren haben, nicht weitergeben würden.
So geben wir alle, die an Ladies Drive arbeiten, mit jedem Wort, jeder Zeile, jedem Bild unsere Liebe zu dem, was wir tun, an Sie weiter und hoffen, dass Sie auch diese Ausgabe wieder geniessen werden. Wenn Sie es tun, wird unser Tag ein kleines bisschen freundlicher.

Herzlichst,
Sandra-Stella Triebl
Herausgeberin Ladies Drive

 

 

Veröffentlicht am März 18, 2012

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