Ach, was hätte ich mir so ein Auto gewünscht, also ich noch zu Hause bei meinen Eltern gewohnt hab und wieder mal später als anvisiert nach Hause gekommen bin. Sänftengleich und mit einem Surren wäre ich mit meinem Elektrowagen vorgefahren – und keiner hätte was gemerkt …
Wenn Sie mir nun entgegnen möchten: „Ist doch langweilig! So ganz ohne Motorensound!“, fällt mir nur eine passende Antwort ein: „Gewöhnen Sie sich lieber dran. Es wird unsere Zukunft sein!“
Wenn nur die Hälfte stimmt, was uns Trendund Zukunftsforscher aktuell präsentieren, dürfte Strom in Zukunft das grosse Ding werden.
Mit Strom werden Handelskriege geführt. Denn was, wenn Elektrizität bewusst lahmgelegt würde? Fast alles in unserem Leben ist mittlerweile in Nullen und Einsen gepackt. Bankverbindungen. Börsenhandel. Unser gesammeltes Wissen und unsere Kommunikation. Was, wenn mal jemand den Stecker zieht …? – Sie kennen das Resultat und Chaos von Stromausfällen.
Strom wird deshalb in unserem Leben massiv an Bedeutung gewinnen. Und damit einhergehend wird sich unsere Mobilität verändern. Wir werden noch stärker gezwungen, alle in dieselbe Richtung zu laufen. Weil die Politik uns sagt, dass mehr Kontrolle des Individualverkehrs mehr Sicherheit für alle bedeutet. Bei den Versicherungen werden wir belohnt, wenn wir uns anpassen. Dies bedeutet – mal zu Ende gedacht – dass hoch motorisierte Autos vermutlich steuerlich, aber auch politisch und gesellschaftlich immer stärker sanktioniert werden, bis sie irgendwann von unseren Strassen verschwinden und nur noch auf abgesperrten Racing Tracks gefahren werden dürfen. Dann bewegen wir uns mit selbstfahrenden Elektroautos, checken gleichzeitig unsere E-Mails, sehen unsere Lieblings-TV-Serie und zahlen eine Mobilitäts-Flatfee, weil wir unser Auto mit dem Nachbarn oder Arbeitskollegen teilen. Unser Auto holt uns also zu Hause ab – fährt uns zur Arbeit – und wieder zurück. Individualität und „Freude am Fahren“ wird ins Privatleben verbannt.
Wem das oder andere Zukunftsszenarien Angst machen, möchte ich zurufen: Betrachten Sie das Leben und Veränderungen nicht als Monster. Nicht als Gegner. Sehen Sie es als Spiel, in welchem Sie mitspielen dürfen.
Wir dürfen schon seit letzten Herbst mit unserem zukunftsträchtigen superleisen Elektroauto spielen: einer Mercedes-Benz B-Klasse Electric Drive. Und ehrlich? Die macht richtig viel Spass! Weil sie zum einen sanft ist und gleichzeitig da auch ganz schön die Post abgeht. Je nachdem in welchem Fahrmodus man unterwegs ist. Doch egal ob mit Economy,
E+ oder Sport-Modus – unser cooler mattgrauer Duracellhase auf Rädern bietet jede Menge luxuriösen Fahrspass. Eine grosse Reise bis ans Mittelmeer ist allerdings nur mit Lade-Zwischenstopps drin. Entspannt ist man bis zu einer Reichweite von 100 bis 120 km (im Winter) sowie bis ca. 150 km (im Sommer) unterwegs. Natürlich je nach Gasfuss und Fahrmodus.
Während wir in den Städten praktisch geräuschlos durch die Strassen gleiten und unsere B-Klasse im Notfall übrigens sogar selbstständig bremst, gelingt es uns auf hügeligeren Strecken oder bei hyperaktivem Bremsen, unsere Batterie dank Rekuperation (Rückgewinnung der Bremsenergie) ohne Steckdose wieder zu laden. Nicht vollständig – aber ein paar Kilometer holt man allemal raus. Am schönsten ist die B-Klasse allerdings definitiv, wenn sie segelt. Wenn der Radarsensor freie Fahrt signalisiert, rollt man ohne Verzögerung dahin wie in einem Segelboot. Im Electric Drive steckt also jede Menge Hightech.
Und wenn man von seiner Ausfahrt wieder zurück nach Hause kommt – so knallt man nicht einfach die Tür zu und wendet seinem Gefährt den Allerwertesten zu. Nein – dann braucht unsere B-Klasse noch etwas Zuwendung. Keine Sorge – es gibt nicht mal in unserer autoaffinen Redaktion „free hugs“ für Autos. Die Zuwendung erfolgt in Form von Strom. Innerhalb von ca. zwei bis drei Stunden ist die Batterie wieder bereit, die nächsten 100 km Fahrt unter die Räder zu nehmen – allerdings nur, wenn man eine Spezialsteckdose installiert hat. An der ganz normalen Haussteckdose dauert es derweil acht bis neun Stunden.
UNSER ERSTES FAZIT:
Die Reichweite bringt uns dazu, den Tag durchzuplanen und zuzusehen, dass wir entweder nicht zu weit wegfahren – oder eben eine Lademöglichkeit vorfinden. Da würden wir uns seitens Kommunen und Städten noch mehr öffentliche und frei zugängliche Ladestationen wünschen.
Alles andere macht Megalaune – mehr als zugegebenermassen erwartet! Da wir den Ladies Drive-Flitzer noch ein paar Monate weiter testen werden, erhalten Sie das nächste Status-Update in Bälde – hier oder facebook.com/ladiesdrivemagazine
NACHTRAG:
Kaum haben sich die Aussentemperaturen über 25 Grad erhöt, so schoss auch die Reichweite unserer B-Klasse Electric Drive auf knapp 200 km nach oben… Er mag den Sommer also auch lieber als den Winter… wer kann’s ihm verdenken.
DIE VERSION HABEN
WIR GETESTET:
B-KLASSE SPORTS TOURER B 250 E
Leistung: 179 PS
Verbrauch: 6,0 l / 100 km Emissionen: 0 (!)
MEINE HIGHLIGHTS: Stille als ultimativer Luxus. Irgendwie fühlt man sich erhaben in solch einem Auto. Und die Modellreihe ist perfekt, multitaskingfähig und von höchster Qualität.