Unser Ostschweizer Bargespräch führte uns einmal mehr auf den wunderbaren Wolfsberg der UBS. 120 Gäste verfolgten eine inspirierende Diskussion um den globalen Megatrend „Normcore“, seine Ursprünge und gesellschaftlichen Auswirkungen. Nach den Ausführungen von Trendforscherin Joan Billing, die mitunter auch für die internationale Trend- Ikone Li Edelkoort arbeitet, sieht wohl künftig jeder unserer Besucher die Welt mit anderen Augen. Denn „Normcore“ ist überall zu finden. Ein typisches Beispiel dafür ist die aktuelle Kampagne von Feldschlösschens „Braufrisch“. Männer mit Bärten und Tattoos machen von Hand ein Naturprodukt, welches dann in der Community und im Rahmen eines Quartierfests genossen wird. Ebenfalls ein Beispiel für Normcore: Die TV-Serien „Vikings“ oder „Sons of Anarchy“. Auch hier treffen wir auf die tätowierten, bärtigen und kernigen Männer, Community-Feeling, Familienwerte und Stärke, die aus der Gemeinsamkeit erwächst. Doch auch in der Architektur vieler trendiger Restaurants finden wir es: grosse, lange Tafeln, an denen man gemeinsam Platz nimmt, Industrie-Chic gepaart mit Natur und Kerzenlicht.
In der Fashion-Szene ist Normcore natürlich längst ein Thema. Akris Retail-Direktorin Nadja Greven erläuterte, wie Albert Kriemler sich generell Trends annimmt und wie das St. Galler Traditions-Modehaus „Normalität“ inszeniert und kreiert. Die Diskussion drehte sich indes auch um das, was man als Businessfrau mit Kleidung ausdrückt – und wie sich die Garderobe im Laufe einer Karriere verändert. Auch die einzige UBS-Regionaldirektorin, Susanne Thellung, konnte das im Talk mit Ladies Drive-Herausgeberin Sandra-Stella Triebl bestätigen: Seit sie befördert wurde und die 40 überschritten hat, ist ihre Kleidung weiblicher geworden, während sie zu Beginn ihrer Karriere noch deutlich männlicher und uniformer war. Susanne Thellung plauderte auch bereitwillig aus dem Nähkästchen darüber, was man als Frau in einem männlich geprägten Unternehmen alles so erlebt.
Unternehmensberater Matthias Mölleney gab nachfolgend ebenfalls eine Menge spannender und bisher unveröffentlichter Insights aus seiner Zeit bei Lufthansa und Swissair preis. Was ist im Erwerbsleben denn heute normal – und was wird künftig normal sein? Matthias Mölleney skizzierte ein Bild von grossen Veränderungen in den Firmen der Zukunft: Netzwerkführung unter Wegfall der klassischen Hierarchien, neuartige Anreizsysteme und demokratisch gewählte CEOs (wie es Firmen teilweise schon heute praktizieren). All dies käme Frauen und ihren ursprünglichen Fähigkeiten sehr entgegen, ist Mölleney überzeugt. „Ich freue mich darauf, das alles noch zu erleben“, so der Gründer von PeopleXpert. Um ehrlich zu sein: Wir hoffen sehr, wir alle mögen das erleben!
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