Am Küchentisch entstand die Idee eines Verlags, der Events, Blogs und Medienprodukte für gebildete Frauen kreiert. Mit CHF 20’000.00 Startkapital ging’s los. Mein Mann Sebastian – im Grunde seines Herzens Singer-Songwriter – stand mir von der ersten Sekunde an mit seinen zukunftsfähigen Ideen und einer unbändigen Kreativität in der Geschäftsleitung zur Seite. Ebenso wie Schwager Lucas, der in Salzburg eine Kreativ- Grafik- und Werbeagentur führt. Die Schwägerin in spe wurde als Redakteurin und Model fürs erste Cover eingespannt – denn Geld für ein Profimodel war nicht da. Sebastian und ich wurden in unseren Elternhäusern zwar mit viel Liebe überschüttet – aber nicht mit Geld. Also sollte jeder Franken, der ausgegeben werden wollte, zuerst verdient sein. Wenig Geld macht wahrlich kreativ! Schwager Lucas fotografierte, Schwägerin Lydia modelte – und so hielten wir innerhalb weniger Wochen stolz das erste Cover in Händen. Als wir es im Frühjahr 2008 an eine zufällige Auswahl an uns bekannten Journalisten verschickten und freudig unseren Launch verkündeten, klingelte das Telefon. Es war ein Journalist von Spiegel Online. „Sag mal – wir stehen hier zu sechst um meinen Laptop und fragen, uns wie du es bloss geschafft hast, Jennifer Aniston aufs Cover zu kriegen!“ – Ich lachte schallend und erzählte die Story meiner zugegeben sehr gut aussehenden Schwägerin. Nun erntete ich lautes Gelächter – und daraus entstand eine Schlagzeile bei Spiegel Online. Fortan rannten uns vor allem deutsche Medien die Türen ein: Fokus, Süddeutsche, FAZ, Deutsche Welle TV, ein Kamerateam aus Schweden, England, eines aus den Niederlanden, etliche Radiointerviews – auch hierzulande. Wir waren so glücklich: Unser unternehmerisches „Baby“ war geboren. Mittlerweile wurden einige renommierte Titel von den Grossverlagen eingestampft – derweil wuchs unsere Auflage langsam aber beständig von anfänglich 10’000 auf heute 27’000 (WEMF-beglaubigt). Dies entspricht in ungefähr dem Auflagenniveau der renommierten „Finanz & Wirtschaft“.
Was mich wirklich glücklich macht nach 7 Jahren und 25 Ausgaben, 14 Bargesprächen, einem zweiten Titel (Girls Drive – dem Karrieremagazin für Studentinnen, welches wir letzten Sommer lancierten) und zwei gut besuchten und vernetzten Blogs: Aus einer Idee am Küchentisch wurde eine Vision – und aus der Vision eine Art Bewegung, und das ohne grossartige finanzielle Mittel – aber mit einer Menge Herzblut. Es entstand ein Netzwerk, in welchem sich Frauen wohlwollend begegnen können, ein Magazin, welches nicht beschönigt und Frauen stolz als weibliche Wesen zeigt. Und so entstand etwas, das ich ein „sinnliches Wirtschaftsmagazin“ nennen möchte. So sinnlich wie wir Frauen eben. Denn die besseren Männer müssen wir ja wohl definitiv nicht sein!
An dieser Stelle Ihnen allen ein grosses Dankeschön für all die liebenswerten Mails, inspirierenden Begegnungen, wundervollen Ideen – all die Unterstützung über die letzten 7 Jahre und merci, dass wir als Mensch daran wachsen durften. Tun Sie bitte stets das, was Ihnen Freude im Herzen bereitet. Wir tun ja auch nichts anderes!
Herzlichst,
Sandra-Stella Triebl