„MEIN LEBEN IST EIGENTLICH FILMREIF.“
BEA PETRI – UNTERNEHMERIN DES JAHRES, INHABERIN SCHMINKBAR UND CINÉMASK, GIBT JUNGEN FRAUEN UND MÄNNERN IN BURKINA FASO DURCH IHRE SCHULE WIEDER HOFFNUNG.
Sie weinte, als sie von Veuve Clicquot diesen Herbst als Unternehmerin des Jahres ausgezeichnet wurde. Ihre beiden Töchter auch. Wer nun ihre Lebensgeschichte liest, wird verstehen, weshalb Bea Petri derart gerührt war – und weshalb sie stets versucht, von ihrem Glück ein gutes Stück weiterzureichen.
Ladies Drive: Starten wir mit einer provokanten Frage: Hast du es verdient, Unternehmerin des Jahres zu werden?
Bea Petri: (lacht). Wenn ich zurückschaue auf die letzten 30 Jahre, wie alles begann und wie ich alle Hürden genommen habe, dann muss ich tatsächlich sagen: Ja, ich habe es verdient.
Hast du Mühe, Lob anzunehmen?
Ja, das ist so. Es ist auch das erste Mal, wo ich mit Stolz sagen kann: Ja, ich kann diesen Preis annehmen, ich kann diese Auszeichnung akzeptieren und Freude daran haben. Ohne zu denken, dass ich es nicht verdient hab. Ich bin wirklich ein bescheidener Mensch. Ich mag keine Komplimente, wenn es um meine Person geht …
Wie fühlt sich das mittlerweile an, Unternehmerin des Jahres zu sein?
Ich kann es immer noch fast nicht glauben. Ich habe Freude daran, habe das Gefühl, im Moment läuft alles so toll, so rund, privat wie beruflich. Ich fühle mich sehr wohl – das beschwingt. Ich stehe am Morgen auf und fühle mich frisch, obwohl ich müde bin. Aber es beflügelt natürlich sehr. Und ich möchte noch möglichst lange an dem zehren. Viele Leute wissen es indes noch immer nicht – denn die Medien haben sich ja seither nicht gerade auf mich gestürzt.
Das ist eigentlich schade.
Ja, ist es. Aber ich denke, das kommt langsam aber sicher. So kann ich es noch länger geniessen …
Wieso schlägt ein Preis für weibliche Unternehmerinnen offenbar weniger mediale Wellen als einer für Männer?
Weil es nicht gleich akzeptiert ist. Aber es ist schön zu sehen, dass die, die wissen, was hinter einer eigenen Unternehmung an Arbeit steckt, mir aus ganzem Herzen gratulieren können. Und ich bin auch eine Person, die gar nicht so viel erzählt über mein Leben und was auf mich zukam. Wie es mir erging und wie viele schlaflose Nächte ich gehabt habe, diesen ständigen Druck zu haben oder sich vors Personal stellen zu müssen, weil man die Gehälter nicht zahlen kann … das wissen die meisten ja nicht. Ich weiss auch nicht, ob das die Leute wirklich interessiert.
Ist es dir zu persönlich? Oder meinst du, die Leute interessiert es tatsächlich nicht?
Nein, wenn ich anfange zu erzählen, interessiert es die Leute sehr. Meine Lebensgeschichte ist schon sehr spannend. Und es gibt Leute, die sagen, ich soll ein Buch schreiben …
… dann lasse uns teilhaben!
(lacht). Gut – ich stamme aus einer Apothekerfamilie und meine Geschichte beginnt damit, dass ich auf Druck meiner Eltern in der Apotheke arbeiten musste, was mich so überhaupt nicht interessierte. Aber ich hab brav Apothekerhelferin gelernt und nach der Lehre einen Apotheker geheiratet. Und wir haben zwei Kinder auf die Welt gebracht, also vielmehr ich (lacht). Wir haben zusammen eine Apotheke übernommen und diese geführt. Ein halbes Jahr später wollte ich nur noch weg. Mein Mann hat mich dann verstossen, sodass ich nicht mal mehr Zutritt zur Apotheke hatte. Meine Eltern haben damals gesagt: Schau selbst, wie dein Leben weitergeht, wir sind da für die Kinder, aber dir helfen wir nicht, diese Situation hast du dir selber eingebrockt. Nun ergab es sich, dass ich mich in einen total freakigen Künstler verliebt habe. Ich fand es toll, wie er gelebt hat … so bin ich in ein völlig anderes Leben eingetaucht, was mich unglaublich fasziniert hat.
Ich war damals auch noch sehr jung, muss ich sagen. Ich kam aus einer Familie, wo alles sehr ordentlich, klar war. Jedenfalls musste ich dringend eine Wohnung suchen. Die Kinder waren noch ganz klein und so fand ich eine Kollegin, die mir ihre Wohnung untervermietete, da sie im Ausland weilte. Weil ich fortan Geld verdienen musste, hab ich einen Job bei der Migros angenommen – um dort Uhren und CDs zu verkaufen. Da ist mir aufgefallen, wie ungerecht die Mitarbeiter von den Vorgesetzten behandelt wurden. Ich habe damals so um die CHF 8.50 pro Stunde verdient. An einem Abend hatten wir Inventur – und mein Chef sagte: Zähl die CDs und mach nach jeder zehnten CD einen Strich auf den Zettel. Ich hinterfragte das, doch mein Chef meinte, wir seien nicht anders fähig, die CDs richtig abzuzählen. Das hat mich so entsetzt, dass ich fortan versuchte, mich für die Mitarbeiter einzusetzen.
Ich wurde dann aber entlassen. So habe ich begonnen, andere Gelegenheitsjobs anzunehmen, wie beispielsweise das Styling bei einer Kinderfotografin. Ich habe mit dem absoluten Existenzminimum gelebt mit meinen Kindern. Eines Abends war ich an einem Essen eingeladen und jemand am Tisch hat erzählt, wie toll die Arbeit beim Schweizer Fernsehen sei. Ich war total begeistert und habe diese Person einfach angefragt, was ich tun kann, um einen Job beim Fernsehen zu ergattern. Und tatsächlich rief sie mich zwei Wochen später an und fragte: Kannst du schminken? Offenbar war eine Schminkerin ausgestiegen und das Fernsehen brauchte dringend Ersatz. Ich wollte den Job unbedingt haben. Aber dazu gibt es noch eine kleine Vorgeschichte: Als ich mit meiner ersten Tochter schwanger war, reisten mein erster Mann und ich nach St. Tropez und haben dort zufälligerweise beobachtet, wie ein Film gedreht wurde. Als ich die Maskenbildnerin bei der Arbeit sah, wusste ich: Genau das ist es – das ist mein Traumjob! Bei meiner Bewerbung beim Schweizer Fernsehen habe ich dann schlicht und ergreifend gemogelt und mir selbst ein Arbeitszeugnis geschrieben. Und bekam einen positiven Bescheid. Allerdings musste ich eine praktische Prüfung ablegen. Das brachte mich dann ziemlich ins Schwitzen, denn damals gab es noch keine Bücher übers Schminken, kein Internet! Also hab ich’s einfach versucht – und bekam den Job als Schminkerin für das Fernsehstudio im Bundeshaus in Bern. Ach, das war unglaublich! Vom ersten Tag an habe ich die Leidenschaft gespürt. In der Folge habe ich die Bundesräte nicht nur einfach geschminkt, sondern hab versucht, ihnen was Gutes zu tun – ein Glas Wasser oder Wein, oder auch ein frisch gebügeltes Hemd lagen bereit für die Räte oder die Journalisten. Ich war mit Haut und Haar verliebt in diesen Job! Aber ich hab dann angefangen mich privat zu isolieren, weil ich rund um die Uhr fürs Fernsehen da war.
Ich bin dann mit meinen Mädchen und einer mir damals noch fremden Frau zusammen mit ihren zwei Buben in eine WG gezogen. So konnten wir uns mit den Kindern gut organisieren. 1990 lernte ich meinen zweiten Mann kennen. Und so trug es sich zu: Ich war auf einem Ausflug mit Freunden in den Bergen und erzählte von meinem Job und meiner Passion, als wir in einer Berghütte Halt machten. Plötzlich stand ein Mann vom Nachbartisch auf und fragte, ob ich mit ihm einen Film machen wollte. Er habe ein Budget von einer halben Million Schweizer Franken. Ich winkte erst ab und dachte, das sei ein Witz. Ich gab ihm dennoch meine Adresse und tatsächlich schickte er mir nur kurze Zeit später Videokassetten zu, traf mich dann in Bern und erklärte mir alles über den geplanten Dokumentarfilm, in dem es sich ums Thema Geld drehen sollte. Er überredete mich, mit ihm die verschiedenen Produktionsorte zu besuchen. Und so fand ich mich wieder in der First Class eines Fliegers nach Dallas.
Ich war damals 34 Jahre alt und fühlte mich wie „pretty woman“. Später flogen wir nach HongKong, wo er mir bereits einen Heiratsantrag machte. Und ich sagte „Ja“. Also bin ich zusammen mit meinen Töchtern zu ihm gezogen und war sehr beeindruckt auf materielle Art und Weise. Plötzlich war alles vorhanden, ich musste mir keine Gedanken mehr machen! Ich musste nicht mehr arbeiten, ich durfte. Parallel dazu ermutigte mich das Schweizer Fernsehen, eine eigene Firma zu gründen – und mich dann als Firma anzustellen. Ich musste nicht lange überlegen und gründete sodann meine cinémask. Meine erste Mitarbeiterin bildete ich übrigens bei mir am Küchentisch aus. Doch schon bald wurde die Firma grösser und grösser. Beruflich lief es immer besser und ich hatte viele spannende Aufträge! Und privat … ja … eines Tages weckte uns die Haushälterin morgens früh und eh ich mich versah, stand ein Sondereinsatzkommando der Polizei vor unserem Bett und sagte, mein Mann sei verhaftet. Ich durfte nicht mal mehr Augenkontakt zu ihm aufnehmen! Er blieb derweil ganz cool und meinte, das sei bestimmt ein Irrtum. Ich dachte mir: Gut, dann muss das wohl so sein, er wird Recht behalten. Mein Mann wurde abgeführt. Er sagte mir nur noch, er sei unschuldig, ich sollte alles machen, um ihm zu helfen. Ein halbes Jahr sahen wir uns nur durch Trennscheiben, konnten nichts reden über den Fall, denn das war untersagt. Ich wusste überhaupt nicht, was los war! Nur zögerlich kam die Wahrheit ans Tageslicht – und auch die Presse nahm die Spur auf. Dann wurde es ganz schlimm. Mein Mann hatte offenbar Schwarzgelder angelegt von Personen aus Süddeutschland – dies zu hohen Zinsversprechungen. Das ging natürlich mit der Zeit nicht mehr auf. Ich wurde fortan bedroht und musste mich mit meinen Kindern verstecken. Für mich unwissende, verliebte Ehefrau war dies furchtbar schwer zu glauben. Ich musste den Leuten mein letztes Geld geben, all unser Hab und Gut wurde mir genommen. Es ging über ein halbes Jahr, bis ich die komplette Wahrheit kannte. Ich war völlig niedergeschmettert und am Ende.
Auf Rat einer Psychologin gab ich meiner Mutter die Kinder und ging alleine nach Bali. Es war so weit weg von den Problemen zu Hause – und so gab mir diese Reise unendlich viel Kraft und Energie. Ich kehrte in die Schweiz zurück, liess mich scheiden und zog nach Bern. Als ich nach einem Jahr wieder nach Zürich zurückkehrte, konnten meine Kinder nicht mehr, wie abgemacht mit der Schulleitung, in die gleiche Schule gehen, da es Widerstand unter den anderen Eltern gab. Man wollte die Kinder eines Kriminellen nicht in der Klasse der eigenen Kinder haben. Das war das Schlimmste, was ich je erlebt habe! Ich habe unglaublich gekämpft mit all meiner Energie. Nach einem Jahr hatte ich es geschafft, dass meine Kinder doch wieder in ihre Schule und die alte Klasse gehen konnten. Wenn ich so zurückblicke, muss ich sagen, dass ich mich immer selbst um meine Probleme gekümmert habe – und selbst schauen musste, dass ich dabei nicht untergehe. Mein Ex-Mann wurde übrigens später zu 7 Jahren Zuchthaus verurteilt. Seither habe ich keinen Kontakt mehr. Schliesslich matter sich mein Leben wieder etwas beruhigt. Beruflich hatte sich cinémask gut entwickelt, und meine Firma wurde insbesondere für Werbespots, Fernsehproduktionen oder für Theaterproduktionen gebucht.
1995 arbeitete ich in Zürich für eine Berliner Filmproduktionsfirma. Das war ein grosses Glück. Die Maskenbildnerin dort hat mir einfach alles gezeigt, was man für einen Spielfilm wissen musste. Das hat mich beruflich vollends fasziniert. Ich kam als ihre Assistentin nach Berlin, um eine Filmproduktion an ihrer Seite zu betreuen. In meinem zweiten Film war ich bereits Chef-Maske – und ich begann aufs Neue, wie früher beim Fernsehstudio im Bundeshaus, die Leute zu verwöhnen. Ich erachte es als Voraussetzung, dass du als Maskenbildnerin eine Bewunderung für die Schauspieler pflegen musst. Du bist die erste und letzte, die die Schauspieler berührt. Vertrauen ist zentral. In dieser Zeit durfte ich eine Vielzahl von Filmen betreuen, unter anderem mit Harald Juhnke, mit dem auch eine Freundschaft entstand. Die Produktionsfirma organisierte mir bald eine Assistentin – aber die konnte nichts. So dachte ich: Gründe ich doch eine Schule, an der die Leute alles lernen, was beim Film wichtig ist und zwar ganz praxisorientiert. In der Folge hab ich unglaublich viele Aufträge akquirieren können zusammen mit meinen von mir ausgebildeten Make-up Artistinnen.
Wir waren ein tolles Team! Als grossen Auftrag konnten wir beispielsweise alle Nivea-Promotionen in der Schweiz betreuen – später bekam ich den Zuschlag für die Serie „Lüthi und Blanc“ und weitere Zuschläge für sehr viele Aussenproduktionen und Sitcoms des Schweizer Fernsehens. Entsprechend holte man mich ins Expertenteam bei der TV-Sendung „Cinderella“ mit Michelle Hunziker. Zum ersten Mal in meiner Karriere wurde die Presse auf mich aufmerksam und die Leute begannen, mich zu kennen. Und privat? Heiratete ich zum dritten Mal, diesmal einen Kameramann. Und dann kam die Idee der Schminkbar. Ich war in New York bei einer Produktion und wollte mir irgendwo meinen Nacken massieren lassen. Ich genoss es, mir in absolut kurzer Zeit was Gutes tun zu können. Kurze Zeit später war ich in Bangkok, wo eben das Oriental Spa eröffnet wurde. Zum ersten Mal brachte man mir nach dem Spa-Besuch einen Fruchtspiess sowie eine Tasse Tee. Und ich dachte mir: Das ist es! Ich muss einen Ort kreieren, wo man sich nicht ausziehen muss, sondern schnell und unkompliziert eine kleine Verwöhnung erleben kann. Mit dieser einfachen Idee im Kopf habe ich mich in Zürich sofort nach meiner Rückkehr um eine Location gekümmert, während ich nebenbei immer noch Spielfilme und TV-Produktionen betreute. Weil ich in Zürich nichts Passendes fand, eröffnete ich in Bern einen ersten Laden. Doch ich machte wohl alles falsch, was man nur falsch machen kann. Ich hab viel zu viel Miete bezahlt, gleich fünf Mitarbeiterinnen eingestellt. Eigentlich hatte ich gar keine Zeit, mich um alles zu kümmern. So ging der erste Laden pleite … Doch der Zufall wollte es, dass ich ein schönes Lokal nahe der Zürcher Bahnhofstrasse fand. Dieses Mal setzte ich meine Idee gemeinsam mit meinen beiden Töchtern um und versuchte, aus den gemachten Fehlern zu lernen.
Was hast du anders gemacht zu Bern?
Ich hatte die richtige Anzahl an Angestellten und machte jeden Schritt überlegter. Ich hatte eine Sieben-Tage-Woche, aber ich habe es gern gemacht. Mit acht Mitarbeiterinnen haben wir angefangen und jetzt sind es deren 60. Ich musste mir für jeden Schritt einen Kredit bei einer Bank besorgen – denn ich hatte ja nie Geld. Der Druck sass mir immer im Nacken. Nebenbei habe ich mich wieder scheiden lassen. Es ging einfach nicht mehr. 2008 rief mich ein Filmkollege an und fragte mich, ob ich Lust hätte, ein Entwicklungsprojekt zu unterstützen. Die schweizerische Hilfsorganisation Swisscontact suchte jemanden, der von Kosmetik und Maskenbild eine Ahnung hatte. Also bin ich im November 2008 kurz entschlossen nach Burkina Faso gereist – und hatte keine Ahnung, was mich erwartete. Es war ein Wahnsinn! Ich hätte nie geglaubt, wie stark mich das bewegen würde – insbesondere die Begegnung mit Safi Ouattara Diallo war einfach unglaublich innig. Es war fast wie Liebe auf den ersten Blick, als vor mir diese grosse, afrikanische, moderne und tolle Frau stand. Das Projekt bestand daraus, in ihrer 2001 eröffneten Schneider – und Schneiderinnenschule ein erweitertes Angebot zu bieten. Sie wollte jungen Menschen die Möglichkeit geben, den Beruf der Kosmetikerin, Coiffeuse und Maskenbildnerin zu erlernen. Die Verhältnisse in der Schule waren erbärmlich, mitten im Nichts ohne Ausrüstung, ohne ein Minimum an Material! Die erste Klasse, die ich unterrichtete, bestand aus zwölf jungen, afrikanischen Frauen. Sie sassen auf Plastikstühlen und schauten mich kritisch und schüchtern an. Ich wollte beinahe alles hinschmeissen, so schwierig waren die Umstände für mich, so beklemmend die herrschende Armut. Zudem setzte mir die Malariaprophylaxe zu – und zum Essen gab’s Fischköpfe! Doch dann kam der Moment, der alles änderte: Die Räume neben der bestehenden Schule wurden frei und waren zu mieten. Ich sprach mit Saft über sie Zukunft und ob sie sich die Vergrösserung der Schule und das zusätzlich zu unterrichtende Angebot vorstellen könne. Ihre Antwort war so klar, dass ich nach dem Unterricht mit ihr zusammen die neuen Räume renovierte und einrichtete. Drei Tage bevor ich in die Schweiz zurückkehrte, eröffneten wir das neue Ausbildungszentrum Nas-Mode, wo nicht mehr nur der Schneiderberuf gelernt werden konnte, sondern auch eine Lehrzeit als Kosmetikerin, Coiffeuse und für einen kleinen Teil auch den Beruf der Maskenbildnerin. Was viele Leute hier in Europa nicht wissen ist, das Burkina Faso alle zwei Jahre das grösste afrikanische Filmfestival FESPACO beherbergt und der Beruf als Maskenbildnerin gefragt ist. Als ich zurück in die Schweiz kam, gründete ich sofort einen Förderverein, lud alle Freunde und bekannte Schauspieler ein, Nas-Mode zu unterstützen. Und das taten sie auch. Mit dem gesammelten Geld unterstützen wir die Ärmsten der Jugendlichen in Burkina Faso, die Dank des Fördervereins eine Ausbildung machen können und somit eine Zukunftsperspektive bekommen. Bei meiner nächsten Reise nach Burkina Faso besuchte ich den nationalen Fernsehsender und bot ihnen unsere Dienstleistung an. Geld bekommen wir dafür nicht – aber der Fernsehsender macht uns im Gegenzug einen Werbespot für unsere Schule „Nas-Mode“. Und das war der Hammer! So wurden die Menschen allmählich auf unser Projekt aufmerksam. 80% der Schüler, die wir finanziert haben, können nachher in ihrem Beruf arbeiten und so ihre Familie ernähren. Das ist ein unglaublicher Erfolg. Jedes Jahr reise ich nach Ouagadougou und besuche zusammen mit Safi die ärmsten Familien, suchen die Schülerinnen und Schüler aus, welche vom Förderverein finanziert werden. Eine Mutter fuhr mit ihrem Fahrrad drei Stunden zu uns in die Schule, um sich nochmals bei mir für diese Chance, die eines ihrer zehn Kinder bekam, zu bedanken. Das Elend und die Armut sind allgegenwärtig und manchmal wahnsinnig schwierig zu verdauen. Dann sehe ich die Bahnhofstrasse in Zürich und denke mir meinen Teil … Wir haben hierzulande so viel und ich sehe dennoch so viele unzufriedene Gesichter. Dann fliegst du in dieses arme Land – und die Menschen begegnen dir fröhlich und sind so unendlich dankbar. Das gibt mir auch Kraft und Mut weiterzumachen, auch wenn es körperlich wahnsinnig anstrengend ist.
Was gibt dir Burkina Faso, was dir die Schminkbar oder cinémask nicht zu geben vermögen?
Die Dankbarkeit und Herzlichkeit dieser Menschen. Meine Mitarbeiter in der Schweiz sind mir nicht in demselben Masse dankbar, dass sie bei mir arbeiten können. Müssen sie auch nicht, sie müssen einfach einen guten Job machen und werden dafür gut bezahlt. Wenn ich in Ouagadougou derweil beobachten kann, dass eine kleine Sache wirklich Früchte trägt, ist das ein Geschenk! Wir bauen übrigens jetzt ein Internat. Zu Beginn hatten wir 47 Schüler, heute sind es 200. Auf dem gleichen Raum! Es platzt aus allen Nähten. Also wollte ich ein Internat bauen – aber das ist in Afrika nicht so leicht … bis man einen Termin beim Stadtrat kriegt, das braucht seine Zeit. Das Internat hat übrigens Safis Mann Lasso, der Architekt ist, gezeichnet und gebaut – es sieht fantastisch aus. Wir haben den Bau tatsächlich in nur drei Jahren durchgeboxt, normalerweise dauert so etwas in Burkina Faso mehr als zehn Jahre (grinst). Und ich habe vor drei Jahren zum vierten Mal geheiratet, den Stadtpräsidenten von Schaffhausen. Dank ihm wurden mir die Türen etwas schneller geöffnet. Es fand in der Folge also ein freundschaftlicher Austausch der Stadtpräsidenten von Ouagadougou und von Schaffhausen statt.
Und wie hast du das Geld für den Bau aufgestellt – alles durch Spenden?
Ich habe für eine Zeitung ein Tagebuch aus Burkina Faso verfasst. Daraufhin meldete sich ein vermögender Herr bei mir – und gab mir ganz unkompliziert EUR 200’000,00 für mein Projekt.
Wie viel Geld brauchst du für einen Schüler pro Jahr?
CHF 500.00. Die Ausbildung dauert drei Jahre, das kostet also alles in allem CHF 1’500.00.
Was ist die grösste Herausforderung in Zusammenhang mit deinem Projekt für dich?
Eines der Probleme ist, dass die Leute fragen, warum es so viele Schneiderinnen und Kosmetikerinnen in Burkina Faso braucht. Tja, so wenig verstehen wir von Afrika! Dort wird jedes traditionelle Kleid massgeschneidert. Und was machen wir? Wir schicken tonnenweise alte Kleider da hin, nehmen ihnen die Arbeit weg und bringen die Näherinnen um ihre Existenz! Ich werde auch wirklich wütend, wenn mir Leute kaputte Sachen geben und sagen: Nimm das doch mit nach Afrika. Afrika ist doch keine Müllhalde! Es gibt auch Kosmetikfirmen, die wollen mir abgelaufene Ware mitgeben, anstatt diese selbst zu entsorgen. Da stehen mir die Haare zu Berge! Je ärmer ein Land und seine Bevölkerung sind, umso mehr machen sich die Frauen schön. Diese Eleganz trägt dazu, Würde zu wahren trotz unbeschreiblicher Armut. Übrigens, fast jede Strassenputzerin hat ihre Nägel lackiert …
Was bedeutet für dich Reichtum?
Reichtum liegt für mich eigentlich nicht im Finanziellen. Reichtum ist Erfahrung. Auch der Alterungsprozess wie ich ihn bewältigen konnte, mit meinen vielen Krisen.
Wie alt bist du jetzt?
57. Ich hatte meine ganz persönliche Alterskrise ab 51. Als ich spürte, dass mein Körper alterte. Ich sehe Reichtum wirklich in der Erfahrung. Erfahrungen sind unser wahres Glück! Mit der Schminkbar hoffe ich einfach, dass es weiter so gut läuft. Man kann ja überall lesen, dass wir 3 Millionen Umsatz machen, aber der Reingewinn ist natürlich viel kleiner. Zumal haben wir alle Schulden getilgt, können unsere Mitarbeiter gut bezahlen. Ach, ja … manchmal staune ich wirklich über die Kraft, die man bekommt im Leben.
Bist du glücklich?
Ich bin nicht immer glücklich. Ich habe auch meine Sorgen. Ich fühlte mich sehr lange sehr einsam. Ich brauche eine Partnerschaft, damit ich mich mit einem geliebten Menschen austauschen kann. Aber ich habe nicht wirklich Freunde. Ich kenne einfach viele Leute. Also, ich habe schon Freunde – aber die sind auch beschäftigt. Und für Karriere musst du auf vieles verzichten – irgendeinen Preis zahlt man immer. Ich habe beispielsweise starke Schulter- und Rückenprobleme, habe oft Schmerzen. Aber grundsätzlich bin ich ein sehr positiver Mensch. Und im Moment bin ich auch glücklich!
Und gönnst du dir bald eine Auszeit?
(lacht). Ja. Ich kann es kaum erwarten und freu mich wie ein kleines Kind darauf … ich möchte mein nicht mehr ganz – letztes Lebensdrittel ganz bewusst und vorbereitet erleben … ich habe da meinen Plan dazu! «
Weiterführende Informationen:
Wer die Schminkbar besuchen möchte: www.schminkbar.ch
Und wer Bea Petris Projekt unterstützen mag: www.nasmode.com
„WIR SIND SO PRIVILEGIERT GEBOREN.“
SUSANNE SCHROFF, VERWALTUNGSRATSPRÄSIDENTIN ROTRONIC AG, BASSERSDORF, UNTERSTÜTZT MIT IHRER SANNI FOUNDATION DIE ÄRMSTEN DER ARMEN IN SÜDINDIEN.
Wir treffen die gebürtige Deutsche und studierte Betriebswirtin mit internationaler Vorzeigekarriere in Zürich zum Interview. Seit 1995 lebt die attraktive Susanne Schroff nun in der Schweiz. Seit Jahren engagiert sie in der 1984 gegründeten Stiftung ihrer Eltern (www.schroff-stiftungen.de). Doch das war ihr nicht genug. 2010, nach Abgabe ihrer operativen Führungsposition bei der Rotronic AG, gründete sie die SANNI Foundation. Diese Stiftung bekämpft extreme Armut, fördert Erziehung und Bildung von Kindern und Jugendlichen, das Gesundheitswesen und Frauen, besonders in Entwicklungs- und Schwellenländern. Aktuell unterstützt die Stiftung fast ausschliesslich die Institution St. John’s in Trivandrum, Kerala. Ein Ort, den die umtriebige Unternehmerin regelmässig selbst aufsucht, um nach dem Rechten zu sehen. Wer sie sieht, denkt vermutlich, dass diese Frau ständig von Luxus umgeben ist. Doch das ist nur die halbe Wahrheit.
Ladies Drive: Wieso machst du das? Du musst ja gar nicht. Wozu also das ganze Engagement?
Susanne Schroff: Ursprünglich kam ich dazu, weil meine Eltern, die Unternehmer sind, vor 25 Jahren zwei Stiftungen gegründet haben. Eine für wissenschaftliche und eine zweite für soziale Zwecke. Und bei beiden Stiftungen habe auch ich mich engagiert. Eines dieser sozialen Projekte, die meine Familie seit 20 Jahren finanziell unterstützt, befeindet sich in Indien. Hierbei geht es um Diabeteskranke, inzwischen auch Aids – und Tuberkulosekranke. Vor 13 Jahre bin ich da erstmals hingereist und habe mir das Projekt angeschaut. Und war tief beeindruckt, vor allem von dem Priester, der die Institution leitet. Was Father Jose da leistet, ist unglaublich. Das Einzige, was ihm am Herzen liegt, ist das Wohl der Menschen. Inzwischen reise ich jedes Jahr dorthin. Und treffe Menschen, die seit 20 Jahren Diabetes- Medikamente bekommen und dadurch ein gutes Leben haben. Es ist so schön zu sehen, dass wir den Menschen ganz direkt und unmittelbar helfen können. Die Administrationskosten für alle Projekte werden von der Rotronic AG übernommen, sodass jeder Cent in die Hilfsprojekte fliessen kann.
Aber du könntest dieses Geld auch für Kleider, Schmuck, einen Mantel von Burberry oder teure Parfüms ausgeben …
Das mache ich ja auch (lacht).
Das eine tun und das andere nicht lassen?
Genau.
Aber wieso gehört Philanthropie für dich dazu? Es ist ja nicht selbstverständlich, das tut ja nicht jeder …
Für mich gehört es dazu, weil wir so privilegiert geboren sind. Und zwar jeder von uns. Natürlich, der eine mehr, der andere weniger. Aber in diesem Teil der Welt, wo wir leben, geht‘s uns allen gut. Und ich bin davon überzeugt, dass wir dem anderen Teil der Welt helfen müssen. Weil die sonst keine Chance haben. Mein Vater, der Unternehmer war und mit 59 leider viel zu früh gestorben ist, hat es einmal so gesagt: Ich möchte der Gesellschaft, die mir die Möglichkeit zum unternehmerischen Erfolg gegeben hat, etwas durch selbstlose Taten zurückgeben. Ich finde das sehr schön ausgedrückt. Klar, wir müssen es nicht. Aber wenn jeder etwas innerhalb seiner Möglichkeiten tun würde, dann wäre die Welt wirklich sehr viel besser. Das ist der eine Punkt. Und der andere Punkt ist, dass mir es auch guttut. Das ist vielleicht ein egoistischer Grund, aber ich bin davon überzeugt, dass, wenn man sich um das Wohl anderer kümmert, es einem auch selbst besser geht. Das sagt ja auch der Dalai Lama. Es ist eine Lebensweisheit, die mir wirklich geblieben ist, als ich sie gelesen habe. Die erste Reise nach Indien damals, die hat mich so was von beeindruckt! Insbesondere so viele glückliche Menschen zu sehen, die mit wenigen Mitteln auch gut zu leben wissen – und dabei viel zufriedener und dankbarer erscheinen als wir teilweise.
Was gibt dir diese Stiftung, was dir dein Verwaltungsratsmandat bei Rotronic nicht geben kann?
Also zum einen gibt es mir sehr viel Arbeit. Zum Zweiten hat es mir vor allem am Anfang ziemlich viel Selbstmotivation abverlangt, weil ich es selbst aufgebaut habe. Durch die Stiftung habe ich die Möglichkeit, mit sehr vielen interessanten Menschen zusammenzukommen. Meine berufliche Arbeit, ich bin 18 oder 19 Jahre bei der Firma, machte und mache ich immer super gerne. Die Arbeit mit der Stiftung ist einfach etwas ganz anderes. Es ist klar, dass man als Vertreterin einer sozialen Stiftung ganz andere Menschen trifft als in der Funktion der Verwaltungsratspräsidentin einer Elektronikfirma – und dies ist nicht wertend gemeint – beides ist interessant! Im Zusammenhang mit meiner Stiftung treffe ich immer wieder neue tolle Leute, die auch auf mich zukommen, die helfen möchten. So habe ich auch andere Philanthropen kennengelernt, und das ist einfach interessant und etwas sehr Inspirierendes.
Wie fühlt es sich für dich an, wenn du mach Indien fliegst?
Toll! Also, es ist ganz umwerfend zu sehen, weil wir in so wenigen Jahren richtig weit gekommen sind. Wir haben zwei Krankenhäuser und ein Ausbildungszentrum für Jugendliche gebaut. Für inzwischen 250 Kinder haben wir eine Patenschaft vermitteln können. Alle diese Paten überweisen jedes Jahr CHF 360.00 für „ihr“ Kind, dem damit Ausbildung, gute Ernährung, medizinische Versorgung, kurz ein besseres Leben ermöglicht wird. Für mich ist es beeindruckend zu sehen, wie vielen Menschen wir helfen können, und zu spüren, dass unsere Hilfe direkt ankommt.
Aber wieso hast du dein Geld nicht irgendwo, z. B. bei einem der bekannten grossen Hilfswerke gespendet. Wieso wolltest du es selber machen?
Ich wollte es selber machen, da ich mich durch die Stiftung meiner Eltern in diesem Gebiet sowieso betätige. Da ich in der Schweiz meinen Lebensmittelpunkt gefunden habe, fand ich es richtig, mein Geld nicht irgendeiner Stiftung zu geben. Ich habe es auch aus dem Grunde gemacht, weil ich davon überzeugt bin, dass es für die Spender viel bedeutet, wenn sie wissen, wofür ihr Geld verwendet wird und was es bewirkt. Dabei spielt Vertrauen eine ganz zentrale Rolle. Es ist ja auch mein Ziel, dass Menschen in diesem privilegierten Teil der Welt mehr Gutes für die tun, die nicht auf der Sonnenseite geboren wurden. Ich habe diese Stiftung wirklich nicht aus egozentrischen Gründen auf die Beine gestellt, sondern weil ich mich mit dem Thema beschäftige.
Also, dir geht’s nicht darum, tue Gutes und sprich darüber, so fürs Image?
Definitiv nicht fürs Image. In den USA haben Fundraising und die Philanthropie einen ganz anderen, viel wichtigeren Stellenwert als hier in Europa. In der Schweiz wird auch viel gespendet – aber es wird nicht viel darüber gesprochen. Ich finde, wir könnten alle ein bisschen darüber sprechen, und zwar nicht im Sinne von „guck mal, wie toll ich bin“, sondern „schau mal, ich mache dies und jenes, um auch andere zu motivieren, Gutes zu tun“.
Diverse Studien zeigen dennoch, dass Philanthropie die Probleme dieser Welt nicht lösen kann. Bist du auch dieser Meinung?
Die ganz grossen Probleme kann man durch Philanthropie auf jeden Fall nicht lösen. Aber man kann dadurch das Leben vieler unterprivilegierter Menschen besser machen. Dabei ist es zentral zu wissen, wo das Geld eingesetzt wird. Bei unserem Projekt in Indien ist es ganz wichtig, dass insbesondere das Spital selbst Einkünfte generieren und in ein paar Jahren eigenständig dastehen wird. Zum anderen muss man den Menschen beibringen, sich nicht auf Spenden zu verlassen. Ganz wichtig ist die klassische Hilfe zur Selbsthilfe – zum Beispiel, dass man mit Spenden ermöglicht, dass die Menschen einen Beruf erlernen. Bildung und Erziehung sind bedeutend – sie machen diese Menschen unabhängiger und die Frauen emanzipierter. Die andere Sache ist Social Entrepreneurship. Klassische Philanthropie bedeutet, Geld zu geben, Social Entrepreneurship hingegen ist, für sein Unternehmen, aber auch für andere etwas zu erwirtschaften, im Sinne von „etwas teilen“. Da findet nach meinem Gefühl ein Umdenken statt. Klar, alles lösen kann man nicht und auch ich kann die Welt nicht retten, auch nicht mit meiner Stiftung. Aber jeder kann innerhalb seiner Möglichkeiten etwas tun. Es muss nicht zwingend Geld sein. Man kann auch sein Know-how oder sich selbst als Arbeitskraft vor Ort anbieten. Jeder im Kleinen, dann wird es schon besser …
Darf ich dich als wohlhabend bezeichnen?
Ja …
Ist es dann manchmal nicht zum Verzweifeln, angesichts der vielen Probleme auf dieser Welt? Wie weiss man hier eigentlich, wo man beginnen soll zu helfen, gerade wenn man weiss, man hat genug finanzielle Mittel dafür?
Manchmal wache ich morgens auf und denke: „Oh mein Gott, es gibt ja so viel tun.“ Klar denke ich, das könnte ich noch tun und mit dem könnte ich mich treffen, der könnte noch, und dann gibt es noch dieses Projekt. Es ist ein Fass ohne Boden. Manche belächeln einen auch nach dem Motto, es sei doch alles nur ein Tropfen auf den heissen Stein. Aber das Leben jedes einzelnen, das wir besser machen können, ist ein Erfolg – und schon diese kleinen Schritte bedeuten für diese Menschen unendlich viel.
Hast du das Gefühl, du wirst belächelt?
Das weiss ich nicht …
Weil du das so sagst … wie reagiert denn dein Umfeld auf dein Projekt?
Vermutlich gibt’s schon Menschen, die denken: „Oh Gott, die will mich jetzt anbetteln.“ Das verstehe ich auch. Man muss aufpassen, dass es nicht heisst: „Jetzt kommt die wieder und redet von ihren Stiftungen und hungernden Kindern in Indien.“ Ich akzeptiere das und verurteile niemanden, der nicht bereit ist, zu spenden.
Denkst du dann nicht, „du hast so viel Geld, rück‘ mal was rüber“?
Nein, das denke ich nicht.
Wirklich nie?
Nein, nie.
Wenn bei einer reichen Frau ein neues Juwel am Hals hängt?
Nein, echt nicht, dafür liebe ich Luxus zu sehr! Da mache ich mir auch selber gar keine Vorwürfe. Ich kann ja nicht sagen: „Weisst du eigentlich, was man mit diesen teuren Ohrringen hätte machen können in Indien?“ (lacht). Nein, und auf diese Schiene des schlechten Gewissens möchte ich mich auch gar nicht einlassen. Weisst du, vor Kurzem hat mir jemand gesagt: „Es ist so schön mit Ihnen. Ich kann mit Ihnen über die Stiftungen und über die Hermès Tasche reden.“ Also ich weiss nicht, ob dies förderlich ist. Aber es stimmt, ich mache den Leuten kein schlechtes Gewissen. Ich will ausserdem nicht als Bettlerin daherkommen.
Du würdest also nicht sagen, ich spende die Hälfte meines Vermögens und baue noch zehn Spitäler?
Nein. Aber ich sehe die SANNI Foundation als langfristiges Projekt, als Lebensaufgabe. Ich habe ja auch keine Kinder. Also möchte ich mein Geld nach und nach einbringen, nicht alles auf einmal! Und nochmals – wichtig finde ich, dass man überhaupt etwas tut. Egal, was einem am Herzen liegt, den einen ist die Umwelt am nächsten, anderen die lokale Hilfe – denn auch in Deutschland und der Schweiz gibt es viel zu tun.
Was wäre so dein Wunsch für die nächste Zeit?
Mein Wunsch ist es, dass die SANNI Foundation drei bis fünf verschiedene Projekte hat im Stile des St. Johns in Indien, wo ich genau weiss: Das wird gut gemanagt, das Geld kommt an. Und dass ich verschiedene Menschen motivieren kann, da mitzuhelfen – mit derselben Freude wie ich sie habe.
Also wenn jetzt jemand diesen Artikel liest und sich angesprochen fühlt, darf er sich jederzeit melden?
Klar, man kann sich jederzeit melden und mithelfen. Wir suchen beispielsweise auch Botschafter für die Stiftung. Weil es noch eine junge Stiftung ist, brauchen wir Leute, die die Nachricht nach aussen tragen. Wir haben einen Botschafterkreis, wo wir verschiedene Veranstaltungen organisieren, die auch Spass machen. Es geht nicht nur immer um „oh Gott, die armen Kinder“. Nein, es macht Freude Gutes zu tun. Andere zu motivieren gehört auch zu den Zielen der Stiftung.
Brauchst du als Botschafter deiner Stiftung vor allem Menschen, die weniger reden, dafür aktiv was tun?
Genau. Die zum Beispiel bei einer Feier auf Geschenke verzichten und dafür auf die Stiftung hinweisen und das Geld spenden. Oder, wie eine Freundin von mir, einen Fashionverkauf mit Secondhandkleidern organisieren. Eine weitere hat ein Charity- Armband für ihre Schmuckkollektion entworfen, bei dessen Verkauf 50 % an die Stiftung gehen. Was schön ist: Wir unternehmen etwas zusammen, es macht sehr viel Freude, und wir tun dabei Gutes! Wir machen übrigens jedes Jahr eine Reise nach Indien. Da kommen immer einige Botschafter mit und wenn man dann vor Ort das Strahlen der Kinder sieht, ist dies das Allerschönste. Alleine hätte ich das Ganze sowieso nicht geschafft! Zum Glück habe ich tolle Menschen, die mich dabei unterstützen.
Ist die Erinnerung daran etwas, was dir in dunklen Stunden wieder Kraft gibt?
(lacht). Vielleicht. Ja … «
Weiterführende Information: www.rotronic.ch , www.sanni-foundation.com
„ICH VERBINDE DIE WELT DES BANKING MIT DER WELT DER PHILANTHROPIE.“
DR. CHRISTIN FORSTINGER, JURISTIN UND NEOUNTERNEHMERIN, MACHTE SICH – ANGETRIEBEN DURCH EIN PRIVATES HILFSPROJEKT IN GHANA – ALS PHILANTHROPIE-BERATERIN SELBSTSTÄNDIG.
Die gebürtige Österreicherin Christin Forstinger ist eine gewinnende Erscheinung. Blond, gross, gut angezogen. Sie absolvierte die Harvard Law School, machte Karriere als Juristin und Projektmanagerin im Banking und war zuletzt als Head Legal & Compliance bei der SAM Group Holding in Zürich tätig. Der 39-Jährigen standen sämtliche Türen offen – doch sie entschied sich für den Gang in die Selbstständigkeit. Und dies mit einem mutigen Projekt: Mit PVA Advisory, Philantropic Value Added, einer unabhängigen Philanthropie Beratungsfirma, will sie Unternehmen und Gönner beraten, die geeigneten philanthropischen Engagements für ihre jeweiligen Bedürfnisse zu finden. Etwas anderes kam für die schöne Österreicherin nicht mehr in Frage. Die Erfahrungen, die sie im eigenen Hilfsprojekt in Ghana gesammelt hat, liessen sie einfach nicht mehr los und waren Antrieb, ihr Know-how aus dem Banking und der Philanthropie zu kombinieren und mit Passion umzusetzen.
Ladies Drive: Philanthropie – „Tue Gutes und sprich darüber“. Wäre dar ungefähr die Definition?
Christin Forstinger: Das kann man auf jeden Fall so sagen. Tue Gutes und sprich darüber – so kann man Philanthropie bestimmt heutzutage sehen. Die Leute, die sich heute philanthropisch – also aus Menschenliebe – betätigen, sind jünger geworden, und offener. Das sieht man beispielsweise bei Mark Zuckerberg, dem Gründer von Facebook, der mit Ende zwanzig Millionenbeträge für soziale Projekte zur Verfügung gestellt hat.
Woher kommt das Bedürfnis, etwas Gutes tun zu wollen?
Wahrscheinlich ist es menschlich und jeder trägt es in sich. Zu teilen ist immer befriedigender als bloss zu haben und anzuhäufen. Ich persönlich vertrete den Standpunkt, dass durch Teilen mehr entsteht. Philanthropie ist sehr individuell. Wobei es schon sein kann, dass in grossen Städten mit materiellem Überfluss Philanthropie auch etwas mit der Besänftigung des schlechten Gewissens zu tun haben kann.
Der moderne Ablasshandel …?
In gewisser Weise, ja. Wenn man einfach irgend etwas spendet und das Projekt aber nicht mit seinen persönlichen Werten abgestimmt ist, könnte man dies durchaus so bezeichnen. Das ist auch nicht nachhaltig.
Hat dich dein Projekt in Afrika angesteckt, mehr über Philanthropie nachzudenken?
Absolut. Das Thema Philanthropie hat mich zwar bereits zuvor auf meinem beruflichen Weg immer wieder begleitet, aber das Feuer, dies auch selbst beruflich umzusetzen, wurde durch unser privates Afrikaprojekt entfacht. Das Projekt und dann die Gründung unseres privaten Vereins ist im Prinzip durch eine E-Mail entstanden, die damals – vor vier Jahren – über zehn Ecken bei mir im Büro gelandet ist. Zu diesem Zeitpunkt hab ich für die Bank Julius Bär als Juristin gearbeitet. Die E-Mail war von drei österreichischen Studentinnen, die damals im nördlichen Ghana ein Praktikum gemacht haben, verfasst worden und war ein Hilfeaufruf an Freunde und Familie, sich mit ein paar Euro an einigen nachhaltigen Investitionen für das Waisenhaus von Guabuliga im Norden von Ghana zu engagieren, für welches die Mädchen damals ehrenamtlich im Rahmen ihres Sozialarbeitsstudiums arbeiteten. Die E-Mail war ein paar Seiten lang und ich hatte im Büro gar keine Zeit sie zu lesen. Zu Hause am Abend las ich mir in Ruhe durch, was die Mädels geschrieben hatten, und ich war beeindruckt, wie sie mit eigenen Mitteln bereits ein kleines nachhaltiges Landwirtschaftsprojekt für das Waisenhaus auf die Füsse gestellt hatten und dabei selbst ohne fliessendes Wasser und unter einfachsten Verhältnissen mit einer einheimischen Familie in einer Lehmhütte wohnten und von dort jeden Tag die zehn Kilometer mit einem alten Motorrad über eine Sandstrasse zum abgelegenen Waisenhaus fuhren. Für 45 Kinder des Waisenhauses gab es zum damaligen Zeitpunkt so gut wie gar nichts. Wenn’s gut ging, eine Schüssel Reis pro Tag. Es gab auch kein sauberes Wasser.
Die E-Mail hat mich so bewegt, dass ich nachts nicht schlafen konnte, und am nächsten Tag schickte ich eine E-Mail an die Mädchen und fragte, wie ich sie unterstützen könnte. In der Mail habe ich auch vorgeschlagen, wenn sie wieder nach Österreich zurückreisen müssten, könnte ich beispielsweise nach Guabuliga reisen, da ich ohnehin noch relativ viele Urlaubstage über hatte. Zirka zehn Tage später meldeten sich die Mädchen, dass sie bald wieder nach Österreich zurückkehren müssten, dass es aber super wäre, wenn ich das Projekt weiter vorantreiben könnte und schauen könnte, was mit den ersten Investitionen passiert. Wir haben uns von Beginn an super verstanden und hatten nicht einmal Zeit, uns persönlich zu treffen. Unmittelbar nach der Rückkehr von Julia, Tamara und Sarah bin ich dann tatsächlich allein nach Ghana geflogen und habe mir die Situation vor Ort angeschaut und drei Wochen im Waisenhaus gearbeitet. Schon am ersten Tag war mir klar, wir müssen hier weiterhelfen, damit wir auch eine langfristige Wirkung erzielen können. Unmittelbar nach meiner Rückkehr gründeten wir gemeinsam den österreichischen Verein BRAVEAURORA. Ja … und in den letzten vier Jahren widmete ich fast meine gesamte Freizeit diesem Verein und unserem Projekt. Zuerst floss unser eigenes, privates Geld hinein, später zusätzlich das von Freunden und Familie. Und nun sind wir der grösste Arbeitgeber im Dorf und vergeben Mikrokredite! Unser Team zählt mehr als zehn Mitarbeiter vor Ort und wir konnten jüngst sogar einen österreichischen Projektleiter finanzieren. Ghana ist so Teil meines Lebens geworden.
Aber dein primärer Wunsch ist es nun nicht, hier alle Zelte abzubrechen und nach Ghana zu ziehen, oder?
Ich denke, ich kann von hier aus besser helfen, wenn ich meine private Zeit und mein Know-how zur Verfügung stelle. Aber ich bin natürlich mehrmals im Jahr in Ghana bei unserem Projekt.
Und wenn du jetzt Gelder oder Hilfe für euer privates Projekt sammelst, was genau suchst du?
Wir haben ganz unterschiedliche Arten von Unterstützern. Das können einerseits kleinere Spenden für konkrete Anschaffungen oder grössere Spenden für ein Bauvorhaben sein, aber auch Unterstützer, die uns ihre Zeit oder ihr Know-how zur Verfügung stellen. Ebenso wären wir ohne unsere Volunteers – die freiwilligen Helfer, die uns ihre Zeit für längere Aufenthalte vor Ort zur Verfügung stellen, nie so weit gekommen. Auf der anderen Seite unterstützen uns Menschen mit ihrem fachlichen Wissen. Beispielsweise der Chef einer grossen Werbeagentur in Österreich; er hat uns unter anderem seine Netzwerke zur Verfügung gestellt. Man könnte ihn in puncto Unterstützung als Venture-Philanthrop bezeichnen. Ebenso unterstützt uns auch eine Privatperson aus der Schweiz grosszügig, die selbst ein sehr erfolgreiches Hilfsprojekt in Indien unterhält. Es ist unglaublich schön, wie viele Menschen uns Vertrauen schenken.
Du sprichst, als hättest du nie etwas anderes gemacht … dabei warst du wie lange genau im Banking tätig?
Im Prinzip die letzten zehn Jahre. Ich habe in Linz Jura und BWL studiert, war dann zwei Jahre in Amerika und habe dort den Master gemacht und meine Doktorarbeit in Harvard geschrieben. Philanthropie hat mich allerdings schon seit meiner Kindheit begleitet.
Das klingt doch eigentlich nach einer super Karriere, oder?
Ja, ich habe dann zum Schluss ein ganz tolles Angebot von einer Privatbank in Zürich bekommen. Ein halbes Jahr vor Stellenantritt habe ich mir einen Traum erfüllt und bin durch die Mongolei gereist. Auf einmal wurde mir total klar auf dieser Reise, dass ich meine beiden Leidenschaften verbinden muss. Die Passion für Philanthropie und die Arbeit im Banking. Also hab ich zu guter Letzt diesen Job nie angetreten. Es war wahrscheinlich für mich bis jetzt die grösste Entscheidung meines Lebens.
Und was sagte dein verschmähter Arbeitgeber dazu?
Ich habe sehr offen und aufrichtig mit meinem damaligen zukünftigen Chef gesprochen. Und es war sehr erstaunlich: Er hat mich wirklich verstanden. Und wir stehen noch heute in einem sehr guten Einvernehmen. Und dann hab ich begonnen, meine Selbstständigkeit vorzubereiten und sehr viel Research gemacht. Unter anderem habe ich mit der Universität Zürich ein Forschungsprojekt unternommen, welchen Mehrwert werteorientierte Philanthropie erzielen kann und wie eine Messbarmachung von individuellem Engagement aussehen kann. Mich hat interessiert, ob sich das philanthropische Engagement auf eine Kosten-Nutzen-Auswertung herunterbrechen lässt und wie der konkrete Mehrwert des Einsatzes aussehen kann.
Erzählst du uns mehr?
Das Konzept heisst PVA „philanthropic added value“ und zeigt einem den erzielten Mehrwert entlang der gesamten philanthropischen Wertschöpfungskette. Das PVA Konzept berücksichtigt dabei den finanziellen Mehrwert als auch den Mehrwert, der durch die persönliche Involvierung des Philanthropen entstehen kann. Zentral ist, dass Philanthropie erst durch die Besinnung auf die Werte und Präferenzen des Philanthropen nachhaltig effektiv sein kann. Ex ante hilft einem das Konzept, das richtige Engagement zu wählen. Hierzu wird eine detaillierte Analyse der persönlichen Interessen und Werte gemacht. Themen, die den Philanthropen persönlich bewegen, werden herauskristallisiert und als Basis für die Empfehlung des geeigneten Engagements herangezogen. Ein konkretes Beispiel könnte sein: Jemand ist an den Themen Afrika, Wasser und finanziellem Return interessiert. Das geeignete Engagement könnte eine Investition in ein lokales Sozialunternehmen sein, das mit neuen Formen der Wasseraufbereitung in Afrika Gewinne erwirtschaften will. Heutzutage ist es legitim, sowohl einen gesellschaftlichen Mehrwert als auch einen finanziellen Mehrwert erzielen zu wollen. Viele Investoren sagen zu Recht, dass reine Spenden aus Business-Sicht nicht interessant sind. Sozialinvestments sind hierbei ungleich nachhaltiger und attraktiver.
Nennst du uns ein Projekt, welches in diesem Zusammenhang einen finanziellen Mehrwert bringt?
Nun, das könnte zum Beispiel ein Investment in einen Charity-Fonds sein. Da gibt es zum Beispiel einige von der schweizerischen Firma regulierte Investmentfonds, die sowohl den Zweck verfolgen, dass ein Teil der Investition einem konkreten Hilfsprojekt zugutekommt und auf der anderen Seite diese Investition auch einen finanziellen Ertrag erwirtschaftet. Man könnte aber auch in ein hybrides Unternehmen investieren. Es gibt heute vielfältige Möglichkeiten, die einem erlauben, finanziellen Return und sozialen Mehrwert zu vereinen.
Du strahlst so, wenn du erzählst …
Ja, es macht mich auch wirklich sehr glücklich.
Warst du früher nicht so glücklich als Juristin bei der Bank?
Es hat Spass gemacht – aber nun kann ich das Beste aus beiden Welten kombinieren. Ich unterstütze Banken, wie sie ihren Kunden beim Spenden helfen können. Oder wie sich eine Bank selbst wirklich effektiv nachhaltig engagieren kann in diesem Bereich.
Du berätst nun also Kunden, die sich philanthropisch betätigen wollen – das können Banken und Unternehmen sein, aber auch Privatpersonen?
Genau. Es können Banken, Unternehmen, Stiftungen, Vermögensverwalter, aber auch Privatpersonen sein. Letztere haben oft den Wunsch, sich auf unabhängiger Basis ganz genau anzuschauen, welches Engagement zu ihnen passt. Sie wollen sich zu Recht nichts aufdrücken lassen, was nicht ihren Wertvorstellungen entspricht. Die Unabhängigkeit wird meiner Meinung nach immer wichtiger. Ich habe ja selbst keine Produkte, die ich dem Kunden verkaufen will. Ich suche für und mit ihm aber das Beste, das es gibt auf dem Markt.
Ich möchte noch mal auf deine Motivation zurückkommen: Was war wirklich der ausschlaggebende Punkt, dass du gesagt hast, ich brauche noch was anderes. Oder ich tue es, obwohl ich es nicht müsste.
Sicher, die, persönliche Erfahrung in Ghana hat mich stark beeinflusst. Auf der anderen Seite bin ich auch Yoga- Lehrerin. Und irgendwann wurde mir klar: Verdränge deine innere Stimme nicht. Jetzt bietet sich die Chance, also ergreife ich sie. Im Prinzip kann man sagen: Wenn nicht jetzt – wann dann? Für mich war es ein innerer Drang, diesem Wunsch nachzugeben.
Wo möchtest du selbst mit deinem Projekt in zehn Jahren sein? Wenn wir uns wieder treffen, am gleichen Ort? Goethe Bar Zürich 2022?
Ja, dann hoffe ich, dass sich alles so entwickelt hat, wie ich es mir vorstelle. Dass wir in einem fruchtvollen und professionellen Team arbeiten, und wir alle mit viel Enthusiasmus und Freude an der Arbeit am selben Strang ziehen. Dass wir natürlich auch erfolgreich sind und dass wir vielen Unternehmen und Privatpersonen am Weg, sich nachhaltig und sinnvoll philanthropisch zu engagieren, geholfen haben. Dass letztlich jemand in der ganzen Wertschöpfungskette davon auch profitiert und wir auch als Firma entsprechend etwas zurückgeben können.
Wie reagiert dein Umfeld auf deine Pläne, deine Visionen – und deine Selbstständigkeit?
Es gab zu Beginn tatsächlich einige kritische Stimmen um mich, die fragten, was ist mit deiner Karriere im Banking? Wenn du aber dieses innere Feuer hast, wenn du eigentlich ganz klar weisst, wohin dich dein Weg führen wird, ist das auszuhalten und die Kritiker hindern dich nicht auf deinem Weg. Das macht dich auch stark. Meine Freunde sagen mittlerweile: Das ist super, du hast das umgesetzt, wofür du brennst, du bist ein Vorbild für uns!
Tut es gut, wenn man nachts einschläft und sagt, wow, ich tue genau das, was ich mir immer gewünscht habe?
Oh ja, das ist ein sehr gutes Gefühl. Wobei … so viel gearbeitet wie in den letzten Monaten habe ich noch nie in meinem Leben. Natürlich gibt es Momente, wo man sich fragt, wie bringt man alles unter einen Hut? In jedem Fall weiss ich, es muss so sein, es ist richtig so. Und das gibt mir die Kraft und die riesige Motivation weiterzugehen. «
Weiterführende Informationen: www.pva-advisory.com