Bargespräche Vol. 40 – Ich Bin Mehr als Meine Hülle

Text: Sandra-Stella Triebl
Fotos: Markus Mallaun

Bargespräche Vol. 40 – Ich Bin Mehr als Meine Hülle

Text: Sandra-Stella Triebl
Fotos: Markus Mallaun

Passenderweise trafen wir uns mit rund 110 Gästen zu diesem Thema in einem Bekleidungsfachgeschäft: Inmitten von Dingen, die unsere Hülle dekorieren und von denen wir erwarten oder erhoffen, dass sie uns attraktiv machen.

Mitten unter uns: Silvia Signoretti, Head of CRO Office der Zurich Insurance – mein erster Gast des Abends. Sie erzählte von ihrer ganz persönlichen Lebensrealität als Führungsperson im mittleren Management, als Mutter, als Physikerin und gebürtigen Italienerin, die mit der zurückhaltenden Schweizer Mentalität erst mal warm werden musste.

Der Expertin für nonverbale Kommunikation, Yvonne Schubert, fühlte ich derweil auf den Zahn, wieso wir anderen Menschen offenbar häufig keine zweiten oder dritten Chancen einräumen, wenn sie uns nicht gleich auf Anhieb sympathisch sind. Die ersten Sekunden entscheiden, ob wir jemandem unser Gehör schenken, ob er seriös wirkt oder nicht – und der Trigger dafür ist eben unser Äusseres.
Beatrice Tschanz hingegen plauderte vertraut und unter schallendem Gelächter unserer Gäste aus dem Nähkästchen ihrer langjährigen Karriere. Dass eine amerikanische Kollegin ihr dringend ein Lifting empfahl und wieso sie sich bis heute weigerte, den Zahn der Zeit aufzuhalten, weil sie mit ihren Falten Frieden geschlossen hat. Was für ein starkes Statement einer wahrlich starken Lady.
Und unser Gentleman in der Runde, der erfolgreiche Werber David Schärer, erzählte unumwunden, dass er gerade wegen einer Siroop-Kampagne von der Lauterkeits-Kommission gerügt wurde. Und zwar wegen der übertriebenen Sexualisierung eines Mannes.  Das gab es offenbar vorher noch nie.

Und was bleibt als Fazit nach diesem Abend zurück? – Klar sind wir mehr als unsere Hülle. Natürlich sind wir einmalige Kreationen des Universums. Es ist auch durchaus okay sich zu hegen, zu pflegen und seine Hülle attraktiv zu dekorieren. Aber eine gewisse Distanz dazu, tut uns gut. Denn allzu ernst sollten wir diese äusserliche Verschönerung nicht nehmen und sie sollte nie dazu dienen, eine Leere in uns zu füllen. Denn dies vermag kein Aston Martin, kein neues Paar Louboutains oder kein noch so schönes Kleid von Windsor oder Akris zu tun.  Das vermögen nur wir zu füllen. Und vielleicht geben wir uns gegenseitig auch im Business doch auch mal eine zweite oder dritte Chance. Wohlmöglich entdecken wir in unserem Gegenüber viel, viel mehr als wir gedacht hätten – wenn wir nur genau hinsehen.

 

Wir danken unseren Sponsoren, die unser Bargespräch in Basel möglich gemacht haben:
Bank Cler
PKZ
Lubex anti-age
Aston Martin St. Gallen

 

Jetzt den Podcast dazu hören:

 

 

 

Veröffentlicht am Oktober 17, 2017

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