Krisen kennen wir alle. Es ist eine Art Naturgesetz. Nach einem Hoch folgt ein Tief. Wir leben in ständiger Dualität. Diese wurde in allen Nuancen an unserem Bargespräch im Atlantis Basel sicht- und spürbar.
Barbara Steuri-Albrecht, Mitglied der Geschäftsleitung von Schweiz Tourismus kann die Unkenrufe und Wehklagen aus der eigenen Branche kaum mehr hören. Denn insbesondere im Sektor von Incentivereisen und Kongressen steht die Schweiz im internationalen Vergleich trotz hoher Kosten gut da: „So brutal das klingt: aber die Terroranschläge in anderen Ländern haben dazu geführt, dass zahlreiche Kongresse nun in der Schweiz stattfinden statt und auch auf dem asiatischen Markt haben wir nach wie vor Wachstumspotenzial“.
Den Wachstumsmarkt Asien relativierte indes Miriam Baumann, Inhaberin des Läckerli-Huus in Basel: „Für uns war das unternehmerisch kein erfolgreiches Unterfangen. Wir möchten unsere Marke indessen in der Schweiz wieder vermehrt stärken“. Die Unternehmerin zeigte sich auf unserer Bühne als gut gelaunte und innovative Trouble-Shooterin, auch in stürmischen Zeiten.
Nachdenklicher und stiller im Raum wurde es, als die Stylistin und Journalistin Melanie Albisser die Bühne betrat und in aller Ehrlichkeit und Offenheit über ihr Burnout berichtete. Die gebürtige Deutsche war mitunter für Jean-Paul Gautier tätig, wurde für immer mehr Shootings, Filme gebucht – und brachte einfach kein „Nein“ über die Lippen: „In unserer Branche ist es so, wenn das Outfit und die Accessoires fehlen, gibts kein Fotoshooting. Da kommt man mit dem Kopf unterm Arm. Und plötzlich sah ich mich gezwungen zu sagen: Ich kann nicht. Ich komme nicht. Es geht nicht.“. Der Weg aus der Krise ist steinig – und doch ist auch solch eine Erkrankung wie bei Melanie zu guter Letzt ein grosses Lehrstück und so sahen wir eine starke und selbstbewusste Frau auf der Bühne, die ihre Grenzen und ihre Verletzlichkeit heute besser kennt denn je.
Auch, dass wir am persönlichen Erleben von Sinja Rührberg Wiederseiner’s Schicksal Anteil nehmen durften, ergriff nicht nur mich sondern auch viele unserer Gäste. Sinja’s Diagnose lautete kurz vor Weihnachten 2010 Leukämie – mit einer Lebenserwartung von 3 Wochen, sollte nicht umgehend mit einer Chemotherapie begonnen werden. „Ich frage mich: Wieso hab ich dies und jenes nicht getan. Es ist das, was man in diesem Moment bereut: Die Dinge, die man nicht getan hat im Leben.“. Sinja, eine wunderschöne Frau mit strahlenden Augen und einem offenen Gesicht, nahm uns mit in ihre persönlich grösste und schlimmste Krise – und den Weg raus. „Irgendwann hab ich dieses Licht in mir entdeckt. Es war mein Anker“.
Wir danken allen Gästen aus tiefstem Herzen für diese kostbaren Momente und das Licht, welches sie an diesem Abend in uns allen entzündet haben.
Hören Sie jetzt den Podcast unseres Bargesprächs im Atlantis Basel.
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