Imposter Syndrom

Text: Alexandra Balmer
Bild: Ladies Drive

Imposter Syndrom
Wie bringe ich die innere Zweiflerin zum Schweigen?

Maria* (*Namen geändert) ist 48 Jahre alt, äusserst erfolgreiche Partnerin bei einer der grössten Unternehmensberatungen und Mutter zweier toller Kinder. Sie ist äusserst erfolgreich in ihrem Beruf und wird als leading voice in ihrem Bereich gefeiert. Dennoch zweifelt sie an sich. Sie fragt sich, ob sie wirklich ausreichend qualifiziert sei für ihre Position und nachts halten sie Ängste wach, ob sie vielleicht in der nächsten Kündigungswelle entlassen werden könnte.

Maria ist kein Einzelfall. Im Gegenteil, Imposter Syndrom (Deutsch: Hochstapler Syndrom), ist ein psychologisches Symptom, wobei die betroffene Person von massiven Selbstzweifeln heimgesucht wird. Meistens betrifft dies den beruflichen oder akademischen Erfolg. Die betroffene Person glaubt beispielsweise, dass das eigene Wissen weitaus geringer wäre, als von ihr erwartet wird oder sie glaubt, dass sie unverdient bis in die entsprechende Position befördert wurde. Objektiv betrachtet sind diese Zweifel unbegründet. Erfolgreiche und einfühlsame Frauen sind besonders häufiger vom Imposter Syndrom betroffen.

Aufgrund dieser Zweifel glauben Betroffene immer noch mehr Leistung bringen zu müssen. Sie bleiben länger im Büro, bereiten sich akribisch auf jedes Meeting vor. Sie sind nie mit ihrer Leistung zufrieden und glauben, dass jedes Ergebnis noch besser hätte ausfallen können. Komplimente werden häufig abgelehnt, eigene Erfolge heruntergespielt. Eine Mischung aus Perfektionismus und Selbstzweifel können sie unnahbar wirken lassen. Langfristig können diese Selbstzweifel die körperliche und psychische Gesundheit beeinträchtigen und zu einem Burn-Out führen. Manchmal zerbrechen auch private Beziehungen daran, weil der berufliche Erfolg über das Privatleben gestellt wird.

Die betroffene Person redet sich ein, dass mit der nächsten Beförderung oder dem nächsten Abschluss diese Selbstzweifel verstummen werden. Ein Aussenstehender würde hier anmerken, dass die betroffene Person schon seit Jahren auf den Moment hinarbeitet, wo die innere Zweiflerin verstummt und schon jeder bisherige Erfolg zu diesem Gefühl hätte führen sollen. Nichts führt zum Verstummen dieser Stimme.

Die unterliegende Ursache dieser Zweifel ist ein Gefühl, nicht genug zu sein. Dieses Gefühl versucht man durch äussere Erfolgserlebnisse, Diplome und Anerkennung zu überdecken. Dennoch, egal wie viele Erfolge sie vorweisen kann, das Gefühl nicht zu genügen verschwindet nicht. Fast jede Person erlebt dieses Gefühl über kürzere oder längere Zeit im Leben. Die Ursprünge des Gefühls sind in der Kindheit zu finden. Kinder, die von ihren Eltern alle Liebe bekommen, können trotzdem das Gefühl haben, von ihnen nicht richtig gesehen zu werden. Um das Gefühl des nicht Genügens zu überspielen, wendet jeder eine andere Methode an. Klassische Methoden diese Stimme auszublenden sind über Alkohol oder Drogen, wechselnde Partner, Likes in den sozialen Medien oder über Shoppingexzesse. Andere wiederum suchen das eigene Erfolgsgefühl und wollen sich endlich beweisen, dass sie gut genug sind.

Unsere Gesellschaft heizt dieses Denken zusätzlich an, da wir uns ständig am subjektiven Erfolgsmassstab des Gesprächspartners messen und uns die sozialen Medien aufzeigen, wie Erfolg auszusehen hat. Wie findet man die innere Ruhe und Selbstakzeptanz?

Maria buchte mehrere Sitzungen Rapid Transformational Therapy (RTT) bei mir, da sie ihre innere Kritikerin, die mietfrei in ihrem Kopf lebte, nicht länger erdulden wollte. Sie wollte wieder ruhig schlafen, Zeit mit der Familie geniessen und ihre innere Kritikerin zum Schweigen bringen. In mehreren Sitzungen tauchte sie in ihr tiefstes Unterbewusstsein ab und entdeckte die prägenden Momente seit ihrer frühesten Kindheit, welche die Zweiflerin zum Leben erweckt hatten. Im Gefühl missverstanden zu sein, entschied sich Maria es allen zu zeigen. Ihr unglaublicher Ehrgeiz zahlte sich auch aus. Doch zu welchem Preis? Als Maria mich aufsuchte, fühlte sie sich einsam, traurig und leer. Ihre Ehe war vor einigen Jahren gescheitert und sie wünschte sich mehr Nähe zu ihren Kindern.

Während unserer Zusammenarbeit lerne sie ihre eigenen Denkmuster kennen und verstehen. Maria erkannte, weshalb sie diesen inneren Druck verspürte, ohne aber die Freude über das Erreichte zu finden. Gemeinsam lösten wir ihre alten Gedankenmuster auf.

Ambitionen sind wunderbar und absolut wichtig im Leben, aber sie dürfen nicht zulasten der Lebensfreude gehen. Maria lernte, ihre erreichten Erfolge zu zelebrieren und ihr eigenes Wissen in Kontext mit anderen zu setzen. Überglücklich sagte Maria nach der zweiten Sitzung zu mir: «Endlich ist diese Stimme in meinem Kopf still! Diese Stimme, die mir immer gesagt, dass ich das alles nicht verdiene. Ich schlafe gut, ich bin viel produktiver und meine Beziehung zu den Kindern näher denn je.»

Erfolg, den man nicht geniesst, ist unbefriedigend. Kein Sternekoch würde ein wundervolles Mahl zubereiten und kaum fertig auf den Tellern angerichtet, alles wegwerfen. Doch Personen mit Imposter Syndrom behandeln ihre täglichen Erfolge in etwa so.

Falls du dich in Maria wiedererkennst, kannst auch du deine innere Kritikerin ruhigstellen. Hier sind drei Tipps, die du noch heute umsetzen kannst:

  1. Innere Stimme bewusst wahrnehmen: Nimm ein Notizbuch und eine Stoppuhr, während fünf bis maximal zehn Minuten schreibst du ohne Pause oder darüber nachzudenken alles auf, was du über dich selbst denkst. Nach Ablauf der Zeit, liest du deine Notizen durch. Sprich mit dir gleich nett wie mit deiner besten Freundin.
  2. Erfolge bewusst wahrhaben: Schreib dir z.B. alle akademischen Titel, Fortbildungen, etc. auf, die du erreicht hast. Nimm alte (Arbeits-)Zeugnisse zur Hand und werde dir bewusst, wie dich andere Einschätzen. Du verdienst da zu sein, wo du bist.
  3. Grosszügigkeit und Geduld: Sei nachsichtig mit dir. Wenn die alten Gedankenmuster hochkommen, halte kurz inne und frage dich, was in dieser Situation diese Gefühle hat aufleben lassen. Atme kurz durch, mach eine Pause und finde lobende Worte, um neue Kraft zu schöpfen.

Wenn du deine persönliche Situation mit mir anschauen möchtest, melde dich für ein kostenloses Erstgespräch. Rapid Transformational Therapy (RTT) ist eine bahnbrechende Therapieform, die in den USA und England bereits etabliert ist. RTT ist so erfolgreich, da die Methode schnell und effizient tiefgreifenden Muster aufdeckt, löst und transformiert. So bringst du die innere Zweiflerin definitiv zum Schweigen. Heute ist der beste Tag, dich von alten Gedankenmuster zu verabschieden, welche dir nicht länger dienen, denn du verdienst allen Erfolg.


Alexandra Balmer

Alexandra Balmer ist eine Rapid Transformational Therapeutin (RTT) und Hypnotherapeutin in Zürich (Schweiz). Sie arbeitet online oder in ihrer Praxis in Küsnacht mit Kunden weltweit, die schnelle und tiefgreifende Veränderungen in ihrem Leben wünschen. Mit Themenschwerpunkten wie Angst- und Schlafstörungen bis zu Depressionen und Essstörungen bietet sie breites Spektrum an Unterstützung. Nach zehn Jahren im Finanzmarkt entschied sie sich 2022 für einen beruflichen Neustart, studierte RTT und Hypnosetherapie in London bei Marisa Peer und gründete dann Redefined Mind in Zürich. Alexandra hält auch einen Doktortitel in Rechtswissenschaften von der Universität Zürich.

Sie ist per E-Mail unter alexandra@redefined-mind.com und auf ihrer Webseite www.redefined-mind.com erreichbar.

Veröffentlicht am Mai 08, 2024

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