Adolf «Adi» Dassler († 6. September 1978) gründete 1924 gemeinsam mit seinem Bruder Rudolf in der Waschküche seiner Mutter Käthe die «Gebrüder Dassler Schuhfabrik». Seine Mission: Athletinnen und Athleten die besten Sportschuhe der Welt zu bauen. Die erste weibliche Olympiasiegerin in der Leichtathletik, Lina Radke († 14. Februar 1983), spurtete 1928 in Amsterdam zu Gold in Schuhen der Gebrüder Dassler. Und nein, wir verschweigen nicht, dass die Dassler-Brüder (es gab noch einen dritten) allesamt kurz nach Hitlers Ernennung zum Kanzler 1933 in die NSDAP eintraten und nach Kriegsende 1945 eine Entnazifizierung durchliefen. 1948 wird die Marke mit den drei Streifen von Adi Dassler eingetragen. 1967 sorgt ein «Kaiser», Fussballgott Franz Beckenbauer († 7. Januar 1924), mit dem Tragen des ersten adidas Trainingsanzuges dafür, dass (auch) die Sparte Sportbekleidung in die Welt hinauskatapultiert wird.
Moderne Zeiten
In den Nullerjahren geht adidas verschiedene Cooperationen mit Designern unterschiedlichen Backgrounds ein. Den Anfang machte Streetwear mit Yohji Yamamoto, es folgten Stella Mc Cartney, Pharell Williams, Y-3 und andere, zuletzt Gucci. Kunst hat sich langsam, sicher gefördert durch die Annäherung zur Streetart-Kultur, in das Performance-Unternehmen eingeschlichen. Der XCHANGE-Space zum Beispiel, der in 2020 in Berlin-Kreuzberg acht Künstlerinnen Raum zum sich regelrecht kreativ Austoben bot, verschiedene Einzelaktionen, wo Shirts gestaltet wurden oder Kunstschaffende mit adidas-Produkten etwas kreiert haben, live-Performances, in denen adidas Sneaker als Untergrund für Kunst dienten und mehr.
United im Fussball
All die vergangenen Aktivitäten auf expressiver künstlerischer Ebene sind jetzt in einem Projekt zusammengeflossen: Die Three Stripes Galery. Anlass ist die kommende Fussballeuropameisterschaft der Frauen, die vom 2. bis 27. Juli diesen Jahres in der Schweiz stattfinden wird. adidas rüstet sechs teilnehmende Nationen mit Trikots aus: Italien, Deutschland, Wales, Spanien, Belgien und Schweden. Zwei weitere Auswärtstrikots für die Mannschaften der Frauen aus Schottland und Nordirland sind ebenfalls neu designt worden. Alle acht Trikots dienten Schweizer Kreativen für Interpretationen unterschiedlichster Art. Unser Favorit: Die Arbeit von Yael Anders, die schon durch ihre Ideen für Collectif mon Amour aufgefallen ist. Inspirationen und Ergebnisse kann man noch bis Ede Juli in der Three Stripes Gallery in Zürichs Europallee 26 anschauen, es gibt dort auch einen Space für die Möglichkeit eines DIY-Shirts. Und natürlich den offiziellen EM-Ball! Das Rund, das ins Eckige soll, wurde auch nicht verschont und fliesst in die Installationen in der Gallerie mit ein.
Die Schweizer Künstler in der Three Stripes Gallery (as always: liken, folgen, teilen!):
- Yael Anders
- Audrey Rappold (NOLOGOstudio)
- Simone Züger
- Lora Davies-Sommer (Sula World)
- Krystof Ondrejek (colourgroup2007)









