Trendforscherin Martina Kühne über die Zukunft des Luxus: «Das Luxusempfinden in der Schweiz ist heute geprägt von einer gewissen Luxusmüdigkeit. Die Mehrheit der Schweizer – so ein Ergebnis unserer Befragung – würde heute eine Auszeit einer teuren Anschaffung vorziehen.»
Kühne erklärt dies damit, dass es für die Menschen schneller und einfacher wurde Produkte zu kaufen. Somit nahm auch das Glücksgefühl beim Kauf ab. Einfachheit – «Weniger ist mehr» ist der neue Luxus. Das bedeutet, dass gerade für Personen, die sich dem Pensionsalter nähern, seine Zeit sinnvoll zu verbringen immer wichtiger wird. Dieser passive Konsum reicht nicht aus um wirklich ein Glücksgefühl hervorzurufen. Man will nicht einfach nur noch Golf spielen. Die Rentner von Morgen wollen reisen und das Besondere erleben: Eine Forschungsreise in die Antarktis oder einen Sozialeinsatz in Afrika begleiten. Je exklusiver und intensiver das Erlebnis, desto besser. Seinen Freunden, Bekannten und Verwandten zu Hause will man etwas erzählen können. Die Erinnerung und die Geschichten zählen.
Die Luxusindustrie wird aber weiter boomen. Der Mensch will sich auch in Zukunft abgrenzen und sucht nach der Anerkennung. Firmen müssen aber mit der Zeit gehen. Gefragt sind nicht mehr nur teure und grosse Autos, sondern zum Beispiel eine Übernachtung im Luxuszelt unter freiem Sternenhimmel oder das 5-Gang-Dinner am Lagerfeuer. Es geht um die Erfahrung und nicht mehr nur um das Produkt. Anerkennung findet man mit einem breiten Wissen. Wer alles über den teuren Käse oder Wein weiss, ist hoch angesehen. Wollen also auch Supermärkte Luxuskunden bedienen, müssen sie diesen Konsumenten auf Augenhöhe begegnen. Doch der Weg zur echten Expertise ist lang und zeitintensiv.
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