Besonders deutlich wird das bei der beruflichen Vorsorge. Frauen sind deutlich häufiger von Vorsorgelücken betroffen als Männer. Geringere Erwerbspensen, längere Erwerbsunterbrüche sowie tiefere Einkommen führen dazu, dass sich in der zweiten Säule weniger Altersguthaben ansammelt. Für Unternehmen entsteht daraus eine klare Verantwortung, langfristige finanzielle Sicherheit für alle Mitarbeiterinnen zu ermöglichen.
Vorsorgelücken bei Teilzeitarbeit und Erwerbsunterbrüchen
Teilzeitmodelle sind in vielen Betrieben zur gelebten Realität geworden. Frauen nutzen diese Angebote dreimal häufiger als Männer, insbesondere während der Familienphase. Was kurzfristig Flexibilität schafft, kann langfristig gravierende finanzielle Auswirkungen haben. Die Eintrittsschwelle in die berufliche Vorsorge und der koordinierte Lohn führen bei Teilzeitstellen dazu, dass ein erheblicher Teil des Einkommens nicht versichert ist. Auch unbezahlte Betreuungszeiten unterbrechen den kontinuierlichen Aufbau des Alterskapitals.
Unternehmen, die Lohngleichheit umsetzen, sollten diese Lücke nicht ausser Acht lassen. Finanzielle Gleichstellung erfordert weitergehende Massnahmen, die über das Monatsgehalt hinausgehen. Dazu zählt insbesondere eine auf Teilzeitmodelle abgestimmte Vorsorgelösung, welche die Eintrittsschwelle absenkt und tiefere Einkommen besser absichert.
Betriebliche Lösungen als Instrument zur Stärkung der Vorsorge

Moderne Vorsorgeangebote für Unternehmen ermöglichen eine flexible Gestaltung der beruflichen Vorsorge. So lassen sich Modelle entwickeln, bei denen freiwillige Beiträge auch auf Einkommen unterhalb der Eintrittsschwelle geleistet werden können. Diese Lösungen schaffen finanzielle Anreize und verbessern die Altersvorsorge insbesondere für Angestellte mit Teilzeitpensen.
Zudem kann durch einen höheren Arbeitgeberanteil das individuelle Sparpotenzial gezielt gestärkt werden. Insbesondere bei einer vorübergehenden Reduktion des Beschäftigungsgrads, etwa nach dem Mutterschaftsurlaub oder während familiärer Betreuungsphasen, bieten sich Modelle an, bei denen der Arbeitgeberanteil konstant bleibt. Solche Lösungen setzen ein deutliches Zeichen für langfristige Gleichstellung.
Ein weiterer wichtiger Aspekt liegt in der transparenten Kommunikation. Nur wer die Konsequenzen von Erwerbsunterbrüchen und Teilzeitarbeit auf die Altersvorsorge versteht, kann frühzeitig vorsorgen. Betriebe können durch gezielte Informationsangebote und Beratungsgespräche einen wesentlichen Beitrag zur Sensibilisierung leisten. Das stärkt das Vertrauen und die Bindung zum Unternehmen.
Rahmenbedingungen gezielt nutzen
Die Schweiz eröffnet im Bereich der beruflichen Vorsorge Spielraum für betriebliche Gestaltung. Entsprechende Angebote bieten individuelle Vorsorgelösungen für Unternehmen, die auf die Bedürfnisse verschiedener Beschäftigungsmodelle abgestimmt sind.
Schliesslich beginnen strukturelle Veränderungen mit strategischen Entscheidungen auf Unternehmensebene. Wer Gleichstellung ernst nimmt, stellt sicher, dass sie sich auch in der Altersvorsorge ihrer Mitarbeiterinnen widerspiegelt.



